06131-237384info@bueso.de

Auseinandersetzung über Gesundheitspolitik greift auf Großbritannien über

Auch in Großbritannien hat eine den dortigen Politikern sehr unerwünschte Debatte über das Nationale Gesundheitssystem (NHS) und vor allem das berüchtigte NICE begonnen, die Institution, die darüber entscheidet, welche Behandlungen und Medikamente "zu teuer" sind (laut QALY). NICE und vor allem die Methoden der "evidenzbasierten Medizin" und QALY dienen als Modell für Präsident Obamas Gesundheitspläne. Die Tories sind in dieser Frage gespalten, unter Labour wurde diese Politik verstärkt, was zu beträchtlicher Nervosität unter Politikern in Großbritannien führt. Man ist "not very amused". 

Heute sollte dort eine Studie über die Gesundheitssituation der staatlichen NHS-Angestellten vorgestellt werden. Laut Vorveröffentlichung heißt es darin, diese seien übergewichtiger, weniger fit und bedeutend öfter krank als der Durchschnitt der arbeitenden britischen Bevökerung. Sollte dies zutreffen, spricht es sicherlich nicht dafür, wie die britische Regierung ihre eigenen Angestellen behandelt. Andere Berichte in der Presse gehen auf die vielen Fälle von Schadensersatzforderungen gegen das NHS ein, wie z.B. eine Gerichtsentscheidung, nach der das NHS jeweils 100.000 Pfund an drei Familien zahlen mußte, deren Mitgliedern gesetzwidrigerweise eine Behandlung gegen Alzheimer vorenthalten worden war. Außerdem stiegen die Schadensersatzzahlungen des NHS wegen fahrlässiger Fehler von 661 Millionen Pfund im letzten Jahr bereits jetzt auf 800 Mio. Pfund an.

Martin Feldstein, unter Präsident Reagan Vorsitzender des Wirtschaftsberatergremiums des amerikanischen Präsidenten, wies in einem heutigen Kommentar im [i]Wall Street Journal[/i] nach, daß der US-Präsident, gleichgültig, was er und seine Berater den Menschen erzählten, das britische Modell des "QALY-Systems" einführen wollten. Dies aber bedeute nichts als Rationierung, denn mit dieser Herangehensweise wird berechnet, ob sich die nötigen Gesundheitsausgaben überhaupt "noch lohnen".

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN