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Europäische Megabanken vor mega Bankenkrise

Während die EU-Kommission weiter viel Aufhebens um den italienischen Geschäftsbankensektor macht, reißt ein viel größeres Loch bei den Hochzinsanleihen (Ramschanleihen) europäischer Investmentbanken auf. Wegen der geplatzten Öl- und Rohstoffblase sind diese Anleihen jetzt nur noch 40-50 Prozent ihres nominellen Preises wert. Ihre Rendite stieg auf etwa 17 Prozent - das entspricht dem Zins, den eine Bank in Schieflage wie [i]Monte dei Paschi di Siena[/i] bieten würde, wenn sie denn Käufer für ihre Anleihen fände.

Besonders betroffen vom Preiseinbruch der Öl- und Gasmärkte sind französische Banken. Jonathan Tyce von [i]Bloomberg Intelligence[/i] schätzt die Verpflichtungen der größten französischen Banken, wie [i]Crédit Agricole[/i], [i]BP Paribas[/i], [i]Société Générale[/i] und [i]Natixis[/i], auf insgesamt über 100 Mrd. Euro. Die Banken gehören Analysten des japanischen Finanzhauses [i]Nomura[/i] zufolge auch zu den sieben größten europäischen Instituten mit offenen Forderungen an Energieunternehmen und den fünf größten bei Forderungen an Metall- und Bergbauunternehmen.

Ein Problem ist, daß die Banken keine Rücklagen für solche Verluste geschaffen haben und daß sie sich über die Höhe der Forderungen, die Qualität der Kreditsicherheiten und Risiken der kreditnehmenden Firmen ausschweigen. Dagegen schufen italienische Banken Rücklagen in Höhe von bis zu 40 Prozent ihrer faulen Kredite, die offiziell bei 200 Mrd. Euro liegen.

Ein anderer Gefahrenpunkt bei den Krediten im Energiesektor sind die Niederlande, das Zentrum des Erdöl-Spotmarkts. Allein die [i]ING Bank[/i] hat 29 Mrd. Euro Kredite an Energiefirmen vergeben, etwa 14 Prozent ihrer gesamten Unternehmenskredite. Am 4. Februar behauptete [i]ING[/i] in einer Erklärung, wenn der Ölpreis auf dem gegenwärtigen Niveau bleibe, werde die Bank Provisionen auf 3,8 Mrd. Euro Kredite erhalten, die anderen Kredite seien „etwas anfällig“ für das Ölpreisrisiko.

[i]Crédit Suisse[/i] gibt seine Kredite an die Öl- und Gasindustrie mit netto 9,1 Mrd. Dollar an, behauptet aber ebenfalls, es gebe keinen Grund zur Sorge.

Die [i]Deutsche Bank[/i] will den Umfang ihrer Kredite in der Energiebranche nicht bekanntgeben, sie teilte nur mit, sie sei dort „unterrepräsentiert“. Aber der Analyst Paul Schulte von [i]SGI Research[/i] warnte, die Bank sitze auf hohen Summen an Rohstoffderivaten, die vom Einbruch der Rohstoffpreise betroffen sind. Es ist allgemein bekannt, daß die [i]Deutsche Bank[/i] mit 64 Bio. Dollar nominellen Werten die umfangreichsten Derivatgeschäfte der Welt macht. Auch das Handelsblatt warnt in einem Artikel vom 10. Februar unter der Überschrift „Das Prinzip Angst“, daß wenn nur im Derivatbereich ein kleiner prozentualer Verlust eintrete, die Summen so groß wären, daß weder die Bank noch der deutsche Staat diese tragen könne und die Auswirkungen die Lehman-Pleite von 2008 noch in den Schatten stellen würden.

Seit Jahresbeginn sind die Aktien der [i]Deutschen Bank[/i] um ein Drittel abgeschmolzen, 2015 machte sie 6,8 Mrd. Euro Verlust. Ihre Wandelanleihen stehen nahe am Rande der Zahlungsunfähigkeit und wenn diese eintritt, würden sie als „Bail-in“ in Aktien umgetauscht.

Schulte sagte: „Das braut sich vor aller Augen zusammen, denn während die Leute dachten, das Problem seien Banken an der Peripherie in Irland oder Spanien, ist das eigentliche Problem, daß die [i]Deutsche Bank[/i] und die französischen Banken mit hohen toxischen Schulden bei Rohstoffen überlastet sind, schlecht geführt werden, keinen Sinn für Risikovorsorge haben und Organe des Staatskapitalismus sind.“

Wie wir auf dieser Seite schon öfters geschrieben haben, stehen nicht nur einzelne Banken vor der Pleite, sondern das ganze System befindet sich im Kollaps. Deshalb brauchen wir schleunigst das Trennbankensystem, um Investmentbanken ohne Schaden für die Realwirtschaft in den selbstverschuldeten Bankrott gehenlassen zu können. Wenn wir uns gleichzeitig am Bau der Weltlandbrücke, den Projekten der Neuen Seidenstraße, beteiligen, könnten auch wacklige Kredite aus dem realwirtschaftlichen Sektor stabilisiert werden. Die immer wieder verordnete Sparpolitik beschleunigt nur den Kollapsprozeß. Man kann die Krise nur überwinden, wenn man sich aus ihr „herausproduziert“!

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