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Goldman Sachs-„Superfonds“ stellt Weichen für Hyperinflation

Das Weltfinanzsystem liegt auf der Intensivstation. Die
großen Zentralbanken halten es zwar mit immer neuen Geldspritzen am Leben, aber
damit könnten sie die größte Inflationswelle der Geschichte auslösen. Denn die
Spekulanten, allen voran die berüchtigten Hedgefonds, legen ihr Geld nun am
liebsten in Wertpapiere an, die an reale Dinge wie Rohstoffe oder
Nahrungsmittel gekoppelt sind. Wenn nichts dagegen geschieht, wird unweigerlich
eine katastrophale Hyperinflation folgen, die alle Menschen trifft.

Gleichzeitig baut sich die Finanzoligarchie eine Art
„Bunker“, in dem sie den Zusammenbruch überleben möchte. In einem Artikel in
der neuesten Ausgabe des US-Nachrichtenmagazins [i]Executive Intelligence
Review[/i] [i](EIR) [/i]schreibt der Finanzexperte John Hoefle, für diese
„Bunkerrolle“ sei die Investmentbank Goldman Sachs vorgesehen. Sie soll den
Zusammenbruch überstehen, auch wenn die anderen großen Geldinstitute
untergehen. Hoefle liefert eine eindrucksvolle Liste ehemaliger
Goldman-Manager, die jetzt finanzpolitische Schlüsselpositionen in aller Welt
eingenommen haben. Das reicht von der Spitze der Zentralbanken und
Finanzministerien bis zum sog. „Absturz-Verhinderungsteam“ des Weißen Hauses.
Ob US-Finanzminister Henry Paulson, der italienische Zentralbankier und Leiter
des Internationalen Stabilitätsforums Mario Draghi, der neuernannte kanadische
Zentralbankgouverneur Mark Carney oder der Chef der New Yorker Börse John Thain
- „wohin man schaut, immer scheint ein ehemaliger Goldman-Bankier den Laden zu schmeißen“.

Außerdem ist Goldman Sachs das größte Hedgefonds-Unternehmen
der Welt (nur in einigen Teilbereichen übertroffen von J.P. Morgan Chase). Doch
während alle anderen „Global Player“ in dem Debakel der minderwertigen US-Hypotheken
Unsummen verloren haben, zog Goldman Sachs noch Gewinn daraus, weil es vorher
auf einen Kollaps gewettet hat. Nun soll dieses Institut als „Führerbunker“ dienen
und versuchen, in dem weltweiten Finanzkollaps das Chaos zu steuern und zu
verwalten. Allerdings erinnern die Methoden eher an den Kapitän, der ein Loch
ins eigene Boot schlägt, damit die anderen untergehen.

Der amerikanische Politiker und Ökonom Lyndon LaRouche hat
diese Pläne letzte Woche in einer kurzen Erklärung unter der Überschrift „Das
Sexualleben von Goldman Sachs“ kommentiert. Er schreibt, auch Goldman Sachs sei
nur ein Spielball der Briten und werde mit dem System untergehen:

„Um den gegenwärtigen Zustand des Weltfinanzsystems zu
verstehen, denke man sich Goldman Sachs als das finanzielle Äquivalent einer
männlichen Gottesanbeterin, deren Kopf vom weiblichen Partner beim fröhlichen
Paarungsakt aufgefressen wird... In unserem Fall ist der Akt nicht sexuell,
sondern finanziell, und wird Geldpumpen ([i]uttering[/i]) genannt. Der
weibliche Teil, der bereits anfängt, den Kopf eines ,Männchens’ wie Goldman
Sachs zu verschlingen, ist britisch; derzeit ist er im Gewand der Bank von
England zu sehen.

Das Prinzip dahinter ist dasselbe wie 1923, als das
anglo-holländische liberale Bankensystem die Reichsmark-Blase schuf. Damals
vollzog die Reichsbank der Weimarer Republik den Akt des Geldpumpens durch
hyperinflationäre Ausgabe von Banknoten. Heute geschieht dies hauptsächlich in
Form der Ausgabe wertloser Wertpapiere im Zusammenhang mit Hedgefonds und anderen.

