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Französische Elite distanziert sich von Obama

Die Zeit der Obamania geht nun auch in Europa zu Ende. In der letzten Woche haben sowohl der [i]Figaro[/i] als auch die linksliberale und proamerikanische Wochenzeitung [i]Le Nouvel Observateur[/i] ihre bisher gezeigte Unterstützung für Präsident Obama aufgegeben. Auch in Frankreich hatten sowohl linke wie rechte Medien die Linie ausgegeben, daß Obama sein Bestes angesichts des Drucks von Seiten der Wall Street und reaktionärer Republikaner gegeben hätte. 

In der letztwöchentlichen Ausgabe des [i]Nouvel Observateur[/i] weist [i]Philippe Boulet Gercourt[/i] diese Ansicht zurück. Die Krise sei in Amerika nicht allein eine finanzielle, sondern ebenso eine politische und moralische. „Es ist das Ende eines Traums - Obama verkörperte einen Traum, eine wiedererwachte Hoffnung, eine Moralität und er wurde als Retter oder zumindest als Trendstopper gesehen. Weniger als drei Jahre nach der magischen Wahlnacht, haben die stürmischen Ereignisse dieses Augusts alle verbliebenen Illusionen weggefegt. Der Kaiser steht ohne Kleider da. (... ) Man sollte die Zerstörung Amerikas, den Crash, nicht an der Wall Street suchen. Es ist ein politischer und moralischer Zusammenbruch." Die Anhäufung von Schulden nach Jahren des billigen Geldes, die Korruption der Lobbys und die Masse der Gelder, die für politische Kampagnen gegeben und ausgegeben wurden, seien Gründe für die jetzige Misere. „Barack Obama surfte auf dieser Welle des hirntoten Washingtons, um gewählt zu werden, in dem er Reformen, eine Neudefinition der amerikanischen Politik, eine Transzendenz versprach. Aber auf allen Gebieten hat er sich als totaler Versager herausgestellt. (... ) Man kann es sicher als den moralischen Zusammenbruch Amerikas bezeichnen." (...)

„ Das Hauptkümmernis der Linken kann man in zwei Worte packen - Wall Street. Millionen von Amerikaner forderten seit Ausbruch der Finanzkrise einen Schlag à la Roosevelt gegen jene Banken und Finanzhäuser, die die Welt in den Abgrund gestürzt haben. Doch Barack Obama umgab sich mit diversen Protegés genau dieser Finanzmächte. Die Liste ist endlos und auch seine jüngsten Ernennungen belegen diese Haltung: Gene Sperling, als oberster Wirtschaftsberater, und Jacob Lew, als Haushaltsdirektor, haben Millionen an der Wall Street verdient. Die wenigen Berater, die nicht dem Charme von Goldman Sachs und Co. erlegen sind, werden entweder nicht gehört, wie Christina Romer, oder werfen hin, wie Austan Goolsbee. Anstatt die Leute, deren Leichtsinn die Wirtschaft zerstört hat, zu bestrafen holte sie Obama in die Regierung."

Auch [i]Alexandre Adler[/i] bricht im [i]Figaro[/i] vom 13. August mit Obama, den er vorher jahrelang unterstützte. Adler attackiert die „unglaubliche Sektiererei der Tea Party" gleichermaßen wie die Einsparforderungen der Republikaner, geht aber auch mit der Vorstellung der Demokraten, die sich eine Besserung von erneutem Quantitative Easing (Gelddrucken) erwarten, ins Gericht. In einer ähnlichen Krisensituation, habe Roosevelt die Abwärtsspirale des Verfalls stoppen können, in dem er sich den Kräften der Wall Street entgegenstellte. Obama mache bisher genau das Gegenteil.

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