Erdbeben: Vorhersagen sind möglich und können Menschenleben retten

In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin [i]EIR[/i] stellte der frühere Vorsitzende der russischen Raumfahrt-Behörde Roskosmos, Anatoli Perminow, ein Programm vor, wie Naturkatastrophen unter Nutzung derzeit verfügbarer Technologien in Zukunft vorhersagbar werden könnten. Perminow ist stellvertretender Komitee-Vorsitzender des [i]Global International Monitoring System[/i], das Daten auswerten soll und dem derzeit 30 Länder und über 70 Institutionen angehören.

„Diese Arbeit ist sehr wichtig und notwendig. Warum? Weil während der letzten neun Jahre genau so viele Menschen durch natürliche oder von Menschen verursachte Katastrophen gestorben sind wie während des gesamten 20. Jahrhunderts. Können Sie sich das vorstellen? Warum das passiert, ist schwierig zu erklären. Voraussagen machen zu können, ist also sehr wichtig. Es gibt fünf große Beobachtungssysteme. Jeder beobachtet, aber keiner macht Voraussagen. Alle Notstandsbehörden, auch in Rußland, beginnen mit ihrer Arbeit, nach dem der Katastrophenfall eingetreten ist. Sie bergen die Toten. Darum sind Vorhersagen so wichtig“.

„Wir hatten eine Vorhersage für den japanischen Tsunami sieben Stunden bevor er geschah, aber wie wußten nicht, wen wir benachrichtigen sollten. Es gab keine solche Stelle. Aber jetzt sind alle notwendigen Abkommen zwischen russischen und japanischen Notstandsbehörden unterzeichnet. Wenn wir das vorher gehabt hätten, hätten 82.000 Menschen gerettet werden können. Deshalb ist es wichtig, eine Methode zu schaffen, mit der man Vorraussagen treffen kann und mit der man nicht nur beobachtet. 30-40 Prozent der Wissenschaftler behaupten, daß es unmöglich sei, Vorhersagen zu treffen. Wir sagen, daß es möglich ist, besonders im Falle solch schlimmer Ereignisse wie Erdbeben."