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Club of Rome-Autor: "EU-Elitokratie" kann am besten Ökofaschismus durchsetzen

Joergen Randers, der 1972 als Co-Autor an dem berüchtigten Traktat des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ und den darauf folgenden Berichten beteiligt war, gab am 16. April 2013 der Wochenbeilage des Corriere della Sera, Sette Green, ein Interview. Sein jüngstes Buch heißt: „2052: eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre“, das er vor dem Rio+20-Gipfel im Juni 2012 vorgelegt hatte. In dem Interview erklärt er rundheraus, die Demokratie habe im Umgang mit der Herausforderung durch den Klimawandel versagt und macht das Bevölkerungswachstum als Hauptproblem aus.

Randers preist die EU-Kommission als "bestes ihm bekannte Beispiel", um die aus seiner Sicht notwendigen Maßnahmen durchzusetzen. Sie sei "eine ,Elitokratie’ aus sehr kompetenten Menschen, die nicht vom Europäischen Parlament kontrolliert wird, und der es gelungen ist, Resolutionen durchzusetzen, denen die einzelnen, demokratisch gewählten nationalen Parlamenten wahrscheinlich niemals zugestimmt hätten. Sie war die führende Kraft bei den Verhandlungen über den Klimawandel.“

Randers rühmt technokratische Lösungen wie z.B. die Regierung Monti in Italien (ein Projekt der EU-Kommission), wegen ihrer Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, „auch wenn sie mit hohen unmittelbaren Kosten verbunden sind“. Montis „moderne technokratische Regierung“ habe wie im alten Rom „in Notfällen mit einer zeitweiligen Diktatur regiert“ - worauf sein Gesprächspartner hinzufügte: „... bis Julius Cäsar dictator perpetuus wurde“.

Des weiteren forderte Randers die Jugend auf, „willens und bereit zu sein, ihre Rolle zu spielen, was auch bedeutet, höhere Steuern zu bezahlen und eine starke technokratische Regierung zu unterstützen, die mit einer langfristigen Perspektive handeln kann. Und sie sollten auch so wenig Kinder haben wie möglich, insbesondere in den industrialisierten Ländern, wo ein Kind im Schnitt 40-60 mal soviel Ressourcen und Energie verbraucht wie ein Kind in Indien.“

Auch hier ist Italien für Randers ein Vorbild - wenn auch nicht aus freiem Willen, sondern aus Not. Italien, „hat die niedrigste Geburtenrate der Welt (1,3 Kinder pro Frau). Nicht, weil die Italiener demographisch bewußter sind, sondern weil man in den letzten 20 Jahren eine Gesellschaft geschaffen hat, in der es für eine Frau vollkommen unmöglich ist, sowohl eine Arbeit als auch ein Kind zu haben. Die italienischen Frauen haben sich, weise und vernünftig, dafür entschieden, zu arbeiten. Und das gibt mir, offen gesagt, große Hoffnung für die Zukunft“, sagt der Malthusianer Randers.

Allerdings beklagt sich Randers dann aber über zu wenig Unterstützung aus der Bevölkerung für diese zerstörerische Politik. Als er in den 1990er Jahren Vizepräsident von WWF International war, so berichtet er, habe der WWF weltweit fünf Millionen Mitglieder gehabt, 1% der Bevölkerung in den reichen Ländern. „Ich dachte, es wäre leicht, diesen Prozentsatz noch zu steigern. Aber 20 Jahre später ist er nur auf 1,5% angewachsen. Die Wahrheit ist, daß es die Mehrheit der Bevölkerung nicht interessiert. Es ist schwer, sich das einzugestehen, aber mit 67 muß ich eine solche Einschätzung abgeben.“

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