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China, Russland, Indien setzen auf Kernenergie

Die Kernkraftbehörden Chinas und Russlands unterzeichneten am 5. Juni einen langfristigen Fahrplan für alle gemeinsamen Kernenergieprojekte. Auch diskutiert wurden Pläne für den Bau eines Schnellen-Neutronen-Reaktors. Bereits im Sommer könnten Dokumente zur Ausarbeitung des Projektes unterzeichnet werden.

Am 31. Mai hatte Chinas Staatsrat unter Leitung von Wen Jiabao einem Sicherheitsstandard-Plan für die existierenden und im Bau befindlicher Kernkraftanlagen die vorläufige Zustimmung erteilt. Nach Fukushima hatte China 2011 eine nationale Inspektion aller Kernkraftwerke angeordnet. Der nun vorgelegte Bericht zeigte, dass die Anlagen die internationalen Standards erfüllen; in einigen werden die Sicherheitsmaßnahmen nachgerüstet, um besser für Erdbeben oder Fluten gerüstet zu sein. Somit könnte China bald in vollem Umfang die geplante Ausweitung seines Kernkraftprogramms wieder in Angriff nehmen, wie "World Nuclear News" am 5. Juni berichtete. Während China die Genehmigung neuer Kernkraftwerke bis nach der Inspektion zunächst gestoppt hatte, haben die existierenden Anlagen weiterhin Strom erzeugt. Auch der Bau an 25 bereits genehmigten Projekten läuft weiter. Zwei davon wurden letztes Jahr fertiggestellt. Damit hat China jetzt 15 Kernkraftwerke in Betrieb. Das Land will seine Kernkraftkapazität bis 2020 mindestens vervierfachen.

Auch Indien sieht, trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten, keine Veranlassung, sein Kernenergie-Programm zu verlangsamen. Die „Nuclear Power Corporation of India Ltd (NPCIL)” wird laut Angaben der Firmenleitung in der Planperiode 2012-2017 mit Kapitalausgaben von 40 Mrd. $ 16 Kernkraftwerke bauen. Es handelt sich um acht 700 MW-Schwerwasser-Reaktoren (PHWRs), sowie acht Leichtwasserreaktoren (LWRs). Die letzteren werden von ausländischen Firmen, darunter russischen und französischen Lieferanten gebaut werden. Die acht 700 MW-Schwerwasserreaktoren werden in Kaiga, Karnataka, Gorakhpur, in Haranas-Fatehabat-Distrikt, Banswada in Rajasthan und Chutkain in Madhay Pradesh ihren Standort haben. Diese 16 Reaktoren werden zusätzlich zu den vier 700 MW-NPCILs errichtet, die gegenwärtig schon im Bau sind: zwei am Atomkraftwerksstandort Rajasthan (Einheit 7 und 8) und zwei bei Kakrapara in Gurajat.

Schließlich ist berichtenswert, daß Jordanien kurz davor steht, seine ersten zwei 1000 MW-Kernkraftwerke zu bestellen. Zwei Anbieter sind in der engeren Wahl: Russlands Atomstroyexport und ein Konsortium von Frankreichs Areva und Japans Mitsubishi. Man wird weitere Gespräche führen, um technische Fragen zu klären, sowie den Standort der Anlage. Der bevorzugte Bauplatz liegt nahe Mafraq, ca. 50 km nördlich der Hauptstadt Amman.

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