Man sollte den Mitarbeitern der Goldman-Sachs-Gruppe und
vergleichbaren Dummköpfen zu pädagogischen Zwecken den Paarungsakt der
Gottesanbeterinnen zeigen, damit sie eine Vorstellung entwickeln, wie ihre
finanziellen Spiele enden werden.“

Der Superfonds

Im Mittelpunkt der geplanten Rettungsaktion für das
todgeweihte Finanzsystem steht die Idee eines riesigen Beteiligungsfonds, der
Banken ihre wertlos gewordenen Wertpapiere abkaufen soll. Das amerikanische
Finanzministerium wirbt dafür, daß sich in- und ausländische Großbanken an der
Einrichtung eines solchen Fonds beteiligen, doch bisher tun dies nur Citigroup,
Bank of America und JP Morgan Chase. Das Monstrum nennt sich „Master Liquidity
Enhancement Conduit“ (MLEC), zu deutsch etwa „Hauptzweckgesellschaft zur
Förderung der Liquidität“, und soll Banken Papiere im „Wert“ von 100 Mrd.
Dollar, die mit der Hypotheken- und Kreditkrise unverkäuflich geworden sind,
zumindest annähernd zum vollen Nennwert abnehmen.

Doch es ist leicht absehbar, daß dieser Plan nicht aufgehen
wird. „Von der Krise in die Katastrophe“, lautete denn auch die Überschrift
eines Kommentars in der [i]Financial Times
Deutschland [/i](FTD), in dem sie vor dem neuem „Superfonds“ warnte.
„Mit ihrem Rettungsfonds werden die US-Großbanken die Verwerfungen an den
Finanzmärkten nur verschlimmern“, stellt die [i]FTD
[/i]fest, schließlich funktioniere dieser Fonds „genau wie die
Zweckgesellschaften, die durch ihn gerettet werden sollen“.

Alles basiere auf dem Trick, „daß die großen US-Banken
selbst für die kurzfristigen Anleihen geradestehen, wobei man sich allerdings
die Frage stellen sollte, was eine Garantie zum Beispiel einer Citibank noch
wert ist“, heißt es in dem Kommentar. „Das Ganze erinnert an ein
Pyramidenspiel... Je länger man die unausweichliche Finanzkrise mit
fragwürdigen Methoden wie dem US-Rettungsfonds hinauszögert, desto schlimmer
werden die langfristigen Folgen. Die USA sind mit größter Freude dabei, aus
einer Bubble eine Super-Bubble zu bilden, also aus einer Krise eine
Katastrophe. Wir Europäer sollten da besser nicht mitmachen.“

Dementsprechend gering ist die Bereitschaft der europäischen
Banken, sich an dem Fonds zu beteiligen. Wie ein Bericht in der [i]FAZ [/i]enthüllt, war US-Finanzsekretär Robert
Kimmit letzte Woche in Deutschland und bemühte sich, deutsche Banken mit an
Bord des MLEC zu holen. Insider in deutschen Banken waren sich jedoch der Lage
bei den US-Banken bewußt und rochen wohl daher den Braten, daß Kimmit versucht,
deutsche Banken, die angeblich in einer besseren Lage sind, mit in den
Superfonds zu bringen, um diesen zu stärken. Genannt wurde die Dresdner Bank
mit ihrer US-basierten Beteiligungsgesellschaft „K2“, deren besseres Rating der
Sache hätte helfen können, doch dort verzichtete man dankend.

Politischer Druck

Nach Einschätzung LaRouches setzt sich das
US-Finanzministerium unter Paulson und Kimmit aber nicht aus eigenem Antrieb so
energisch für den Superfonds ein, sondern nur wegen politischen Drucks
innerhalb der Regierung Bush-Cheney. Paulson (der wie erwähnt von Goldman Sachs
kommt) und seine Bankierskollegen wüßten durchaus, daß dies eine Maschinerie
zur Geldvermehrung wäre, welche die ganze Welt in eine hyperinflationäre
Spirale wie Deutschland 1923 stürzen würde. Aber es komme politischer Druck auf
das Weiße Haus aus Großbritannien: „Sie wollen den US-Dollar völlig ruinieren!“

