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Ehemaliger DIA-Chef Flynn drängt auf Koordination des Kampfes gegen IS mit Rußland

General Michael Flynn, den Obama Mitte 2014 wegen seiner unabhängigen, wohlbegründeten Analysen zum Krieg gegen den Terrorismus als Chef des Militärgeheimdienstes DIA entlassen hatte, lieferte letzte Woche eine alarmierende Einschätzung der Gefahr durch die vom Wahabismus beeinflußten Dschihadisten und warb nachdrücklich für eine umfassende amerikanisch-russische Zusammenarbeit. Er gehörte zu den Hauptrednern einer internationalen Konferenz von RT am 10.12. in Moskau anläßlich des 10. Jahrestags der Gründung des internationalen russischen Nachrichtensenders. Seine Teilnahme an der Konferenz war ein deutliches Signal, daß wichtige institutionelle Kreise in den USA entschlossen sind, den radikalen Dschihadismus zu besiegen, der nach seiner Schätzung in Syrien und Irak etwa 30.000 Kämpfer aus 80 Ländern zählt.

In einem langen Interview mit Sophie Schewardnadse von RT betonte der Ex-Geheimdienstchef, das wichtigste sei nun, gemeinsam präzise zu definieren, gegen welchen Feind man kämpft, nämlich „eine Art Krebsgeschwür innerhalb der islamischen Religion“. Es stamme aus dem Nahen Osten, sei aber nun geographisch weit verbreitet, bis nach Europa, den USA, Rußland, und erstrecke sich von Westafrika bis nach Indien. Finanziert werde es von Personen aus Katar und Saudi-Arabien. „Wir dürfen nicht zulassen, daß die Salafisten und wahabitischen Gruppen den Rest von dem, was wir die moderate muslimische Welt nennen – das ist ein großes Kontingent –, stranguliert und erwürgt.“

Flynn widersprach ausdrücklich Präsident Obamas Behauptung, ISIS sei eingedämmt. Er wiederholte, das Weiße Haus habe 2012 die Warnungen der DIA vor dem Aufstieg von ISIS in den Wind geschlagen, weil das nicht in Obamas „Erfolgsbilanz“ für den Wahlkampf um die Wiederwahl paßte. Ein Jahr später habe es ein Potential in Washington gegeben, „wobei einige von uns bei unserer Regierung wirklich intensiv darauf drängten, mehr zu tun, nicht nur militärisch, sondern das ganze existierende Wirtschaftssystem im Nahen Osten zu ändern“. Später fügte Flynn hinzu, von den etwa 450 Millionen Menschen in der arabischen Welt seien 50 Millionen arbeitslos, und das fördere Radikalismus unter jungen Menschen.

Flynn verwarf die Vorstellung, die USA und Rußland könnten aus irgendwelchen Gründen nicht zusammenarbeiten: „Ich denke, wir müssen Abstand gewinnen und wir müssen sagen: Okay, was sind die gemeinsamen Interessen und was sind die gemeinsamen Ziele, die wir erreichen wollen? Und... das erste Ziel ist, diese krebsartige Vorstellung, die innerhalb der islamischen Religion existiert, auszumerzen.“ Dies sei eine enorme Verantwortung für die Führung der Schiiten und Sunniten. Das zweite Ziel sei dann, „ein gewisses Maß an Stabilität im Nahen Osten zu erreichen, das ein neues Umfeld ökonomischer Bedingungen schafft, um, offen gesagt, eine Lösung für diese 15-30 Jahre alten Männer zu finden“.

Hochrangige Militärs und Diplomaten in den USA setzen sich für eine Partnerschaft mit Rußland gegen ISIS ein und beziehen sich dabei auf das Bündnis zwischen Franklin Roosevelt und Stalin im Zweiten Weltkrieg als Vorbild für die heutige Zeit.

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