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BRICS: realwirtschaftliche Produktion und Welthandel stärken, statt mit bankrottem globalen Finanzsystem untergehen

Ab heute (29.12.2014) wird China Devisengeschäfte (Swaps und Forward Curency Trading) zwischen dem Yuan und den nationalen Währungen Rußlands, Malaysias und Neuseeland abwickeln, wie offiziell am 26.12. bekannt gegeben wurde. Die russische Nachrichtenagentur [i]Sputnik[/i] berichtet dazu, die Massnahme „stimme mit Chinas Absicht überein, den Einsatz nationaler Währungen für internationale Zahlungsgeschäfte zu erhöhen...“ Dies solle die Rolle des Yuan als Alternative zum Dollar im internationalen Finanzsystem stärken.

[i]Sputnik[/i] veröffentlichte zu dieser Thematik am 26.12. auch ein Interview mit dem indischen Analysten Radhika Desai über die Diskussionen zwischen Indien und Rußland über die Abwicklung des gegenseitigen Handels in Eigenwährungen. Desai, der als Professor für Politische Studien an der Universität Manitoba in Kanda lehrt, betonte dabei folgendes:

„So wie das Gas-Abkommen zwischen China und Rußland wird das indisch-russische Abkommen zum Rubel-Rupie-Handel dazu beitragen, den Anteil des nicht in Dollar abgewickelten Welthandels zu erhöhen... Beide Länder wollen so im Rahmen einer allgemeineren, auf mehr Gleichheit basierenden Übereinkunft versuchen, die internatioanle Rolle des Dollars zu reduzieren, die internationale Rolle ihrer eigenen Währungen zu erhöhen und alternative Strukturen internationaler Wirtschaftsgovernance außerhalb der Kontrolle des Westens zu schaffen – so wie die kürzliche vereinbarte BRICS-Bank, denWährungsreservefonds und andere Projekte, wie die Chiang Mei Initiative.“

Desai greift die Politik der amerikanischen Federal Reserve an, da diese „nicht nur unfähig ist, die amerikanische Wirtschaft auf den richtigen Kurs zu bringen, sondern zunehmend auch mit ihrer Unterstützung für amerikanische Spekulanten die aufstrebenden Märkte gefährdet... Viele behaupten, die Politik der Federal Reserve sei nicht darauf ausgerichtet, das Wachstum in der US-Wirtschaft wiederherzustellen, sondern nur die Gewinne des hochspekulativen US-Finanzsektors.“ Ferner betont er, die bisherigen Schritte würden sicherlich zur Stabilisierung Rußlands und Indiens beitragen. Aber letztlich müssten beide Länder „eine viel größere Kontrolle über Kapitalflüsse ausüben, um zu verhindern, daß die Politik der Fed zu schädlichen Konsequenzen für ihre Volkswirtschaften führt,“, so Desai gegenüber [i]Sputnik[/i]. Am 17.12. hatte Lyndon LaRouche in einer Stellungnahme Rußland dazu aufgefordert, Devisen- und Kapitalkontrollen zu errichten.

Bei der Diskussion über solche Maßnahmen ist vor allem wichtig, nicht aus dem Auge zu verlieren, dass es bei den BRICS-Nationen um etwas völlig anderes geht, als um die Erhöhung von Finanzprofiten durch spekulative Finanzgeschäfte: Es geht darum, das realwirtschaftliche Zukunftspotential und die wissenschaftlich-technologische Transformation ihrer Ökonomien voranzutreiben, und dafür entsprechend stabile Kredit- und Finanzierungsmechanismen zu schaffen.

So ist auch die Stärke des Yuan durch Chinas Wirtschaftspolitik und seine Entschlossenheit, in die Zukunft zu investieren, definiert: China steht an vorderster Front bei wissenschaftlichen Unternehmungen, wie dem Helium-3-Mondprojekt, ebenso wie bei weltweiten Infrastrukturinvestionsprogrammen, die es auf "win-win"-Basis abschliesst. Man betrachte in diesem Zusammenhang das erstaunliche Wachstum Chinas vor allem seit dem Jahr 2000 in Schlüsselkatagorien realwirtschaftlicher Produktion - die im nachindustriellen Europa zugunsten der "Finanzindustrie" längst ruiniert wurden. Beispielsweise kommt die Hälfte der weltweiten Eisen- Stahl- und Kohleproduktion in absoluten Zahlen mittlerweile aus China; die pro-Kopf Produktionsraten liegen sogar 3-4mal höher als im Rest der Welt. Hier das pro-Kopf-Wachstum bei Stahl, Eisen- und Kohle zwischen 2000-2013 im Vergleich zur übrigen Weltproduktion:

Stahlproduktion :
China: +14,6%
Sonstige: -0,4%

Eisenproduktion:
China: + 13,9%
Sonstige: 3,8%

Kohleproduktion:
China: 11,8%
Sonstige: -1,9%

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