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Lawrow: Saakaschwili ist kein vernünftiger Verhandlungspartner

Sergej Lawrow, der russische Außenminister, ging in einem Interview am 14.08. mit Radio [i]Echo Moskwy[/i] (Echo Moskaus) auf die Südossetien-Krise ein. Darin reagierte er auch auf Äußerungen von Präsident Bush vom Vortag. Da Teile des Interviews in der westlichen Presse wilde Verdrehungen erfuhren, zitieren wir hier einige Passagen seiner Stellungnahme. Insbesondere jenen Teil, in dem er angeblich gesagt habe, Georgiens territoriale Integrität könne man vergessen.

[i]Zu Saakaschwili:[/i] „Ich bin nun davon überzeugt, daß Saakaschwili kein Verhandlungspartner mehr sein kann, weil das, was er in den letzten Tage von sich gab, kein Fünkchen Wahrheit enthielt. Und seine politischen Einschätzungen die er aufgrund der Lügen traf, sind allarmierend. Ich bin überzeugt, daß er ein Provokateur ist. Wenn jemand, der den hinterhältigen Beschuß von Wohnvierteln angeordnet hat,....im Fernsehen vor einer EU-Flagge sitzend erklärt, daß er damit amerikanische Werte verteidige, dann wird auch für seine Unterstützer offensichtlich, daß es ein hoffnungsloses Unterfangen ist, zu versuchen, ihn weiter zu unterstützen.

[i]Zu Georgiens Grenzverlauf:[/i] [i]Associated Press[/i] (AP) brachte die
reißerische Überschrift: „Russischer Außenminister sagt "vergeßt" die territoriale Integrität Georgiens". In Wirklichkeit ging es in einer Frage um das militärische Vorgehen der letzten
drei georgischen Präsidenten (Gamsakhurdia, Scherwadnadse und Saakaschwili) gegen die autonomen Gebiete. Und es wurde gefragt, ob dies eventuell ein „natürlicher" Impuls aller Georgier sei. Lawrow antwortete: „Wenn das der Fall wäre, dann können wir alle Diskussionen um Georgiens
Integrität vergessen, weil es unmöglich sein würde die Osseten oder die Abchasen zu zwingen, eine Logik zu akzeptieren, bei der sie mit Gewalt gezwungen werden, sich in den georgischen Staat wieder einzugliedern." Lawrow führte weiter aus, daß mit der Bombardierung von Zchinwali [der Hauptstadt Südossetiens] und den Massakern an der Zivilbevölkerung eine Lage geschaffen wurde, in der weder Südosseten noch Abchasen mit demjenigen in einem Staat leben wollten, der diese Angriffe angeordnet hat. Und egal wie hoch sie selber die territoriale Integrität Georgiens halten würden, die reale Situation vor Ort mache so eine Übereinkunft sehr schwer. Selbst Saakaschwili habe davon gesprochen, daß es Jahrzehnte wenn nicht sogar ein ganzes Jahrhundert bedürfe, um die Wunden heilen zu lassen. Er verstehe das sehr gut, da er selbst aus dem Kaukasus stamme und wisse, wie lange sich dort die Menschen an vergossenes Blut erinnerten.

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