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US-Militärs warnen Israel vor Militärschlag gegen Iran

Gen. Martin Dempsey, Chef der Vereinigten Stabschefs der US-Streitkräfte, hatte im [i]CNN[/i]-Interview am letzten Sonntag deutlich [url:"node/5454"]seinen Widerstand gegen die Bewaffnung der syrischen Opposition klargestellt[/url]. Auch ein militärisches Vorgehen gegen Syrien sei wegen der militärischen Fähigkeiten des Landes eine völlig andere Sache als gegen Libyen und würde "sehr schwierig" werden.

Außerdem hatte er Israel erneut nachdrücklich vor einem Angriff auf den Iran gewarnt und hinzugefügt: "Wir wissen oder glauben zu wissen, daß die iranische Regierung sich nicht dazu entschieden hat, eine Anstrengung zu machen, ihr Nuklearpotential in Waffen umzusetzen." Wie die israelische Tageszeitung "Haaretz" heute berichtet, habe die israelische Regierung dagegen beim Nationalen Sicherheitsberater der USA, Tom Donilon, der gegenwärtig Israel besucht, Protest eingelegt.

Mittlerweile mehren sich die Kommentare von Vertretern des US-Militärs, die Israel darauf hinweisen, daß ihre Luftkapazitäten und bunkerbrechenden Bomben nicht ausreichen, um das Nuklearprogramm des Iran ausschalten zu können. So äußerten sich z.B. Maj. Gen. David Deptula, bis 2011 Chef des US-Luftwaffengeheimdienstes, Andrew Hoehn von RAND's Project Air Force und Gen. Michael Hayden, früherer Chef der NSA und des CIA in einem ausführlichen Artikel der "New York Times" zu diesem Thema am 20.2.

Der [i]Haaretz[/i]-Kommentator Akiva Eldar verfasste außerdem heute einen Aufruf an Israel und die USA, eine ernsthafte Diskussion mit dem Iran auf der Grundlage gegenseitigen "Respekts" zu führen. Eldar zitiert zustimmend einen Artikel der "New York Times" vor einigen Wochen, in dem die früheren US-Diplomaten Williams Luers und Thomas Pickering von Präsident Obama verlangt hatten, ebenso diplomatische Kanäle mit dem Iran zu eröffnen, wie dies damals Präsident Richard Nixon mit China getan hatte. Man brauche einen Sonderbotschafter, der auch das Vertrauen der Iraner genießt und vertrauliche Gespräche führen kann, ohne daß gleichzeitig der öffentliche Druck auf den Iran erhöht wird. "Damit der Dialog mit Teheran Erfolg haben kann, muss der überhebliche Ton und die drohende Sprache der israelischen Regierungsvertreter und ihrer neokonservativen Freunde in den USA gemäßigt werden."

Der Wahrheit über die britisch-imperiale Kontrolle der Kriegspartei kam der [i]CNN[/i]-Journalist Fareed Zakaria, der das Dempsey-Interview geführt hatte, noch etwas näher. Am 19.2. schrieb er einen eigenen Beitrag mit dem Titel "Israel, greif Iran nicht an". Darin vergleicht er alle Argumente gegen den Iran mit denen gegen die Sowjetunion, als diese nahe dran war, Nuklearwaffen zu besitzen. "Alles, was Israel jetzt sagt, sagten wir über die Sowjetunion", so Zakaria. Man habe die sowjetischen Führer als "irrational, agressiv und völlig gleichgültig gegenüber Menschenleben" dargestellt, deren einziges Ziel war, die globale Vorherrschaft zu erreichen. "So wie Israel offen einen Präventivschlag gegen Iran erwägt, verlangten viele im Westen in den 1940er Jahren solche Militärschläge gegen die Sowjetunion. Diese Forderungen kamen nicht einfach von Falken, sondern sogar von lebenslangen Pazifisten wie dem Intellektuellen Bertrand Russell." Dann zitiert er eine hetzerische Stelle aus dem Tagebuch des britischen Diplomaten Harold Nicholson: "[Es] ist höchstwahrscheinlich so, daß sich Russland auf den Endkampf zur Weltherrherrschaft vorbereitet. Und wenn es genug Waffen hat, wird es Westeuropa zerstören, Asien besetzen und auf Tod und Leben den Endkampf mit Amerika führen. ..."

Die Paralelle geht aber noch weiter, als Zakaria schreibt, denn die Mobilisierung gegen Iran und Syrien ist in Wahrheit gegen Russland und China gerichtet, die als aufstrebende Konkurrenten des bankrotten transatlantischen Britischen Finanzempire die eigentliche Zielscheibe der Kriegspartei sind.

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