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Die britische Hand in Libyen

Libyen ist ein klassisches Beispiel für die Methoden britisch-imperialer Geopolitik, unter deren Folgen die Menschen vor Ort dann zu leiden haben. Es ist völlig abwegig, einzelne "Diktatoren" isoliert zu betrachten, als hielten sie sich aus eigener Macht über Wasser.  Im Fall Muammar Gaddafi ist die besondere Nähe zu britischen Spitzenpolitikern auffällig. Vor allem Tony Blairs Leute von „New Labor" waren eifrig bemüht, einen „Neuen Gaddafi" zu schaffen.

Blair reiste 2004 persönlich nach Libyen, um Gaddafi zu 'überzeugen', sein Atomwaffenprogramm - das er nie hatte - einzustellen, wofür im Gegenzug internationale Sanktionen aufgehoben würden. Ein Resultat war, daß British Petroleum (BP) umfangreiche Öl- und Gaskonzessionen und BAE Systems lukrative Rüstungsaufträge in Libyen erhielten. 2009 vermittelte Blair auch, daß der Libyer Abdel Baset Ali AL Meghrani, der wegen Beteiligung an dem Bombenanschlag auf den PanAm-Flug 103 im Jahr 1988 im Gefängnis saß, aus humanitären Gründen freigelassen wurde. Es hieß, der an Pankreas-Krebs erkrankte Al Meghrani habe nur noch 3 Monate zu leben. Nach 18 Monaten später, lebt er in Libyen.

Am 2.3. erschien bei [i]Mailonline[/i] ein Artikel mit der Überschrift „Die Londoner Schule der nützlichen Idioten: Wie ein Trupp von Blair-Kumpanen, Ex-MI5-Chefs und Spitzenprofessoren einer Spitzenuniversität Gaddafi gegen [Zahlung von] Millionen unterstützten". Darin wird beschrieben, wie Blairs Kreis dafür sorgte, daß Gaddafis Sohn Saif Gaddafi an der Elitehochschule London School of Economics (LSE) seinen Doktortitel machen konnte - der ihm wahrscheinlich bald aberkannt wird -, indem man ihm einen Ghostwriter besorgte. Zu den Hauptbeteiligten gehören:

* Baronin Symons, früher in Blairs Regierung Außenstaatsekretärin, war bezahltes Mitglied im Internationalen Beirat des Libyschen Nationalen Wirtschaftsentwicklungsrates, dem Saif Gaddafi vorsaß. Sie trat erst am 1.3. zurück. Baroness Symons, eine Gegnerin von lyndon laRouche saß auch im Beirat des „Ideen-Zentrums" der LSE, der Gaddafi nach der Promotion 1,5 Mio. Pfund spendete.

* Jonathan Powell, damals Blairs Stabschef, war entscheidend daran beteiligt, Libyen wieder in die Arme Ihrer Majestät zurückzuholen. Heute ist er Chef von Blair Associates.

* Sir David Manning, früherer britischer Botschafter in den USA - er war bei Blair, als Präsident G.W. Bush ihm seine Absicht mitteilte, den Irak anzugreifen - ist heute Vorsitzender des Beirats der LSE.

* Sir Mark Allen, früherer Chef der Nahostabteilung des MI6, hatte Blair damals zu der Wiederannäherung an Gaddafi geraten. Nach dem Dienst beim MI6 wurde Sir Mark Sonderberater von Lord Browne, dem damaligen Chef des BP-Konzerns, der jetzt in Libyen ganz groß im Ölgeschäft ist. Sir Mark steht Said Gaddafi sehr nahe und ist Berater der Unternehmensberatung Monitor Group - ebenso wie sein früherer Chef beim MI6, Sir Richard Dearlove.

Die Monitor Group (Hauptsitz Boston) leistet Libyen seit 2006 Beraterdienste, um „das Profil von Libyen und Muammar Gaddafi zu stärken" und das Land bei seiner Wirtschaftsstrategie zu beraten. Zu den vielen Professoren und Politikern, für die Monitor Treffen in Gaddafis berühmtem Zelt arrangierte, zählten der Guru von Blairs „Drittem Weg" Lord Gibbons und die beiden US-Neokonservativen Francis Fukuyama und Richard Perle.

[i]Mailonline[/i] enthüllte auch das enge persönliche Verhältnis zwischen Prinz Andrew, dem zweitältesten Sohn der Queen, und Saif Gaddafi, für den Andrew Treffen im Buckingham-Palast, St.-James-Palast und angeblich sogar auf Schloß Windsor organisierte. Der Prinz leitete nicht nur Handelsdelegationen nach Libyen, sondern war dort in den letzten Jahren dreimal persönlich Gast von Saif Gaddafi. Die Daily Mail zitierte am 1.3. einen Freund des Prinzen: „Er und Saif kamen sich unglaublich nahe. Beide lieben das gute Leben, und sie hatten viel Spaß zusammen. Andrew konnte mit seinem königlichen Namen Türen öffnen, und Saif konnte mit dem Geld seiner Familie Türen öffnen."

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