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Was ist ein Erdbeben-Frühwarnsystem "wert"?

Wer ein Bild bekommen will, mit welchen Hindernissen Erdbebenwissenschaftler in den USA zu kämpfen haben, um staatliche Gelder für dringend benötigte Warnsysteme zu bekommen, hätte die Pressekonferenz von Erdbebenforschern aus Washington, Oregon und Kalifornien am 5.4. am Berkeley Seismological Laboratory in Kalifornien besuchen müssen. Dort bettelten die Wissenschaftler förmlich um die Finanzierung eines neuen Erdbebenfrühwarnsystems. Sie erklärten eindringlich, wie nützlich die Plazierung vieler, besonders geschützter seismischer Monitore direkt in den geologischen Verwerfungslinien und ihre Verbindung mit automatischen Warnsystemen wäre. Damit könnte innerhalb von fünf Sekunden eine Warnung über bevorstehende Erdstöße ausgesandt werden, nachdem das nächstgelegene Seismometer das Erdbeben wahrgenommen hat.

"Selbst eine Vorwarnzeit von 30 Sekunden würde ausreichen, einen Arzt die Operation beenden zu lassen, in einer Fabrik sensitive Maschinen abzuschalten, einen Zug zu stoppen, bevor er eine verwundbare Brücke erreicht oder die Landung bzw. den Abflug von Flugzeugen zu verhindern. Das könnte viele Menschenleben retten und potentiell Millionen von Dollars an Schäden vermeiden," erklärte Richard Allen, stellvertretender Direktor des University of California Berkeley Seismological Laboratory und Professor für Erd- und Planetare Wissenschaften.

Bei ihrer Pressekonferenz kündigten die Wissenschaftler an, daß sie jetzt den Prototyp eines Programms erstellen wollen, um dann in fünf Jahren ein umfassendes Überwachungssystem zu haben. Das bereits jetzt auf das allernötigste zusammengestrichene Projekt soll 80 Mio. US $ für Kalifornien und noch mal 65 Mio. $ für den pazifischen Nordwesten kosten. Aber das Projekt ist wegen Präsident Obamas Haushaltskürzungen akut bedroht und könnte im Juli beendet werden, warnte Allen. Auch der Vertreter der Geologischen Dienstes der USA (USGS) erklärte, der USGS sollte zwar das Projekt koordinieren, aber es fehle an der Finanzierung. Er hoffe, daß "es keines Killer-Erdbebens bedürfe", ehe die Regierung handelt.

Auf wiederholte Fragen der Medien, warum man denn bei der hohen Staatsverschuldung noch  ein solch "teures Projekt" vorschlage, platzte dem Vertreter des Nahverkehrssystems von San Francisco (BART) schließlich der Kragen und er antwortete: " Weil wir Leben retten wollen". Z. B. sind in San Francisco in der Rushhour 60 Nahrverkehrszüge auf einmal in Bewegung, die sich mit 60-70 Meilen/Stunde bewegen, und zwar mit hundert Personen in jedem der zehn Wagen, was also eintausend Menschen pro Zug bedeutet.  Würden zwanzig oder dreissíg dieser Züge entgleisen, gäbe das "einen Massenunfall biblischer Größenordnung". Der BART-Vertreter forderte die Anwesenden auf, sich vorzustellen, was allein im Nahverkehrssystem passieren könnte, wenn ein Erdbeben den Haywardgraben erschüttert. (Der Haywardgraben ist ungefähr 60 km lang und verläuft vor allem entlang
der Ostseite der San Francisco Bay, also durch dicht besiedelte Gebiete, wie Richmond, Berkely, Oakland, San Leandro, San Jose).  Abhängig von der Stärke des Erdbebens, und davon, wo und wann es stattfindet, würden mit Sicherheit nicht nur ein oder zwei Züge entgleisen, wenn diese nicht rechtzeitig anhalten können.

Sparpolitik, aber ebenso Ignoranz und Wissenschaftsfeindlichkeit kostet viele Menschenleben. Die LaRouche-Bewegung (LPAC) ist die einzige politische Kraft in den USA, die Forscher und die Bevölkerung für ein wissenschaftliches und infrastrukturelles Crashprogramm mobilisiert. Politisch ist die Voraussetzung dafür die Reorganisation des bankrotten Finanzsystems durch das Glass-Steagall-Trennbankengesetz, damit nicht länger die Rettung von Bankern und Spekulanten, sondern das Gemeinwohl im Mittelpunkt steht. Deshalb wird die Forderung nach Amtsenthebung von Präsident Obama (aufgrund Art. 25, Abs. 4 der amerikanischen Verfassung) in den USA immer lauter.

Mehr zur wissenschaftlichen und politischen Mobilisierung von LPAC finden Sie auf http://www.larouchepac.com

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