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Regierung Obama fördert Spekulation mit Nahrungsmitteln

Obwohl die Spekulation mit Nahrungsmitteln immer verrücktere Ausmaße annimmt, hat die Warenterminaufsicht (CFTC) der Regierung Obama das Limit für den täglichen Handel an der Chicagoer Warenbörse heraufgesetzt. Ab 22. August darf der Preis im Termingeschäft mit Mais statt wie bisher um 30 Cent um maximal 40 Cent täglich variieren, womit noch mehr Spekulation und Preisfluktuation bei Grundnahrungsmitteln zugelassen wird.

Der Verband der Maisbauern, Viehfutterfirmen, getreideverarbeitende Betriebe u.a. hatten im Vorfeld gegen die geplante Entscheidung protestiert, weil sie tatsächlich Mais brauchen und mehr Preisschwankungen fürchten. Sie bilden aber nur eine kleine Minderheit an der Warenbörse, weit über 80% des Handels entfallen auf Hedgefonds und andere Spekulanten außerhalb der Nahrungsmittelbranche.

Die Nahrungsmittelspekulation hat explosionsartig zugenommen, seit angeführt von Goldman Sachs 1993 die ersten Fonds für Termingeschäfte mit Rohstoffen gegründet wurden. Der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter, hat in einem Bericht vom September 2010 enthüllt, wie die Derivatspekulation die Nahrungsmittelpreise nach oben treibt. Von 2003 bis 2008 sind die Einlagen in den Rohstoff-Fonds von ca. 13 Mrd. auf über 55 Mrd. Dollar gestiegen.

Andere wichtige „Player" sind neben Goldman Sachs bekannte Namen wie Bank of America, Citibank, Deutsche Bank, HSBC, Morgan Stanley und JP Morgan. Nach Angaben des World Development Fund machte allein Goldman Sachs 2009 mehr als 1 Mrd. Dollar Profit im Rohstoffhandel. Nach den USA ist die Londoner City hier der wichtigste Handelsplatz.

Auch die Nahrungsmittelkartelle beteiligen sich an dem Raubzug. Der weltweit führende Konzern der Branche, Cargill, der eng mit dem Saatgutkonzern Monsanto zusammenarbeitet, machte im Steuerjahr 2011 einen Gewinn von 4,2 Mrd. Dollar, ein Anstieg um 63% gegenüber dem Vorjahr. Darin eingeschlossen ist das auf Düngemittel spezialisierte Tochterunternehmen Mosaic, eines der größten der Welt. Cargill versucht den Markt noch weiter unter seine Kontrolle zu bringen: Im letzten Jahr erwarb Cargill die große australische Getreidehandelsfirma AWB (Australian Wheat Board), und diesen Monat wurde der Erwerb der holländischen Viehfutterfirma Provimi angekündigt.

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