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Neuer Konsens über Afghanistan bei Sochi-Gipfel

Das Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter von Russland, Pakistan, Afghanistan und Tajikistan am 18.8. in Sochi zeigte erstmals eine neue Einigkeit zwischen den vier Staaten. Der erste Gipfel hatte im Juli 2009 in Dushambe, der Hauptstadt von Tajikistan stattgefunden. Diese Treffen sollen nun um regelmäßige Konferenzen der Wirtschafts- und Außenminister erweitert werden.

Die gemeinsame Aussage der vier Führungspersonen war, dass „Terrorismus und Drogenhandel eine Gefahr für Frieden und Stabilität darstellen." Sie wollen die gemeinsamen Anstrengungen an dieser Front intensivieren, sowohl durch die Shanghai Organisation für Zusammenarbeit (SCO) als auch durch die CSTO (Organisation zur Sicherheitszusammenarbeit), so der russische Außenminister Lavrov.  Präsident Medwedew hatte zur Konferenzeröffnung betont, dass das Drogenproblem im Einzelnen diskutiert werden müsse. Das sei ein gemeinsames Problem, das kein Land allein in den Griff bekommen könne.

Der russische Präsident verlangte auch von der internationalen Gemeinschaft, Pakistan bei der Bewältigung der verheerenden Flutkatastrophe zu helfen.

Außerdem wurden gemeinsame Wirtschaftsprojekte wie die Wiederherstellung des Salang-Tunnels in Nord-Afghanistan diskutiert sowie der Wiederaufbau von Wasserkraftwerken. Russland erwägt, an einem Projekt teilzunehmen, bei dem Überschuß-Elektrizität von Tajikistan über Afghanistan nach Pakistan geleitet würde. Der russische Präsident  erläuterte, daß es eine Reihe von Projekten gibt, die teilweise noch aus der Sowjetära stammen.

Muhammad Farooq Afzal, der Vorsitzende des Pakistan-Russland- Rates, hatte am 8.8. in der Zeitschrift [i]Dawn[/i] berichtet, dass bei einem kürzlichen russischen Gipfeltreffen vorgeschlagen worden war, „eine Straßen- und Schienenverbindung von Islamabad nach Ferghana und Dushanbe" zu finanzieren. Medwedew habe den Sochi-Gipfel einberufen, um Projekte zu diskutieren, „welche Tajikistan und Russland Zugang zu pakistanischen Häfen Zugang geben würden; im Gegenzug wird Pakistan Zugang zu den zentralasiatischen Märkten und reichen sibirischen Regionen über Straße und Schiene erhalten". Ein 1.400 km Straßennetz, welches sich mit der existierenden Karakoram Schnellstraße zwischen China und Pakistan anschließen könnte, werde ebenfalls diskutiert. China, so Afzal, habe bereits einen Plan, um Tajikistan, Afghanistan und Pakistan durch eine Schienenverbindung anzubinden.

[i]Mehr zum Thema: BüSo-Dokumentation: "Bundeswehr raus aus Afghanistan" auf dieser Webseite [/i]

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