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Russische Wochenzeitung ehrt Lebenswerk von Lyndon LaRouche

[b][i]Die russische Wochenzeitung[/i] Sawtra[i] brachte am 5. September aus Anlaß des 90. Geburtstags von Lyndon LaRouche den folgenden Beitrag.[/i]
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Am 8. September 2012 wird der amerikanische Ökonom und Politiker Lyndon LaRouche 90 Jahre alt. Wir senden ihm unsere herzlichen Glückwünsche zu diesem Jubiläum und wünschen ihm weiterhin gute Gesundheit und weitere kreative Leistungen.

Die Leser von [i]Sawtra[/i] hatten in zahlreichen Interviews und Artikeln Gelegenheit, sich mit den Ansichten von Lyndon LaRouche vertraut zu machen, angefangen mit unserer Ausgabe vom 7. Juli 2001, die D. Tumakows Artikel „Nach dem Ebenbild Gottes - Lyndon LaRouches physikalische Ökonomie als Überwindung der Entropie“ sowie ein Interview mit LaRouche enthielt, das von Tatjana Schischowa geführt wurde, unter dem Titel „Glanz und Elend des Neuen Römischen Reiches“. Diese Publikationen präsentierten wesentliche Aspekte der wirtschaftlichen und historischen Forschungen LaRouches. „Aber warum“, schrieb Tomakow, „leiten die führenden Ökonomen und Politiker unseres Planeten die Menschen in die Irre und in die Katastrophe?“ LaRouches Ansicht zufolge ist das so, weil „der Kollaps weitgehend von den Denkfehlern der entscheidenden Politiker verursacht wurde. Dieser Kollaps kommt vom Einfluß der Idee des wirtschaftlichen Nullwachstums, die als Axiom in den Werken von Adam Smith und Karl Marx und in jüngerer Zeit der Systemanalyse eingebettet ist, die nach 1938 von dem radikalen Positivisten John von Neumann in die Ökonomie eingeführt wurde.“

Lyndon LaRouche wurde als Nachkomme der ersten Siedler im Neuengland des 17. Jahrhunderts in der Familie eines Schuhproduzenten in New Hampshire geboren. (Viele Jahre lang trug er eine Fliege, sowohl aus praktischen Gründen als auch als Symbol der amerikanischen Ingenieure und Erfinder des 20. Jahrhunderts Mitte des 20. Jahrhunderts, und als Zeichen des Respekts für die Menschen, die in den physisch produktiven Industrien arbeiten.) In Bezug auf die kulturellen und politischen Traditionen Amerikas erwähnt LaRouches selbst den „anhaltenden, lebendigen Einfluß“ seines Urgroßvaters auf die Gespräche am Eßtisch in den 1920er Jahren, eines Mannes aus der Generation Abraham Lincolns, der Mitte des 19. Jahrhunderts gegen die Sklaverei kämpfte.

L. LaRouche diente in der US-Armee (1944-1946) in Indien und Burma. In Kalkutta wurde er Zeuge des indischen Kampfs für die Unabhängigkeit von der britischen Tyrannei. Sein politisches Engagement geht auf diese Zeit zurück. Wie viele andere Menschen in aller Welt setzte LaRouche große Hoffnungen auf die Zusammenarbeit zwischen Franklin Roosevelts USA und der Sowjetunion beim Wiederaufbau der Welt nach dem Krieg und nach der Kolonialzeit. Aber als er aus Indien in die Vereinigten Staaten zurückkam, war Harry Truman Präsident und nicht mehr Roosevelt. Der Kalte Krieg hatte begonnen.

LaRouche ging dann seinen eigenen, unabhängigen Weg in der Wirtschaftswissenschaft, außerhalb der allgemein anerkannten Normen. In den späten 1940er und frühen 1950er Jahren machte er sich unter den Ökonomen einen Namen als unversöhnlicher Kritiker der Informationstheorie von Wiener und Shannon und der Spieltheorie von Neumanns. Als er seine Ideen über die „physikalische Ökonomie“ entwickelte, wandte sich LaRouche den Werken von Leibniz und Bernhard Riemann zu, sowie Wernadskijs Konzept der Noosphäre.

