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Putin will Realwirtschaft entwickeln: "Russland ist kein Zentrum für spekulatives Kapital"

Am 16. September 2011, zur Eröffnung des zehnten Internationalen Investment Forums in Sochi am Schwarzen Meer, sprach der russische Premierminister Putin über die weltweite Wirtschaftskrise und seine Perspektive zur Transformation der russischen Wirtschaft. Er betonte, daß international sowie in Russland die „ traditionellen Wege" nicht mehr funktionierten. Rußland müsse, egal was international passiert, eine neue Führungsgeneration schaffen, die sich für das Wachstum der realen Wirtschaft einsetzt. Das nationale Ziel könne nicht nur "Wachstum" im konventionellen Sinn sein, sondern die Effizienz der Wirtschaft müsse durch reale Innovation erhöht werden.

Putin erinnerte an die Herunterstufung der amerikanischen Kreditwürdigkeit, den dramatischen Kollaps der europäischen Aktienmärkte im August, sowie die sich verschärfende Staatsschuldenkrise. Die globale Wirtschaft fühle immer noch die Schockwellen von 2008. Während des Sommers hatte Putin das „quantitative easing" der Federal Reserve als eine Form des „Rowdytum" bezeichnet. Jetzt betonte er, daß die Maßnahmen, von denen man dachte, sie funktionierten, versagt haben: „ Die Staatschuldenkrise in den entwickelten Ländern zwingt die Politiker, Ökonomen und Investoren ihre traditionelle Herangehensweise zu überdenken. Die globalen Wirtschaftsschocks im letzten Sommer waren weitere Beweise dafür, das die Modelle, die sich auf wachsende Verschuldung stützen, nicht mehr funktionieren." Es sei klar, daß diejenigen, die bis vor kurzem in Führungspositionen waren und anderen über ihre makroökonomische Politik Vorschriften erteilten, nicht mehr als Beispiel für sorgfältig ausgearbeitete makroökonomische Politik dienen könnten.

Vor einem Publikum, in dem auch Vertreter großer Londoner Investmentfunds saßen, sagte Putin: „ Ich möchte hier klarstellen, daß es nicht unsere generelle Perspektive ist, ein sicherer Standort für spekulatives Kapital zu werden, in dem man bequem die Krise aussitzen kann." Russland müsse Rahmenbedingungen für intelligente Investitionen setzen, sowohl in der Produktion als auch der Entwicklung von Hochtechnologie. Man müsse mehr Freiraum für "ehrliche Geschäfte" schaffen und jene Leute unterstützen, die vernünftige und hilfreiche Initiativen vorschlagen - "deren Absicht nicht der kurzfristige Profit ist, sondern die Verbesserung des qualitativen Lebensstandard ganzer Städte, anderer bewohnter Gegenden und gesamter Regionen." Natürlich würden die Unternehmer selbst auch durch ihr wirtschaftliches Engagement profitieren. In der Diskussion lehnte Putin dann höflich den Vorschlag eines britischen Investment-Fundmanagers ab, demzufolge Russland die toxischen Wertpapiere aufsammeln solle, die die europäischen Banken gerade los werden wollen.

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