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Auch chilenische Behörden ignorierten Warnungen vor Erdbeben

Schon vor dem Erdbeben am 27. Februar 2010 lagen der chilenischen Regierung eindeutige Hinweise von Seismologen aus Chile und dem Ausland vor, daß ein größeres Erdbeben im Süden Chiles kurz bevorstünde. Mehreren Berichten zufolge, schienen die Behörden aber an diesen Warnungen nicht interessiert zu sein.

[i]Daniel Melnick[/i], ein Geologe der Universität Potsdam, berichtete im August 2010 in BBC, daß verschiedene Seismologen die Behörden in Chile Anfang des gleichen Jahres vor einem möglichen Desaster gewarnt hätten, diese dann aber nichts unternommen haben. Der Grund sei die Angst gewesen, daß wenn die Meldung öffentlich gemacht worden wäre, die Bevölkerung in Panik verfallen und in der Folge die „Immobilienwerte" negativ beeinflußt worden wären. Spekulanten aus der Immobilienbranche, die Bauvorhaben wie große Hotels und Luxuswohnungen entlang der Küste unterhielten, hätten diese Sorge um ihre Profite zum Ausdruck gebracht.

Mehrere Monate vor dem Erdbeben im Februar hatten sich Wissenschaftler mit den Vertretern der Stadt Talcahuano getroffen, und ihre Warnung vor einem möglichen Erdbeben und Tsunami wiederholt. Aber auch diese Warnung wurde nicht ernst genommen. Der führende chilenische Seismologe, [i]Amando Cistemas[/i], erklärte der Wochenzeitung [i]El Siglo[/i] in einem Interview im letzten Jahr, daß einigen Naturwissenschaftler für ihre „Erdbebenpropaganda" sogar Anzeige und Gefängnisstrafe angedroht wurde.

Auch der Seismologe [i]Hernando Tavera[/i] vom Geophysikalischen Institut in Peru hatte im Jahr 2007 den Behörden vor Ort geraten, sich auf ein großes Erdbeben vorzubereiten, kurz bevor ein Beben am 16. August 2007 die Küste nahe der Stadt Ica traf. Ähnlich wie seine Berufskollegen in Chile hatte Tavera auch davor gewarnt, daß das nächste große Erdbeben in Chiles „Großen Norden" zu erwarten sei, und damit das südliche Peru in Mitleidenschaft gezogen würde.

[i]Jean-Pierre Vilotte[/i], Direktor des Instituts für Geophysik der Pariser École Supérieur sagte, daß er und seine Kollegen eine seismische Karte von Süd- und Zentral Chile angefertigt hätten und fügte hinzu, daß das Erdbeben in Maule von 27. Februar 2010 vorherzusehen war, da es sich in dieser Region um eine sehr aktive Deformationszone handle, in der aber seit 1835 kein größeres Beben stattgefunden habe. Vilotte stimmt mit vielen Seismologen aus Chile überein, daß die Region im Norden Chiles, von Arica bis Antofagasta, Gefahr laufe, in der nahen Zukunft von einem großen Beben heimgesucht zu werden. 40% aller Erdbeben auf der Erde finden in Chile statt.

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