1959-1960 machte LaRouche die langfristige Prognose, daß die USA, wenn sie an ihrer damaligen Wirtschaftspolitik festhielten, in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre eine Serie finanzieller und monetärer Schocks erleben würden, die zum Ende der Bretton-Woods-Abkommen führen würden. Und so kam es auch: Das britische Pfund Sterling wurde im November 1967 abgewertet, gefolgt von der Liquidierung des Bretton-Woods-Systems am 15. August 1971. Nach der Einführung des Systems freier Wechselkurse warnte LaRouche, daß die Zerstörung der normalen Verbindung zwischen den Finanzwerten und der Realwirtschaft und die allgemeine Inflation der reinen Finanzspekulation und Finanzblasen nicht bloß zu einer neuen zyklischen Krise führen würde, sondern zu einer allgemeinen systemischen Krise des globalen Wirtschaftssystems.

Am Übergang von den 1960er Jahren zu den 1970er Jahren organisierte LaRouche im Studentenmilieu der USA und Europas eine philosophische Vereinigung von Unterstützern des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts und der klassischen Kultur, die gleichzeitig gegen die Malthusianer des Club von Rom und gegen die Rock-Sex-Drogen-Gegenkultur ankämpfte. 1974 gründete er ein Forschungszentrum, das anfing, das Wochenmagazin Executive Intelligence Review herauszugeben, und er war der Initiator der Fusion Energy Foundation. 1977 heiratete LaRouche die Deutsche Helga Zepp, die 1984 das Schiller-Institut gründete.

Ab 1976 kandidierte Lyndon LaRouche achtmal für das Präsidentenamt der Vereinigten Staaten. Das Thema dieser Wahlkämpfe waren die Weltfinanzkrise, die Kriegsgefahr, und daß eine radikale Reduzierung der Bevölkerung des Planeten unvermeidlich wäre, wenn die Axiome der Wirtschaftspolitik nicht geändert werden.

LaRouches Treffen mit der indischen Premierministerin Indira Gandhi (1982, 1983) und Präsident José Lopez Portillo von Mexiko (1982) waren begleitet von seiner Autorenschaft solcher Projekte wie „Ein 40-Jahres-Programm, um Indien zu einem industriellen Giganten zu machen“ und „Operation Juarez“, das dazu entworfen wurde, die Schuldsklaverei der Entwicklungsländer durch kontinentale Projekte zur Entwicklung der Infrastruktur, der Industrie und der Landwirtschaft zu ersetzen. In jenen Jahren wirkte LaRouche auch als inoffizieller Berater für die Regierung von US-Präsident Ronald Reagan und gewann diesen für jene Idee, aus der dann die Strategische Verteidigungs-Initiative (SDI) wurde. Nach LaRouches Konzept sollte die SDI ein Bereich der wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit zwischen den USA und der UdSSR für die „gemeinsamen Ziele der Menschheit“ werden - militär-strategische Sicherheit und wirtschaftlicher Fortschritt in den Pioniergebieten der Wissenschaft und der Wirtschaft.

Die Gegner von LaRouches Initiativen für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung und die wissenschaftliche und strategische Zusammenarbeit setzten eine juristische Hexenjagd gegen ihn in Gang, die dazu führte, daß er fünf Jahre lang inhaftiert war (1989-1994). Der frühere US-Justizminister Ramsey Clark bemerkte dazu, der Fall LaRouche stelle „ein größeres Ausmaß vorsätzlicher Arglist und systematischen Fehlverhaltens über einen längeren Zeitraum unter Mißbrauch der Regierungsmacht dar als in irgendeinem anderen Verfahren der Regierung zu meiner Zeit oder meiner Kenntnis“.

Im Dezember 1991 warnte LaRouche, die internationalen Finanziers der Londoner City und der Wall Street, die hinter dem System der Finanzblase stünden, hätten nun die Absicht, die Länder der früheren Sowjetunion in ein Gebiet der Plünderung, der Ausschlachtung und des Drogenhandels zu verwandeln. „Wenn beispielsweise Jelzin und seine Regierung sich für eine Reform von der Art entscheiden würden, wie sie vor allem von anglo-amerikanischer Seite verlangt wird“, sagte LaRouche, dann wäre das Resultat „Chaos“ und eine „Strategische Bedrohung“. Er forderte seine Unterstützer auf, ein Programm für kontinentale Entwicklungskorridore auszuarbeiten und dafür zu werben: die Eurasische Landbrücke, die durch ein neues Kreditsystem nach dem Vorbild des historischen [i]Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie[/i] Alexander Hamiltons und analoge Ansätze Friedrich Lists und Graf Wittes finanziert werden könne.

