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Rußland setzt auf militärischen Sieg in Syrien

Moskau und Damaskus haben offenbar die Hoffnung auf eine Waffenruhe und politische Lösung des nunmehr fünfjährigen Syrienkriegs aufgegeben. Nach Angaben syrischer und russischer Experten sowie einer detaillierten Analyse des früheren Nahostchefs des US-Militärgeheimdienstes DIA, Oberst a.D. Patrick Lang, werden nun die vereinten syrisch-russisch-iranischen Kräfte auf einen militärischen Sieg setzen, wobei die nordsyrische Großstadt Aleppo ausschlaggebend ist.

Seit die von den Außenministern Kerry und Lawrow ausgehandelte Waffenruhe zusammenbrach, bereiten sich massive russische und syrische Kräfte östlich von Aleppo auf eine Offensive vor und haben mit Militäraktionen begonnen, die einigen Beobachtern zufolge die intensivsten des ganzen Krieges sind. Teile des Ostens von Aleppo befinden sich unter der Kontrolle von Al-Kaida/Al-Nusra und ISIS-Kämpfern, aber diese sind eingekesselt und könnten jetzt ganz vertrieben werden. Wenn die russisch-syrische Offensive um Aleppo Erfolg hat, werden sich mehr als 85% der syrischen Bevölkerung im Herrschaftsbereich der Regierung Assad befinden.

Lang zufolge haben die Russen sich immer die Option des militärischen Siegs offengehalten, doch Präsident Putin bemühte sich aus globalstrategischen Gründen um eine diplomatische Lösung mit den USA, solange noch wenigstens eine geringe Aussicht auf Erfolg bestand.
Klar ist, daß Kerry für die hart erkämpfte Einigung mit Lawrow [url:"node/8757"]niemals die Rückendeckung der gesamten US-Regierung hatte[/url]. Elemente im Pentagon, allen voran Verteidigungsminister Ashton Carter, widersetzten sich offen einer direkten Zusammenarbeit mit den russischen Streitkräften und Nachrichtendiensten im Kampf gegen die Dschihadisten, und es gelang ihnen, dies schon in der ersten Umsetzungsphase zu sabotieren. Als dann am 17. September US-Kampfflugzeuge Stellungen der syrischen Armee bei Deir al-Sor bombardierten, ihnen schwere Verluste zufügten und erst nach einer Stunde damit aufhörten (nachdem russische Verbindungsleute sie deswegen kontaktierten), war die Aussicht auf eine amerikanisch-russische militärische Zusammenarbeit, wie sie das Geheimabkommen von Kerry und Lawrow vorsah, schon weitgehend zunichte gemacht. Als die USA darüber hinaus noch Rußland vorwarfen, es hätte einen UN-Hilfskonvoi bombardiert - und das sogar noch nachdem die UN ihre ursprüngliche Darstellung korrigiert hatte - war dies das Aus für das Abkommen.

Solange Saudi Arabien, Katar und andere Staaten weiterhin die Terrorgruppen IS, Al-Nusra u. a. unterstützen und die USA nicht für eine klare Trennung der legitimen syrischen Opposition von den Dschihadisten sorgen, wird sich das Blutvergießen in die Länge ziehen.
Der amerikanische Senat hält jetzt das Heft in der Hand. Wenn er am Mittwoch mit Zweidrittelmehrheit Obamas Veto gegen das [url:"node/8748"]JASTA-Gesetz[/url] kippt, könnte endlich die saudisch-britische Hand hinter dem internationalen Terrorismus offiziell entlarvt werden. Das wäre der erste Schritt, um die amerikanisch-russische Zusammenarbeit zum Wohl der Menschheit zu etablieren und den Westen in das neue Paradigma der Aufbauperspektive der Neuen Seidenstraße zu integrieren.

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