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Platzt demnächst die Ölpreis-Schuldenblase?

In einem Bericht der [i]Internationalen Energieagentur[/i] vom 13. November wird die Menge des weltweit bevorrateten Öls mit der Rekordsumme von drei Milliarden Barrel angegeben. Das ist das Resultat des anhaltenden Stagnierens bzw. Schrumpfens der Realwirtschaft weltweit, was einen geringeren Verbrauch von Öl, Kohle und Gas nach sich zieht.

Geringerer Verbrauch bei vollen Lagern beschleunigt den Verfall des Ölpreises, was scheinbar gut für den Verbraucher aber auf jeden Fall gefährlich für alle fremdfinanzierten Investitionen im Ölsektor ist. So lag am vergangenen Freitag der Preis bei den Referenzsorten [i]Western Texas Intermediate[/i] bei 40,74 Dollar und bei [i]Nordsee Brent crude[/i] bei 43,60 Dollar, was einen Preisverfall von fast zwei Dritteln seit Juli 2014 darstellt.

Während früher schon einmal Tanker auf hoher See geparkt wurden um den Ölpreis in die Höhe zu treiben, kann man jetzt ein ganz neues Phänomen beobachten: Randvoll mit Öl beladene Riesentanker reihen sich kilometerweit vor den Häfen, weil die Tanklager an Land ebenfalls voll sind. In Houston gibt es einen Rückstau von 41 Supertankern, die im Golf von Mexiko festliegen. Im Irak warten zwanzig Supertanker vor Basra und im chinesischen Qingdao (Tsingtau) wartet ein Tanker bereits seit August und ein anderer seit einem Monat.

Wenn man bedenkt, daß diese Schiffe, die zwischen 700.000 bis 2 Mio. Barrel fassen, am Tag bis zu 100.000 Dollar Miete kosten, wird die sich entwickelnde Kostenlawine deutlich. Dies ist aber nur ein Aspekt der auf das baldige Platzen der Öl- und Rohstoffblase hinweist. Der Analyst Jim Rickards berichtete in einem Artikel am 22. Oktober unter der Überschrift [url:"http://www.dailyreckoning.com.au/the-5-trillion-oil-debt-bomb/2015/10/22/"]„The $5 Trillion Oil Debt Bomb“[/url], „in den USA belaufen sich die Kosten im Bereich des alternativen Energiesektors für Explorationen und Bohrungen (Schieferöl, Fracking) in den letzten fünf Jahren auf etwa 5,4 Billionen Dollar – jawohl Billionen.“ Die Finanzierung liefe in beträchtlichem Maße entweder direkt über Kredite bei Banken oder durch die Ausgabe von hochverzinsten Junkbonds. Wenn Firmen dann unter dem Kostendruck zusammenbrechen und nur 20 Prozent der Gesamtsumme abgeschrieben werden müßte, rechnet Rickards vor, wäre man in der Größenordnung wie nach 2007/2008 bei den minderwertigen Hypothekenkrediten – etwa eine Billion Dollar.

Selbst wenn sich Rickards Schätzung als zu hoch erweisen sollte, könnte schon eine Summe von 750 Milliarden Dollar nicht eintreibbarer Schulden das ganze Finanzsystem zum Erliegen bringen, vor allem wenn man zusätzlich die zig Billionen Dollar Finanzwetten (Derivate), die sich über diesen Schulden auftürmen mit ins Kalkül nimmt.

Ohne die Reorganisation des Weltfinanzsystems durch die sofortige Einführung der Glass-Steagall-Bankentrennung wird sich dieses Problem nicht lösen lassen.

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