Lyndon LaRouches Buch [i]Was Sie schon immer über Wirtschaft wissen wollten[/i] wurde 1992 in russischer Sprache veröffentlicht (Schiller-Institut für Wissenschaft und Kultur; Ukrainische Universität, Moskau). 1997 erschien als zweiter Band [i]Die Wissenschaft der physischen Ökonomie als platonische epistemologische Grundlage aller Zweige des menschlichen Wissens [/i](Nauchnaja Kniga, Moskau). Die stenographische Mitschrift einer Diskussionsrunde mit LaRouche über „Rußland, die USA und die globale Finanzkrise“ (mit einführenden Bemerkungen des Akademiemitgliedes Leonid Abalkin) erschien 1996 (Institut für soziale und politische Forschungen, Russische Akademie der Wissenschaften). Russische Angelegenheiten spielten in LaRouches Schriften der letzten 20 Jahre eine prominente Rolle, etwa in Artikeln wie „Memorandum: Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung Rußlands“ (1995), „Die Wernadskij-Strategie“ (2001), „Der Geist der russischen Wissenschaft“ (2001), „Die politische Weltkarte verändert sich: Mendelejew wäre einverstanden“ (2007, ein Papier, das bei der Moskauer Konferenz „Großprojekte für Rußlands Osten: Eine transkontinentale eurasisch-amerikanische Transportverbindung über die Beringstraße“ vorgelegt wurde) und „Freihandel contra nationales Interesse: Die Wirtschaftsdebatte über Rußland“ (2008).

In der Zeit zwischen 1994 und 2007 besuchte Lyndon LaRouche mehrmals die russische Hauptstadt und nahm dort an Konferenzen im staatlichen geologischen Wernadskij-Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAS), im RAS-[i]Institut für den Fernen Osten[/i] und anderen Orten teil. Er sprach bei Seminaren des RAS-[i]Instituts für Wirtschaft[/i], des RAS-[i]Instituts für Orient-Studien[/i] und bei anderen Gelegenheiten über solche Themen wie „Wir müssen die Mathematiker angreifen, um die Wirtschaftskrise zu lösen“ (1995), „Nichts kann das gegenwärtige System retten“ (1996) und „Rußlands entscheidende Rolle bei der Lösung der globalen Krise“ (2001). LaRouche sprach auch bei einer Anhörung der russischen Staatsduma am 29. Juni 2001 über „Maßnahmen, um Rußlands wirtschaftliche Entwicklung unter den Bedingungen der Destabilisierung des Weltfinanzsystems sicherzustellen“. Im Frühjahr 2007 war er als ausländischer Ehrengast bei der Feier der Russischen Akademie der Wissenschaften aus Anlaß des 80. Geburtstags von Prof. S.M. Menschikow.

Während er sich seinem 90. Geburtstag nähert, schreibt Lyndon LaRouche immer noch regelmäßig für EIR, und er spricht im Fernsehkanal des LaRouche-Aktionskomitees und fordert dort eine dringend notwendige Änderung der Wirtschaftspolitik: die Wiederherstellung des Rooseveltschen Glass-Steagall-Prinzips (das die normale Kreditvergabe an die reale Wirtschaft vor den spekulativen Operationen der Investmentbanken schützt), die Einführung souveräner Kreditsysteme anstelle der bankrotten monetären und finanziellen Systeme der gesamten Ära seit 1971 und den sofortigen Beginn großer Entwicklungsprojekte zur Hebung der Wirtschaft in allen Ländern und auf dem gesamten Planeten. Besondere Aufmerksamkeit widmet er den Fragen der Weltraumforschung und der [i]Strategischen Verteidigung der Erde[/i]; kurzfristig fordert er die Nominierung eines anderen Präsidentschaftskandidaten für die Demokratische Partei der USA, um die Kriegsgefahr zu reduzieren, die mit einer Fortsetzung der Politik Barack Obamas verbunden wäre.

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