06131-237384info@bueso.de

Portugal plant Rationierung von Medikamenten

Der Nationale Ethikrat für Lebenswissenschaften (CNECV) in Portugal hat grünes Licht für die Rationierung von Medikamenten im öffentlichen Gesundheitswesen gegeben. Patienten sollen keine Medikamente mehr erhalten, wenn die Erhaltung ihres Lebens als „zu teuer“ eingeschätzt wird. Das Gesundheitsministerium hatte den Rat um ein Gutachten über die „Ethik“ finanzieller Entscheidungen bei HIV-, Krebs- und Rheumatherapien ersucht und der Rat gab die Antwort, daß das Ministerium wegen der „Weltfinanzkrise“ Behandlungen „nach Kosten-Nutzen-Analyse rationieren kann und sollte“.

Im CNECV-Gutachten heißt es, das von der Regierung mit EU-Kommission, EZB und IWF ausgehandelte Memorandum sehe massive Kürzungen im staatlichen Medikamentenbudget vor. Dies betreffe nicht nur die Begrenzung künftiger Ausgaben, sondern auch schon laufende Behandlungen. Die Entscheidungen sollten nicht auf die genannten Kategorien von Krankheiten beschränkt werden, vielmehr sei dies ein „Pilotprojekt“ für allgemeine Kürzungen in der Zukunft.

Das Gutachten löste im ganzen Land Empörung aus. Der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz Portugals, Manuel Morjua, fragte: Gibt es jetzt „Bürger zweiter und dritter Klasse, die man sich vom Hals schafft?“ Der Präsident des Ärzteverbandes, José Manuel Silva, nannte das CNECV-Gutachten „unmenschlich“ und fragte: „Sollen wir zur Devise des Staatschefs Ceausescu zurückkehren - der billigste Patient ist ein toter Patient? Wer wird die Patienten fragen, wer von ihnen zwei Monate weniger leben will, weil es zu teuer ist?“ Der Präsident der AIDS-Hilfeorganisation, Abraco, verurteilte die Vorstellung, daß jemand entscheiden dürfe, welche Patienten weiterleben dürfen und welche nicht.

Hier sehen wir die Folgen der radikalen Sparpolitik, die von EU und IWF überall in Europa „alternativlos“ durchgepeitscht wird. Wofür braucht man noch EU und Euro, wenn die Konsequenzen so mörderisch sind? Müssen erst wieder Hunderttausende sterben, bevor wir einsehen, daß diese Art von Bankenrettung und Menschenopfern kriminell ist?

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN