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Der Kampf um Glass-Steagall: In welchem Universum lebt EZB-Präsident Trichet?

Als EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am 7. Oktober von EIR bei der monatlichen Pressekonferenz der EZB erneut mit einer Frage zum Glass-Steagall-Trennbankensystem konfrontiert wurde, antwortete er: „Zu Glass-Steagall muß ich sagen... wir sind nicht im gleichen Universum wie die Vereinigten Staaten."

In seiner einführenden Erklärung hatte Trichet bekannt gegeben, daß die Zinsraten der EZB unverändert bleiben, da sie entschlossen sei, dem Bankensystem „unbegrenzte Liquidität zur Verfügung zu stellen." Anschließend fragte der Korrespondent der Nachichtenagentur E.I.R., Claudio Celani Trichet, ob es ihn nicht störe, daß diese Banken, just in dem Moment, wo er dies sage, 55% mehr in Ramschanleihen investieren als irgendwann seit 2004, und ob er Pläne oder Ideen habe, dies zu ändern. Celani fragte Trichet auch, ob er seine Meinung zu Glass-Steagall geändert habe (womit er sich auf zwei frühere Pressekonferenzen im Lauf des Jahres bezog, in denen Trichet die Einführung eines Glass-Steagall-Systems strikt abgelehnt hatte.)* 

In seiner Antwort sagte Trichet, die EZB fordere „alle Banken und Bankaufseher auf, auf ihr Risikomanagement zu achten" - als wäre dies genug. Indem er wiederholte, es sei weiterhin „notwendig... auf unübliche Weise" Liquidität zur Verfügung zu stellen, machte Trichet deutlich, daß die EZB wegschauen wird, wenn die Banken diese zusätzliche Liquidität für vermehrte Spekulation benutzen.

In Bezug auf Glass-Steagall ging Trichet dann so weit, zu sagen „Zu Glass-Steagall habe ich keinen besonderen Kommentar, aber ich erinnere mich, daß ich bereits Gelegenheit hatte zu erklären, daß wir uns in Europa nicht notwendigerweise im gleichen Universum mit den Vereinigten Staaten von Amerika befinden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich nicht sagen, daß das Modell der Universalbanken in Europa aufgegeben werden sollte."

Der Kampf für die Wiedereinführung des "Glass-Steagall"-Trennbankensystems wird in den USA von Lyndon LaRouche und seinem Political Action Committee (LPAC) angeführt ([url:"http://www.larouchepac.com]www.larouchepac.com[/url]). Gegenwärtig gibt es mehrere Gesetzesvorlagen im Kongress dazu, die jederzeit aktiviert werden können. Sie wurden im Sommer vom Weissen Haus unter maßgeblicher Federführung des demokratischen Abgeordneten Barney Frank sabotiert, wofür die LPAC-Jugendkandidatin Rachel Brown Frank bei den demokratischen Vorwahlen in Boston öffentlich bloßstellte.

[i]Unter [url:"http://www.eirna.com/video/20101008-ezb-pressconf-celani.mp4]diesem Link[/url] können Sie sich den kurzen Schlagabtausch bei der Pressekonferenz auch selber als Video herunterladen und ansehen. [/i]

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