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Schweinegrippe - Wissenschaftler warnen vor Unterschätzung

Am Montag gab die WHO 35,928 bestätigte Fälle von Schweinegrippe bekannt - ein Anstieg von 6000 über das Wochenende. Sie trat damit in 76 Ländern auf, wobei es 163 Todesfälle gab.

In der Ausgabe der Zeitschrift "Nature" vom 11. Juni forderten Wissenschaftler "eine verstärkte Überwachung von H1N1 während der Winterperiode in der südlichen Hemisphäre, um mögliche virulentere Varianten zu identifizieren". Sie warnten vor einer unzureichenden Vorbereitung gegen die Pandemie. Außerdem werden die Vorräte antiviraler Medikamente als "unzureichend " bezeichnet.

In Deutschland warnte der führende deutsche Virologe Peter Wutzler (Berater der Bundesregierung, Universität Jena) vor einer Grauzone bezüglich der Verbreitung des Virus. Es gebe Gründe anzunehmen, daß die Zahl der infizierten Personen in Wirklichkeit viel höher liege, da  die Symptome häufig noch nicht sichtbar seien. Wutzler warnte auch vor der Fehleinschätzung, das Virus in seiner jetzigen Form würde sich nicht mehr verändern. Die Verbreitung aller Arten von Grippeviren, während der jetzt auf der südlichen Hemisphere einsetzenden Winterperiode, schaffe ein Umfeld für mögliche Mutationen. Allerdings schätzte er die Gefahren der Schweinegrippe für Europa als nicht so dramatisch ein.

In Frankreich gibt es, zumindest laut den öffentlichen Verlautbarungen, offenbar detailliertere Vorbereitungen als in Deutschland, wo man im wesentlichen bisher den Ratschlag hört, sich mehr um die persönliche Hygiene zu kümmern. So berichtete [i]Le Monde[/i] am 16. Juni, daß das französische Erziehungsministerium ein Sonderprogramm für September in der Schublade hat. Sollten nach den Sommerferien Schulen wegen der Pandemie geschlossen werden müssen, würden 9,4 Millionen Schüler, die sich auf das Abitur vorbereiten, per Radio und TV unterrichtet werden können. 264 Stunden Unterricht über Fernsehen (Kanal France 5) und 288 Stunden über Radio France-Culture seien vorbereitet.

In Frankreich wurden mittlerweile zehn Schulkinder aus Quint-Fonsegrives (nahe Toulouse), deren Erkrankung mit dem Schweinegrippevirus sich bestätigte, in ein Kankenhaus eingeliefert, um andere vor Ansteckung zu schützen und den Verlauf der Erkrankung genauer zu beobachten.

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