06131-237384info@bueso.de

Italien: Stimmen für Austritt aus Euro und EU mehren sich

Franco Bechis, stellvertretender Herausgeber der italienischen Tageszeitung [i]Libero[/i] rief in einem Frontseitenartikel am 5.4. die italienische Regierung auf, jetzt aus dem Euro und der Europäischen Union auszusteigen. "Wir sollten Europa verlassen: es kostet uns nur und hilft uns nicht." Bechis bezieht sich dabei auch auf Paolo Savona, den früheren Minister und jetzt Vorsitzender des italienischen Interbanken- Einlagensicherungsfonds (FITD). Savona hatte in den letzten Monaten mehrfach dazu aufgerufen, Italien solle aus der Währungsunion austreten und bezeichnete letzten November das System der EU als "ausländische Besatzung".

Bechis schreibt: "Was nutzt die Europäische Union Italien? Man hat uns immer und immer wieder erzählt, wir wären ohne Maastricht und die Einheitswährung pleite gegangen. Nach so vielen Jahren sehen wir das Resultat - alles ist negativ. Italien ist weniger gewachsen, seit es dem Euro beigetreten ist, stattdessen ist die Arbeitslosigkeit langsam, aber stetig gestiegen. Die Kluft zwischen Nord und Süd hat sich verbreitert, sie ist jetzt viel deutlicher als vorher... Die öffentliche Verschuldung ist exponentiell angestiegen und ist noch unhaltbarer als zuvor."

"Bei den Ereignissen in Libyen, Tunesien und dem Brand am Mittelmeer hat Europa durch Abwesenheit geglänzt. Militärisch existiert Europe überhaupt nicht und jeder macht, was er will. Die Flüchtlingswelle, die immer stärker wird, läßt Brüssel kalt. Europa besteht größtenteils aus Ländern, die denken, daß es sie nicht betreffen wird und deshalb sollen Griechenland, Spanien, Frankreich und besonders Italien dieses Problem allein lösen. " ...

"Die Ereignisse der letzten Tage haben definitiv klargemacht, daß Italien in einer Notsituation auf sich allein gestellt ist, organisatorisch wie finanziell. Es braucht Europa nicht. Aber Brüssel wird schneller als ein Falke sein, um schützende Maßnahmen für Firmen wie Parmalat und besonders die italienischen Milchproduzenten zu verhindern. Und es wird schneller als der Blitz sein, wenn es darum geht, Industrie- oder Steuerpolitik italienischer Politiker zu stoppen.

"Aus dem Euro auszutreten, könnte kurzfristig ein Risiko bedeuten, und es würde wohl auch ein kleines Erdbeben auslösen. Aber wieder in der Lage zu sein, das Steuerruder der eigenen Regierung zurückzugewinnen, ist unbezahlbar und das könnte eine wirkliche Chance für Italien bedeuten."

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN