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Debatte über Trennbankensystem weitet sich aus

Jetzt melden sich auch Befürworter eines Trennbankensystems in Österreich und der Schweiz zu Wort. In Österreich sprach sich [i]Lutz Weinzinger[/i], Finanzsprecher des FPÖ-Parlamentsklub am 6. Oktober in einer Sitzung des Finanzausschusses des österreichischen Parlaments für die Wiedereinführung des Trennbankensystems aus. Seine Partei trete dafür ein, daß es zu einem Trennbankensystem kommt, wie es bereits als Reaktion auf den Börsenkrach von 1929 eingeführt worden war.

„Konkret soll es zur Trennung der Tätigkeiten der Geschäftsbanken von jenen der Investmentbanken kommen. Weinzinger betonte, daß Geschäftsbanken unverzichtbar seien. „Es gilt diese zu sichern, da sie im Interesse von Allgemeinheit und Realwirtschaft für das Einlagengeschäft, das Kreditgeschäft und für eine sichere Abwicklung des Geldverkehrs sorgen - kundenorientierte Dienstleistungen mit geringem Risiko und bescheidenen Gewinnen."

Das Investmentbanking stehe zum klassischen Kerngeschäft der Geschäftsbanken im Gegensatz. Aus FPÖ-Sicht sei es auch notwendig, die beiden Tätigkeitsbereiche innerhalb von Investmentbanken zu trennen: das "Corporate Financier", die Aufbringung von Eigen- und Fremdkapital über Börsengänge und Anleihenplatzierungen vom Assetmanagement, "dem Kern des Renditejägertums". „In Zukunft sollen Investmentbanken Unternehmen sein wie andere auch und bei Mißerfolg aus der Wirtschaft ausscheiden, ohne die Funktionsfähigkeit des ‚Basic Banking' zu beeinträchtigen."

[i]Konrad Hädener[/i], ein Thuner Stadtrat in der Schweiz, schrieb am 3. Oktober auf seiner Webseite unter der Überschrift „Wenn Banken kranken und Stadtfinanzen wanken":

„Wir brauchen ordnungspolitische Eingriffe in die Finanzwirtschaft, namentlich die Aufteilung der heutigen Universalbanken in ein Trennbankensystem, in dem Zahlungsverkehr, Kreditvergabe und Immobilienfinanzierung, Vermögensverwaltung und Investmentbanking wieder getrennt sind. Die USA kannten eine solche Regelung im Glass-Steagall-Act, als Lehre aus dem Börsencrash von 1929 und der anschließenden großen Depression. Nach Aufhebung dieser Trennordnung 1999 haben in den USA jene Probleme ihren Anfang genommen, die das Land und teilweise auch Europa in die schwere Krise der Finanz- und Realwirtschaft gestürzt haben, in der wir immer noch stecken."

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