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Gebot der Stunde: Die Strategische Verteidigung der Erde (SDE) als internationales Gemeinschaftsprojekt

Der Meteoriteneinschlag in Rußland am vergangenen Freitag und der Vorbeiflug des Asteroiden [i]2012 D14 [/i]in Rekordnähe zur Erde am gleichen Tag, sollte als „Weckruf“ verstanden werden, daß die wissenschaftliche Grundlagenforschung in diesem Bereich verstärkt werden muß. Immerhin löste der Meteorit in Tscheljabinsk bei seiner Explosion eine Druckwelle aus, die dem 30 - 40fachen der Hiroshima-Bombe entsprach. Führende Wissenschaftler, allen voran die Russen, haben deutlich gemacht, daß die ganze Menschheit jetzt eine gemeinsame Aufgabe hat: den Schutz der Erde vor Asteroiden, Meteoren und Kometen, die in unserer Umgebung viel häufiger sind, als den meisten Menschen bewußt ist.

Der russische Vizepremier Dmitri Rogosin erneuerte seinen Aufruf aus dem Jahr 2011 zu einer russisch-amerikanischen Zusammenarbeit bei der Strategischen Verteidigung der Erde (SDE). Interfax zitierte ihn: „Ich sprach schon früher über die Notwendigkeit einer internationalen Initiative im Zusammenhang mit der Errichtung eines Frühwarn- und Präventionssystems für gefährliche Annäherungen von Objekten außerirdischen Ursprungs an die Erde.“ Der jüngste Vorfall in Tscheljabinsk im Ural unterstreiche die Dringlichkeit einer Lösung dieses Problems, so Rogosin. Gegenwärtig verfügten weder Rußland noch die USA oder irgendein anderes Land über Möglichkeiten, derartige Objekte rechtzeitig zu orten geschweige denn unschädlich zu machen.

Lyndon LaRouche hatte Rogosins Vorschlag im Herbst 2011 aufgegriffen und voll und ganz unterstützt. Dies sei eine Erweiterung der ursprünglichen Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI), die er selbst 1977 den USA und Rußland als Gemeinschaftsprojekt einer Raketenabwehr mit Zukunftstechnologien vorgeschlagen habe. US-Präsident Ronald Reagan habe das zwar 1983 aufgegriffen, aber unter Bush sen. und Andropow sei das Programm sabotiert worden. Tatsächlich wird bei der SDI heute nur an der ineffektiven kinetischen Methode mit Abwehrraketen geforscht, die auch für die im Aufbau befindliche NATO-Raketenabwehr in Europa genutzt wird. Nicht weniger als vier verschiedene offizielle Berichte, die der US-Kongreß beim Rechnungshof GAO in Auftrag gegeben hat, bezeichnen sie als völlig ineffektiv. Die neuen physikalischen Prinzipien, wie Laser- und Partikelstrahltechnologien, die im Zentrum der ursprünglichen SDI standen, können dagegen auch bei der Abwehr von Asteroiden und Meteoren zum Einsatz kommen.

Bei einer Pressekonferenz am 15. Februar bestätigte ein NASA-Sprecher, daß die US-Weltraumagentur derzeit nicht daran arbeitet, die Erde vor Objekten dieser Größe zu schützen. Dabei schätzt die NASA selbst, daß es in Erdnähe mehr als 11,5 Mio. Asteroiden mit einem Durchmesser unter 30 m gibt sowie etwa 500.000 zwischen 30 und 100 m, die im Falle eines Aufpralls ungeheuren Schaden anrichten würden.

Wegen der Meteoritenschockwelle in Sibirien gab es auch zahlreiche Berichte in europäischen Medien über das Programm [i]NEOShield[/i] (Near Earth Objects), an dem die Europäische Weltraumagentur ESA seit einem Jahr arbeitet. Mit dem dreijährigen Programm will man Möglichkeiten untersuchen, potentiell gefährliche Objekte im All besser zu überwachen und Abwehrmöglichkeiten zu entwickeln. Mit dem mageren Budget von 4 Millionen Euro aus dem Forschungsbudget der EU und zusätzlich 1,8 Mio. Euro aus Eigenmitteln der beteiligten Forschungsinstitute beschränkt sich das Programm bisher im wesentlichen auf die Erfassung von Daten und dem Entwurf von potentiellen Abwehrmaßnahmen. Die Wissenschaftler hoffen, daß die Unterfinanzierung dieser Arbeiten jetzt aufhört.

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