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Liberias Präsidentin: jetzt massive Investitionen in die Gesundheitssysteme, um Ebola zu stoppen!

In der [i]BBC[/i]-Nachrichtensendung „Letter to the World“ wandte sich die liberianische Präsidentin Ellen Sirleaf Johnson am 19.10. mit dringlichen Worten an die Weltgemeinschaft: „Die Zeit zum Reden oder zum Theoretisieren ist vorbei“. Ebola respektiere keine Grenzen; der Kampf gegen Ebola „verlangt die Entschlossenheit jeder Nation, die die Kapazität hat, zu helfen, dies zu tun – ob mit finanzieller Nothilfe, medizinischen Lieferungen oder klinischer Expertise“. Die Krankheit bedrohe den ganzen afrikanischen Kontinent, sagte die Präsidentin. Wegen des Gesundheitsnotstandes „besteht die Gefahr, daß in ganz Westafrika eine Generation junger Menschen einer ökonomischen Katastrophe zum Opfer fällt.“

Sie betonte, der Ebola-Ausbruch „in drei fragilen Staaten... die alle darum kämpfen, die Auswirkungen miteinander verbundener Kriege zu überwinden“, sei kein Zufall. Liberia hatte beim Bürgerkriegsausbruch Ende der 1980er Jahre etwa 3000 qualifierte Ärzte. 2003, bei Kriegsende, waren es noch ganz drei Dutzend.

Die Präsidentin rief in einem Beitrag für die [i]Washington Post[/i] am 20.10. zu massiven Investitionen im Gesundheitsbereich auf. Mit Ausnahme der „Ärzte ohne Grenzen“ sei die ursprüngliche internationale Reaktion auf die Krise „bemerkenswert langsam“ gewesen.

„Der Schlüssel, um mit einer großen Gesundheitskrise umgehen zu können, ist eine Gesundheitsinfrastruktur, die robust genug ist, um bei den ersten Fällen schnell und effektiv handeln zu können.“ Hätte Liberia über ein solches Gesundheitssystem erfügt, „statt der fragilen Gesundheitsinfrastruktur“, die vor dem Ausbruch der Krankheit „schlecht ausgerüstet“ und „nicht vorbereitet“ war, sei der gegenwärtige Nothilfeeinsatz von mobilen Krankenhäusern nicht notwendig gewesen. Frau Sirleaf Johnson betonte, daß gegenwärtig in Liberia schlichtweg kein Gesundheitssystem existiert. Jetzt habe man es international mit einem Ausbruch der Krankheit zu tun, die bereits außer Kontrolle geraten ist. Liberia sei gerade im Prozess des Wiederaufbaus gewesen, als diese Katastrophe begann. Der Tod von 96 Menschen, die als medizinisches Personal arbeiteten und weiteren 209 Infizierten Ärzten und medizinischen Kräften sei ein „großer Schlag“ für Liberia. Es werde sehr schwierig sein, ein Gesundheitssystem für ein Land wiederaufzubauen, das jetzt noch nicht einmal 50 Ärzte für die Versorgung einer Bevölkerung von 4,4 Millionen Menschen hat.

UN-Generalsekretär Ban-Ki-Moon kündigte am 17. Oktober an, daß der UN-Hilfsfonds zur Bekämpfung von Ebola bisher 100.000 $ erhalten hat – anstelle der 1 Mrd. $, die die UN als unmittelbar erforderlich verlangt hat.

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