06131-237384info@bueso.de

Corriere della Sera-Kolumnist: gegen Monopol von City und Wall Street jetzt Glass-Steagall

In seiner Kolumne in der heutigen Ausageb von 'Corriere della Sera' rief der italienische Journalist Massimo Mucchetti erneut zur Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems auf. In einem Kommentar zum Barclay-LIBOR-Skandal bezeichnete er das Kartell, das den LIBOR-Interbanken-Satz festlegt, als Vereinigung "des organisierten Verbrechens". Unter Bezug auf bereits erfolgte italienische Klagen gegen internationale Rating-Agenturen schrieb Mucchetti: "..wenn herauskommt, daß die LIBOR-Manipulation die Kursnotierungen von Finanzinstrumenten im Handel auf den regulierten italienischen Märkten verfälscht haben, sollten italienische Staatsanwälte tätig werden, auch wenn das Verbrechen im Ausland verübt wurde."

Vor allem aber brauche man eine politische Reform. "Wir Europäer haben die weise Voraussicht der dreißiger Jahre aufgegeben – das Glass-Steagall-Gesetz in den USA, das Bankengesetz von 1936 in Italien – um statt dessen zum Modell der 20er Jahre, also Bankwesen als Geschäft für Profimaximierung zu betreiben. Vermutlich ist es jetzt an der Zeit, das Geschäftsbankenwesen wieder als wirtschaftliche Infrastruktur aufzufassen, als eine streng überwachte öffentliche Einrichtung mit moderatem Gewinn. Finanzspekulationen können andere, mit anderen Gesellschaftern machen, und ohne öffentlichen Schutz. Vielleicht ist es Zeit, zu verstehen, daß das größte Monopol die City of London ist und das zweitgrößte Wall Street, wo 4-5 Banken die gesamten Derivatfinanzen kontrollieren. Da liegt die Infektionsquelle, nicht in Griechenland. Vor dieser Ansteckung müssen wir uns schützen."

Macchetti ist bisher der einzige europäische Journalist, der über das amerikanische Cantwell-McCain-Gesetz für eine Rückkehr zu Glass-Steagall berichtet hat, das im Frühjahr 2010 in den US-Senat eingebracht worden war. Mittlerweile gibt es mit über 70 Kosponsoren auch die Gesetzesvorlage der Demokratin Marcy Kaptur im Repräsentantenhaus.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN