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LaRouche an Europa: "Glass Steagall oder Untergang - Trichets Fehler"

Bei der monatlichen Pressekonferenz
der Europäischen Zentralbank (EZB) am 8.4. in Frankfurt hatte der EIR-Journalist
Claudio Celani den EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet  gefragt, ob es nicht einfacher wäre, das bankrotte
Finanzsystem entlang den "Glass-Steagall"-Kriterien auseinanderzusortieren
und zu reorganisieren, statt wertlose Bankpapiere mit Garantien der Zentralbank
zu schützen.

Trichet erklärte, Glass-Steagall sei "eine amerikanische
Sache" und weigerte sich, mehr dazu zu sagen. Nach der Pressekonferenz
konfrontierte Celani ihn nochmals mit dieser Frage und fragte ihn, warum er das
nicht beantwortet habe. "Glass-Steagall ist ein amerikanisches
Gesetz", wiederholte Trichet. Celani entgegnete, jetzt säße die EZB doch
auf einem Haufen wertloser Papiere, von denen man nicht wüßte, wo sie eigentlich
stecken. Gäbe es eine Separierung dieser Papiere von den soliden Teilen [wie
mit dem 1933 von Franklin D. Roosevelt eingeführten Glass-Steagall
Trennbankensystem zwischen regulären Geschäftsbanken und Investmentbanken],
dann wüßte Trichet wenigstens, wodran er wäre und könnte besser schlafen.  Aber dieser wiederholte roboterartig:
"Glass Steagall war ein amerikanisches Gesetz, ich kann das nicht kommentieren."
Als Celani darauf bestand, es habe schließlich vergleichbare Regulierungen auch
in Europa gegeben, stritt Trichet auch das ab, und wurde dann schnell
wegeskortiert.

Der amerikanische Ökonom Lyndon LaRouche sagte
dazu am 9.4.:

"Die Einführung des
Glass-Steagall-Gesetzgebung unter Präsident Franklin D. Roosevelt rettete die
Zivilisation vor der drohenden Gefahr eines Kollapses der USA und in der Folge die
USA und viele Nationen Europas sowie andere Länder vor genau der Art einer allgemeinen
planetaren Katastrophe, die heute die ganze Welt erfaßt hat.

Unter der Präsidentschaft
von Richard Nixon wurde durch die inkompetenten Ratschläge von Arthur Burns und
anderen Mitte August 1971 Glass-Steagall abgeschafft. Das löste die
kettenreaktionsartige Sequenz von wirtschaftlichen Katastrophen aus, die zu der
gegenwärtigen Situation geführt haben, die praktisch hoffnungslos ist, solange
man versucht, das gegenwärtige monetaristische System weiterzuführen.

Es war genau diese
Glass-Steagall-Reform, die in den 1940er Jahren und für ein weiteres Jahrzehnt das
Europa der Kriegszeit vor dem Ruin rettete. Dieser wäre ohne die Wohltaten des
Systems fester Wechselkurse unausweichlich erfolgt, das wiederum auf die Folgerungen
aus der ursprünglichen Glass-Steagall-Reform zurückgeht.

Jean Claude Trichet
sollte die Implikationen dieser und damit verbundener Fakten erkennen. In seiner
Antwort auf eine Frage, in der er behauptete, Glass-Steagall sei eine amerikanische
Angelegenheit und habe heute keine Bedeutung
für andere Nationen,  offenbarte er eine
eigenartige Indifferenz gegenüber den wichtigsten historischen Fakten der vorhergehenden
80 Jahre Weltgeschichte. Denn es ist
sicher, daß ohne eine Einführung fester Wechselkurse, die auf der Art von
Gesetzgebung wie Glass-Steagall beruht,  es nirgendwo in Europa in den nächsten Generationen
eine wirtschaftlichen Wiederbelebung geben wird.

Obwohl die schlimmsten
politischen Entscheidungen erst unter dem Vorsitzenden der Federal Reserve,
Alan Greenspan, eingeführt wurden, der die kriminelle Praxis des Einsatzes von
"Finanzderivaten" legalisierte, muß man verstehen, daß die monströs tragische
Reform unter Greenspan sich seit den relevanten Ereignissen im August 1971 anbahnte.

Ich empfehle deshalb, daß
jede Nation Europas Glass-Steagall als dringliche relevante politische Frage
betrachtet. Da ich in den letzten Jahrzehnten derjenige war, der die erfolgreichsten
Wirtschaftsprognosen gestellt hat - eine Fähigkeit, über die Alan Greenspan
nach eigenem kürzlichem Eingeständnis nicht verfügt - sollten intelligente
Europäer die gegenwärtig entscheidenden Fragen nochmals dementsprechend durchdenken."

 

[i]Die Redaktion: 1971 wurde das System fester Wechselkurse von Bretton Woods unter Präsident Nixon abgeschafft. Unter Greenspan
eliminierte Larry Summers 1999, damals Wirtschaftsminister und heute Obamas Wirtschaftsguru, das eigentliche Glass-Steagall-Gesetz.[/i]

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