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China, Indien, Rußland: Strategische Entwicklungsallianz gegen Kriegsgefahr

Rußland, China und Indien haben in den letzten Wochen ihre diplomatischen Beziehungen massiv verstärkt, um ihre gemeinsamen Entwicklungsinteressen voranzutreiben. Gleichzeitig zeigt die Dichte und die Natur der Abkommen sehr deutlich, daß sich diese Länder der Kriegsgefahr bewußt sind, die aus dem Kollaps des transatlantischen Finanzsystems erwächst.

Im gemeinsamen Kommunique zum Abschluß der Gespräche des russischen Ministerpräsidenten Medwedjew in China und des chinesischen Präsident Xi Jinping hiess es:

"China und Rußland haben zu wichtigen Fragen, die die gemeinsamen Interessen der internationalen Gemeinschaft betreffen, die gleiche oder eine ähnliche Haltung und werden darin fortfahren, die Koordinierung in der Außenpolitik zu verstärken“. Beide Seiten betonten, internationale Fragen wie die Syrienkrise und der Atomstreit mit Nordkorea und dem Iran müßten auf friedlichem Wege durch politischen Dialog gelöst werden.

Besonders wichtig ist, daß sich alle drei Länder, einhergehend mit den strategischen Abkommen, auf gemeinsame Anstrengungen zum Aufbau der physischen Ökonomie konzentrieren: den Ausbau der neuen Seidenstraße, eine Vielzahl von Infrastrukturprojekten in ganz Asien und Beschleunigung der Entwicklung der dritten und vierten Generation der Kernspaltung sowie der Forschung an der Kernfusion. Es ist diese Orientierung, die Europa bisher vollkommen fehlt.

Bei den Gesprächen des indischen Premierministers Manmohan Singhs in Moskau (vom 21.-22. Oktober) ging es um engere Zusammenarbeit im Energiesektor und im Verteidigungsbereich, sowie möglichen Joint Ventures bei der Öl- und Gasexploration in der Arktis. Rußland errichtet im indischen Koodankulam zwei 1000-MW-Reaktoren; zwei weitere Reaktoren werden an diesem Standort gebaut.

Anschließend flog der indische Premierminister nach Beijing, wo er am selben Tag von Premier Li und von Präsident Xi Jinping empfangen wurde. Hier wurde ein wichtiges Abkommen zur Grenzsicherung unterzeichnet. Auch die Infrastrukturprojekte der Südlichen Seidenstraße standen auf dem Programm.

Kurz zuvor war der russische Ministerpräsident Medwedjew gerade aus China abgereist, nachdem er sich mit Präsident Xi Jinping getroffen hatte. Es wurde vereinbart, daß im Rahmen eines erweiterten Energiehandelsabkommens der größte russische Erdöllieferant Rosneft China 10 Jahre lang 70 Mio. Barrel jährlich zusätzlich liefern wird. Außerdem wird die Zusammenarbeit im Bereich der Luft- und Raumfahrt, Kernkraft, Hochtechnologie, Landwirtschaft und Infrastrukturbau vertieft.

Ministerpräsident Medwedjew besichtigte am 23.10. auch Chinas Universität für Wissenschaft und Technik in Hefei und die dortige Kernfusionsanlage am Institut für Plasmaphysik mit dem Tokamak EAST. Er wies auf Möglichkeiten der Vertiefung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in diesem Bereich hin. Er betonte auch, es werde keine Fortschritte für Russland geben, solange man sich nur darauf beschränke, der "Versuchung" des schnellen Geldes nachzugeben und einfach Rohstoffe zu verkaufen. Er habe als Prioritäten für Russland unter anderem Kerntechnik und Raumfahrttechnik vorgeschlagen.

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