06131-237384info@bueso.de

Früherer CIA-Nahostchef Pillar: "Wir können mit einem nuklearen Iran leben"

Der frühere CIA-Nahostchef Paul Pillar, der den Offenen Brief an Präsident Obama zusammen mit führende Repräsentanten des US-Militärs am 5. März in der "Washington Post" unterzeichnet hatte, schrieb am 6. März einen langen Artikel im "Washington Monthly". Darin heißt es: "Keiner weiß, was die vollen Konsequenzen eines solchen Krieges gegen den Iran wären. Das ist das Hauptproblem bei allen Vorschlägen, mit militärischer Gewalt gegen das iranische Nuklearprogramm vorzugehen. Die negativen Konsequenzen für amerikanische Interessen wären jedoch sehr gravierend."

"Ein Iran mit einer Bombe wäre längst nicht so gefährlich, wie das die meisten Leute annehmen. Außerdem hätte ein Krieg, um das aufzuhalten, viel weniger Erfolg und käme viel teurer, als die meisten sich das vorstellen." ... "Die Prinzipien der Abschreckung sind nicht deshalb außer Kraft, weil die abzuschreckende Partei einen Turban und einen Bart trägt." ..."Chinas Entwicklung einer Nuklearbombe (die erste wurde 1964 getestet) schien damals umso alarmierender, weil Mao behauptete, China könne die Hälfte seiner Bevölkerung in einem Nuklearkrieg verlieren und dennoch über den Kapitalismus siegen. Aber die Abschreckung gegenüber China hat ein halbes Jahrhundert funktioniert, selbst während des Chaos und dem Fanatismus von Mao's Kulturrevolution. Wenige Jahre, nachdem China die Atombombe hatte, bahnte Richard Nixon Beziehungen zu China an und bezog es in seine Globalstrategie mit ein."

"Die Einschätzung der amerikanischen Geheimdienste, wie sie öffentlich vom Director of National Intelligence, James Clapper ausgesprochen wurde, ist, daß der Iran sich vorbehält, Nuklearwaffen zu entwickeln, aber sich noch nicht entschieden hat, das auch zu tun. Es gilt, noch viel diplomatisches Terrain auszuloten."

Pillar weist darauf hin, daß die meisten der politischen und militärischen Führungspersönlichkeiten in Israel davon ausgehen, daß keine "existentielle Bedrohung" Israels durch den Iran vorliegt, während dies hysterisch von Neo-Cons und Demokraten einschließlich Präsident Obama in den USA behauptet werde.

In einem weiteren Artikel am 6. März im "National Interest", der sich mit der AIPAC-Konferenz in Washington beschäftigt, schreibt Pillar: "Die Kommentare des [US]-Präsidenten darüber, daß keine israelische Regierung eine Nuklearwaffe in den Händen des Iran tolerieren kann und sein Bezug auf Israels souveränes Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, um seinen Sicherheitsbedürfnissen zu entsprechen, hört sich fast wie eine Einladung an Netanyahu an, einen Krieg zu beginnen." Und: "Es ist sehr klar, daß ein Militärschlag katastrophal wäre, nicht nur für die USA, sondern für die Welt insgesamt."

In Israel selbst griff General Shaul Mofaz (ret.), früherer Stabschef und Verteidigungsminister, der jetzt den Außenpolitischen und Verteidigungs-Ausschuss der Knesset leitet, Ministerpräsident Netanyahu wegen seines Kriegskurses an. Unter Bezug auf die Thora warnte Mofaz, es sei gefährlich, Israel in eine Nation zu verwandeln, die nur von sich ausgeht. Israel sei kein Ghetto. Mofaz gehört zu einer ganzen Gruppe israelischer Generäle und früherer Sicherheitschefs, die gegen einen Angriff auf den Iran Stellung bezogen haben.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN