06131-237384info@bueso.de

Glass-Steagall in Österreich

Auch in Österreich gibt es nach der Kehrtwende von "Mr. Wall Street" Sandy Weill nun offene Unterstützung für das Trennbankensystem. Am 31.7. berichtete die [i]Wiener Zeitung[/i] über Weills Forderung nach Wiedereinführung des Glass-Steagall-Gesetzes und über den Inhalt des Gesetzes. Zur jahrzehntelangen Bankenlobbyarbeit, um Glass-Steagall zu Fall zu bringen, schreibt Autor Hermann Sileitsch, die Finanzwelt habe mehr als 300 Millionen Dollar ausgegeben, um die Trennung zwischen Investment- und Geschäftsbanken wieder aufzuheben und identifiziert richtig den Amtsantritt von Alan Greenspan als Fed-Chef 1987 als Schlüsselereignis für die Abschaffung. "Damit wurde die Deregulierung des Finanzsektors endgültig zur vorrangigen Lehrmeinung." Das, was die sog. Volcker-Regel jetzt vorsehe, sei nur "ein schwacher Abklatsch von Glass-Steagall, der seit seiner Präsentation [2010] immer löchriger wurde." Der Artikel trägt die Überschrift: "Die vergessenen Lehren der großen Depression" und zeigt Präsident Roosevelt bei der Unterzeichnung des Glass-Steagall-Gesetzes 1933.

Am selben Tag forderte der Wirtschaftssprecher der SPÖ, Christoph Matzneder die Trennung des "klassischen Bankengeschäftes vom Investment- und Spekulationsgeschäft". Wie der SPÖ-Pressedienst berichtet, sagte er, das Trennbankensystem habe sich in den USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts "sehr bewährt und wurde auf Druck der Finanzlobby abgeschafft." Dafür hätten die Steuerzahler mit der Rettung großer Banken bezahlen müssen. "Bei einem Trennbankensystem wird eine Feuermauer zwischen normalen Banken und spekulativ tätigen Investmentbanken errichtet, um zu verhindern, daß bei einem Crash die Sparer, danach die Steuerzahler durch die notwendigen Bankenrettungen und zuletzt die Klein- und Mittelbetriebe wegen sinkender Kreditvolumina Schaden erleiden". Matzneder begrüßte in diesem Zusammenhang auch die Aussage des deutschen Finanzministers Schäuble für ein Trennbankensystem "als wichtigen Rückenwind" für diese Forderung.

[box][attachment:1][/box]

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN