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Hayabusa-2 startet zu ehrgeiziger Asteroidenmission

Am 3. Dezember machte sich Japans zweiter „Wanderfalke“, [i]Hayabusa-2[/i], auf den Weg zur Erforschung des Asteroiden [i]1999 JU3[/i]. Er soll Materialproben des kleinen Himmelskörpers zur Erde zurückbringen. Die Mission ist hochkomplex und riskant, ähnlich wie bei der ESA-Sonde [i]Rosetta[/i] und dem Lander [i]Philae[/i]. Die Ähnlichkeiten sind auch kein Zufall, denn das deutsch-französische Team, das Philae konstruierte und baute, hat auch den Rover [i]MASCOT[/i] gebaut, der mit [i]Hayabusa-2[/i] unterwegs ist.

Der Orbiter Hayabusa transportiert außerdem zwei kleine japanische Rover namens [i]Minerva[/i], eine Vorrichtung zur Entnahme von Bodenproben sowie eine Kapsel, die zurückfliegen und die Proben zur Erde bringen wird. MASCOT soll 15 Stunden lang den Asteroiden direkt vor Ort erforschen und kann zu einem 70 m vom Landeplatz entfernten Ort „hüpfen“, um so zwei verschiedene Datensätze zu erheben, u.a. über Temperatur, Magnetismus und Zusammensetzung des Asteroidengesteins.

Nach der Ankunft bei [i]1999 JU3[/i] im Sommer 2018 wird Hayabusa-2 zunächst den Asteroiden mit Infrarotspektrometer, Laser-Entfernungsmesser und optischer Kamera erforschen, um Erkenntnisse über seine Topographie, Zusammensetzung und äußeren Eigenschaften zu gewinnen. Dann wird sich die Sonde der Oberfläche des Asteroiden nähern und dort die Landefahrzeuge für die genaueren Messungen absetzen. Hayabusa-2 wird auch (wie ein Wanderfalke) selbst kurz herabfliegen, um Materialproben zu entnehmen, und dann in die Umlaufbahn zurückkehren.

Nach diesen Untersuchungen gibt die Raumsonde einen Impaktor frei, der auf dem Asteroiden aufprallt und einen künstlichen Krater erzeugt. Die Explosion wird Material aus dem Untergrund an die Oberfläche befördern, und Hayabusa-2 wird sich für eine weitere kurze Berührung mit dem Asteroiden herabschwingen, um Proben des aufgeworfenen Materials zu entnehmen. Das Raumfahrzeug kann bis zu drei derartige Abschwünge vollführen und wird die jeweils entnommenen Proben getrennt aufbewahren. Hayabusa-2 wird dann noch anderthalb Jahre lang den Asteroiden umfliegen und weiter studieren, um schließlich 2020 die Behälter mit den Proben in der Wüste Australiens abzuwerfen.

2005 hatte der erste japanische „Wanderfalke“ den Asteroiden [i]Itokawa[/i] besucht, und er war trotz vielfältiger Schwierigkeiten 2010 mit etwa 1500 Staubkörnchen des Asteroiden zurückgekehrt. [i]Itokawa[/i] ist ein S-Asteroid (S steht für Silikat), [i]1999 JU3[/i] ist ein C-Asteroid (C für Kohlenstoff). Es gibt Gründe für die Annahme, daß er Wasser und mehr oder weniger erdähnliche organische Bestandteile haben könnte.

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