06131-237384info@bueso.de

Ukraine: Amerikanischer Rußland-Experte warnt vor direkter Konfrontation der Nuklearmächte

Prof. Stephen Cohen, führender amerikanischer Rußland-Experte an der New York University, warnte am 18. August in der [i]John Batchelor[/i] Radio-Show eindringlich vor einer direkten US-russischen Konfrontation über die Ukraine.

Es sehe so aus, so Cohen, als ob Kiew gegenwärtig für einen Krieg mobilisiere, den es nicht gewinnen kann. Warum? Es gebe drei Möglichkeiten: Entweder sei das Regime so verzweifelt über seine eigene politische Situation, daß es einen Krieg für nötig halte, um die Bevölkerung hinter sich zu vereinen. Eine zweite Möglichkeit sei, daß Kiew das Minsker Abkommen nicht wolle. Ohne diese beiden ersten Gründe auszuschließen, könne aber der dritte Grund darin liegen, „daß Kiew von Kräften im Westen zu dieser Offensive gedrängt wird. Ein Beweis dafür ist, daß immer offensichtlicher die USA, Kanada, Australien und England Ausbilder in die Ukraine schicken, nicht mehr nur, um die Bataillone, die sog. Nationalgarde auszubilden, sondern die reguläre Armee.“

Cohen zeigte sich überzeugt, daß die ukrainische Armee trotz ihrer Ausbildung durch die USA in der Auseinandersetzung mit der Armee der Donbaß-Republiken (Donezk und Lugansk) verlieren würde, denn diese „verteidigen ihre Heimat“.

Er entwirft dann ein mögliches Szenario, in dem es zu einer US und/oder NATO-Intervention bei einer „fast sicheren“ Niederlage durch Kiew kommen könnte, sowie zu einer Intervention Rußland, denn ein Angriff auf die Ostukraine durch Kiew werde auf Putin enormen Druck ausüben. Cohen warnt vor der Gefahr einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Rußland. Es handele sich „um zwei Nationen, die Nuklearwaffen haben und die ab und zu darüber sprechen, diese auch einzusetzen“. Cohens Fazit: „...Deshalb sind diese Kriegstrommeln, egal, ob real oder rhetorisch, wirklich alarmierend. Ein Versuch von Kiew, den Donbaß mit Gewalt zurückzuerobern, während es sich selbst weigert, zu verhandeln, könnte zu einem direkten amerikanisch-russischen Krieg führen. Das ist der langen Rede kurzer Sinn.“

Der Militärsprecher der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Eduard Basurin, erklärte gegenüber Journalisten am 19. August, das Kiewer Regime habe eine Offensive vorbereitet, um das Donbaß einzukreisen. Diese Informationen stammten von einer zuverlässigen Quelle im ukrainischen Generalstab. Auch dort gebe es immer noch Offiziere, die nicht gegen ihre eigenen Brüder kämpfen wollten, zitiert ihn [i]TASS[/i]. Laut Basurin bestehe der Plan in zwei Offensivvorstößen - von Mariupol im Süden, sowie in Richtung Debalzewo, mit Ziel russische Grenze. Basurin wies darauf hin, daß ein solcher „Blitzkrieg“, ebenso wie ähnliche Versuche Kiews zuvor, nur scheitern könne, und erinnerte an historische Fehlschläge solcher „Napoleon-Pläne“, bei denen ukrainische Truppen vernichtend geschlagen worden waren.

Ob man Cohens Szenario im einzelnen teilt oder nicht, soviel steht fest: Die Lunte zum Dritten Weltkrieg ist längst durch das provokante Verhalten der Obama-Administration gelegt. Rußland hat eindeutig klargelegt, daß es keinen Offensivschlag gegen die USA führen wird, aber es ist ebenso klar, daß es seine nukleare Zweitschlagsfähigkeit massiv verstärkt hat, und diese im Ernstfall auch einsetzen wird.

Die Absicht der Obama-Administration besteht offensichtlich darin, Rußland zu einem Krieg zu provozieren, wobei die Ukraine nur als Vorwand benutzt wird. Dies war von Anfang an sichtbar: Warum sonst brüstete sich Obamas verantwortliche Diplomatin für Osteuropa und die Ukraine, Ex-Cheney-Beraterin Victoria Nuland, z.B. damit, die USA hätten 5 Mrd. $ dafür ausgegeben, um ukrainische Regierungen zu stürzen? Zu welchem Zweck leitete sie sonst den Putsch Anfang 2014, bei dem die gewählte ukrainische Regierung durch ihr Ziehkind Arsenij Jazenuk, „Jatz“ ersetzt wurde und in der Folge Nazis in führende Positionen, einschließlich im Militär gehievt wurden?

Deutschland muß sich von der absolut gefährlichen Kriegspolitik der USA und der NATO sofort öffentlich lossagen! Das ist nicht nur in unserem eigenen Interesse, denn Deutschland wäre in jedem Fall - ob es „nur“ ein europäischer Krieg wäre oder ein globaler Krieg - von der Landkarte ausgelöscht. Eine solche klare Position würde auch diejenigen offiziellen Kreise in den USA unterstützen, die den gegenwärtigen Amtsinhaber der US-Präsidentschaft wegen seiner Konfrontationspolitik gegen Rußland und China als eine Gefahr für die Sicherheit der USA und der Welt betrachten.

Wie man mit so einem Problem umgeht, dafür haben die USA ein gutes historisches Beispiel. 1974 verfügte Präsident Nixons eigenes Kabinett aus Sorge über den psychisch immer instabileren Zustand des Präsidenten, daß das Pentagon keinen der Befehle, die er ihnen erteilte, befolgen sollte - und zwar auf Grundlage des 25. Verfassungszusatzes. Dieser führt aus, unter Bezug auf körperliche und geistige Gründe, wie man einen Präsidenten, der „unfähig ist, die Macht und Pflichten seines Amtes auszuüben“, aus dem Amt entfernen kann. Kurze Zeit später besuchten führende Republikaner Nixon und machten ihm klar, daß er zurücktreten müsse. Es ist im Interesse des Weltfriedens nur zu hoffen, daß genügend verantwortliche Personen in den USA heute dieselbe Weitsicht und den Mut besitzen, ebenso zu handeln.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN