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Internationale Debatte: Schuldenschnitt für Griechenland und Südeuropa unumgänglich

Die Tatsache, daß die griechischen Schulden unter den jetzigen Bedingungen nie und nimmer bezahlt werden können, wird inzwischen auch in Establishment Kreisen in Großbritannien und den USA gesehen. Die Forderung nach einer [url:"http://www.solidaritaet.com/neuesol/2015/5/schulden.htm"]„Londoner Schuldenkonferenz“, wie sie in den letzen Monaten von SYRIZA im griechischen Wahlkampf erhoben wurde[/url], war gestern Gegenstand von Artikeln im [i]Daily Telegraph[/i] und in der [i]Washington Post[/i].

Im [url:"http://www.telegraph.co.uk/finance/economics/11376031/Investors-have-wok..."]Daily Telegraph[/url] berichtete der „Pressesprecher“ der Londoner City, Ambrose Evans-Pritchard, daß die Troika mit ihrem radikalen Spardiktat für die unhaltbare Situation in Griechenland verantwortlich sei. Wie kürzlich in die Öffentlichkeit gelangte Dokumente des IWF zeigten, hätte der Schuldenschnitt schon vor Jahren stattfinden müssen. Das sei aber von der EU blockiert worden, da man Angst hatte, es könnte zu einer Ansteckung in anderen Schuldnerländern kommen. Evans-Pritchard: „Griechenland wurde geopfert, um Zeit für den Euro zu schinden.“ Deshalb sei eine Neuverhandlung der Schulden aller südeuropäischen Staaten, im Sinne der Londoner Schuldenkonferenz von 1951-53, bei der die deutschen Auslandsschulden neu geregelt wurden, nicht nur für Griechenland, sondern für ganz Südeuropa vonnöten.

Ohne das Londoner Schuldenabkommen wäre das deutsche Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit nie zustande gekommen. Damals setzte der deutsche Verhandlungsführer, Hermann Josef Abs, das Prinzip durch, daß in einem Schuldenverhältnis Schuldner und Gläubiger gleichermaßen Verantwortung trügen, um die Rückzahlung zu gewährleisten. Die Pflicht des Gläubigers bestünde darin, Verhältnisse zu schaffen, daß der Schuldner auch seinen Verpflichtungen nachkommen könne. So solle Deutschland Schulden nur aus dem Handelsbilanzüberschuß begleichen. Dieser Grundsatz ist der deutschen Bundesregierung offensichtlich gänzlich unbekannt und deshalb ist es durchaus korrekt davon zu sprechen, daß die Verantwortung für das jetzige Desaster bei der Troika (EU-Kommission, EZB und IWF) liegt.

So kann man die Forderung von Harold Meyerson in der gestrigen Ausgabe der [i]Washington Post[/i] verstehen, der das Thema des Londoner Schuldenabkommens von 1953 aufgriff und schrieb, Deutschland solle sich an diesen Teil seiner Geschichte erinnern.

Zur Geschichte des Londoner Schuldenabkommens lesen Sie auch: [url:"node/7475"] „Vorbild für Argentinien: Die Londoner Schuldenkonferenz und das deutsche Wirtschaftswunder“[/url]

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