Paulson erinnere dabei an den ängstlichen Igor, Dr.
Frankensteins Diener im Film, dem das Weiße Haus befohlen hat: „Leg den
Schalter um!“ Es sei falsch, hinter dem ganzen nur einen Plan der Banken zu
vermuten. Man dürfe die Torheit der Kreise von Bush und Cheney nicht vergessen.
Der Präsident sei außer Kontrolle geraten. Paulson stehe dem Präsidenten zu
Diensten, sei aber selbst nicht so dumm, an den Erfolg eines so verrückten
Plans zu glauben. In Wirklichkeit komme die Initiative von den „britischen“
Vertretern im Weißen Haus: Lynne und Dick Cheney. „Wir müssen den politischen
Prozeß betrachten, nicht die Bankiers“, so LaRouche. „Sie wissen, was
Hyperinflation ist, sie haben darüber gesprochen. Sie sind nicht so dumm. Der
Senat ist dumm. Das Repräsentantenhaus... ist so dumm. Aber die führenden
Bankiers sind es nicht. Es kommt von der Politik.“

[i]Hedgefonds stürzen sich auf Rohstoffe[/i]

Unterdessen sucht die Finanzwelt ihr Heil in einer
unheilvollen Rohstoffspekulation. In einem Artikel auf der Webseite eines
großen Goldhandelshauses, [i]www.bullionvault.com,[/i] ist das eindrucksvoll
beschrieben. Die Hedgefonds schüfen Unmengen neuer Derivate und sorgten so für
Inflation im Stil der 70er Jahre oder schlimmer. „Die Wall Street und die
Londoner City laufen um die Wette in die Rohstoffmärkte.“ Dieselben Leute, die
vorher die Immobilienblase in Amerika geschaffen hätten, trieben nun die
Rohstoffpreise in die Höhe. Daher rühre auch die Vielfalt der neuesten Angebote
bei Rohstoffen. Das werde alle treffen: „Man kann in Kürze am Mittagstisch mit
einer netten Inflationsbeilage rechnen!“

„Wall Street, Londoner City, Frankfurt, Paris und Tokio -
alle suchen nach Wachstumsmärkten, welche die ach so erfolgsgarantierten
Glücksspiele bei Hypothekengeschäften und -krediten ersetzen können...“, heißt
es. Wenn durch die Spekulation mit diesen ungeheuren Summen die Nachfrage nach
Rohstoffen wie z.B. Erdgas, Kupfer, Sojabohnen und Kakao stetig steige, folge
mit Sicherheit eine ebenso knallharte Preisinflation wie vorher bei der Geldinflation.

Ein Heer von Experten befasse sich derzeit mit
entsprechenden Wertpapieren wie sog. Collateralized Commodity
Obligations (Waren-Pfandobligationen, CCOs). Diese CCOs sind an ein
Bündel von Papieren geknüpft, deren Wert sich nach der Preisentwicklung bei
Rohstoffen wie Edelmetallen oder Energieträgern richtet. Dabei werden
komplizierte Wertpapier-Tauschgeschäfte getätigt, sog. „Trigger
Swap Agreements”. Der Fachjournalist von [i]Bullionvault [/i]schreibt
dazu, daß die meisten Anleger, die sich jetzt auf solche CCOs stürzen,
wahrscheinlich keine Ahnung haben, um was es dabei im einzelnen geht. „Das
einzige, was sie sehen können, ist die Möglichkeit eines ständigen Stroms von
Rendite - falls die CCOs bei Fälligkeit tatsächlich etwas abwerfen.“

Somit treten nun bei der nächsten großen Spekulationsrunde
Rohstoffe an die Stelle von Hypotheken. Ironisch heißt es bei [i]Bullionvault[/i]:
„Gerade zur rechten Zeit, da die dank Geldüberfluß und massiven Finanzkäufen außer
Kontrolle geratene Inflation mit voller Wucht eintrifft.“ Die Magie der
Finanzwirtschaft finde nun Wege, Rohstoffe in einen ständigen Geldstrom zu
verwandeln, ohne sich die Mühe zu machen, sie aus der Erde zu fördern oder auf
Feldern anzubauen.“

Anders gesagt: Wie Lyndon LaRouche schon lange gewarnt hat,
droht eine Hyperinflation wie in der Weimarer Republik, nur diesmal weltweit,
wenn es nicht sehr bald gelingt, seine Vorschläge für eine Neuorganisation des
Weltfinanzsystems durchzusetzen.

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