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„Bail-in“ - ein anderes Wort für Diebstahl

Die EU-Direktive für Bankenabwicklungen (Bail-ins) in der Eurozone schreibt zwar ein klares Standardverfahren vor, aber die jüngsten Fälle in Italien und Portugal ebenso wie sämtliche Erfahrungen der Vergangenheit lassen darauf schließen, daß im Ernstfall keine Regeln mehr gelten und Chaos herrschen wird.

Es wäre niemals genug Geld da, um die „systemrelevanten“ („too big to fail“)-Banken zu retten; aber schon jetzt bringen die neuen Regeln das System ins Wanken. Am 29.12. beschlagnahmte die portugiesische [i]Banco Novo[/i] - die „gute Bank“, die nach dem Kollaps der Bankengruppe [i]Espirito Santo[/i] eingerichtet wurde - 12 Mrd. Euro von bestimmten Anleiheninhabern, um die Bank zu „rekapitalisieren“. Daraufhin gab es einen Run der übrigen Anleihenbesitzer auf die Bank, und der Wert der Anleihen fiel von 94 Cent je Dollar am Morgen auf 14 Cent am Nachmittag.

Im italienischen Abgeordnetenhaus warnte der Leiter der Aufsicht über die Bank von Italien, Carmelo Barbagallo, am 22.12., die Bail-in-Regeln „können das Vertrauen der kleinen Sparer in das Bankensystem untergraben. Der Bail-in kann das durch Krisen einzelner Banken verursachte Risiko von Instabilität des Finanzsystems verschärfen, anstatt es zu verringern.“

Bei allen bisherigen Bail-in-Krisen - von Zypern über die spanische [i]Bankia[/i] bis zu Italien und Portugal - wurden immer wieder bestehende Regeln über Bord geworfen. Im Falle der [i]Banco Novo[/i] wies die Europäische Zentralbank (EZB) die portugiesische Zentralbank an, die vorgeschriebene Gleichbehandlung ungesicherter Forderungen zu ignorieren.

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