06131-237384info@bueso.de

Spekulanten und Ökofanatiker zerstören weltweite Getreideversorgung

Am 12.1. veröffentlichte das amerikanische Landwirtschaftsministerium seinen monatlichen Weltlandwirtschaftsbericht ([i]USDA, WASDE-490-8)[/i]. Die weltweite Nahrungsmittelproduktion bewegt sich danach gegenwärtig unter dem aktuellen Verbrauch, der selbst weit unter den Nahrungsmittelmengen liegt, die eigentlich benötigt würden. Das liegt vor allem an der zunehmende Zweckentfremdung der Getreideproduktion für Biotreibstoff und dem Effekt der massiven Spekulation mit Nahrungsmitteln, die durch die ständigen Finanzrettungspakete erst recht angeheizt wird. Über eine Milliarde Menschen leiden an Unterernährung oder verhungern! Aber das ist erst der Anfang, wenn diese Politik nicht gestoppt und die Nahrungsmittelproduktion nicht weltweit wieder drastisch angekurbelt wird.

In einem Interview mit der französischen Tageszeitung[i] "Les Echos"[/i] ging der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter am 13.1. auf diese Situation ein. Die Vorräte für alle Arten von Getreide würden 2011 auf 427 Millionen Tonnen fallen, im Vergleich mit 489,8 Millionen Tonnen 2009. Für mehr als 2/3 des Rückgangs dieser Reserven seien die USA und die EU verantwortlich. Außerdem wirkt sich der verrückte Ökowahn aus: Allein in den USA werde 38,3% der dortigen Maisproduktion für Biosprit eingesetzt (2008 waren es schon 30,7%). Der Schuytter: "In der gegenwärtigen Situation ist es unverantwortlich, so weiterzumachen!"

De Schutter machte für die großen Preisschwankungen bei Nahrungsmittel die Finanzderivat-Spekulation verantwortlich: "Zuerst erlaubten diese Produkte, dem Produzenten seine Ernte im voraus zu verkaufen, um sich gegen die Risiken eines Preisverfalls zu schützen. Und der Käufer konnte im voraus kaufen, um sich gegen zu hohe Preise zu schützen. Aber seit 2005-2006 und mit der Liberalisierung der Derivatmärkte in den USA hat sich die Natur der Investoren verändert. Investmentfonds, Rentenfonds und andere spekulative Fonds, die über eine beträchtliche finanzielle Schlagkraft verfügen, sind keine Spezialisten, was den Landwirtschaftsmarkt betrifft. Was sich daraus entwickelte, war eine Art Kasinowirtschaft mit einer völlig spekulativen Logik."

Ein Grund mehr, sich für die Einführung des Trennbankensystem einzusetzen und die hyperinflationäre Liquiditätspumperei für bankrotte Banken und Spekulanten sofort zu beenden. Wir brauchen wieder einen gesicherten Paritätspreis für Landwirte, der nicht nur ihre Ausgaben deckt und Produktion erst ermöglicht, sondern auch die nötigen Infrastrukturprojekte in den Entwicklungsländern, um eine wachsende Weltbevölkerung adäquat ernähren zu können. Alles andere ist Völkermord. 

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN