06131-237384info@bueso.de

LPAC-TV: Prominenter japanischer Ökonom über Bankentrennung, Deutsche Bank und Derivate

Der japanische Ökonom Daisuke Kotegawa (Ende der 90er Jahre im japanischen Finanzministerium Hauptverantwortlicher für Maßnahmen gegen die Bankenkrise; 2007-10 Japans Exekutivdirektor im IWF) gabt LPAC-TV am 8.10. ein wichtiges Interview, in dem er die [url:"https://www.bueso.de/node/8677"]von Helga Zepp-LaRouche und Lyndon LaRouche vor kurzem geforderten Notmaßnahmen[/url] zur Restrukturierung der Deutschen Bank als Industriebank und ihre Warnungen vor einem Derivatekollaps teilt.

Darin betonte er, die westlichen Länder könnten den gegenwärtigen Zusammenbruch ihres Finanzsystems nur überstehen, wenn sie eine strikte Glass-Steagall-Bankentrennung einführen und wenn sie die für den Ruin des Systems verantwortlichen Banker ins Gefängnis stecken, weil diese sonst genauso weitermachen würden und die Bevölkerung kein neues Vertrauen schöpfen würde.

„Das größte Problem, das wir jetzt haben, wurzelt in der Aufhebung von Glass-Steagall, denn jetzt können sich Investmentbanker im großen Stil an einer Art Glückspiel beteiligen und dafür das Geld und die Einlagen der einfachen Bürger verwenden. Diese Einlagen sind für die einfachen Bürger sehr, sehr wichtig… Deshalb muß die Regierung diese grundlegenden Dinge im Finanzsystem erhalten.“ Bisher sei es immer so gewesen: „Die Investmentbanker haben ihre Gewinne privatisiert, ihre Verluste nationalisiert und ihre Risiken sozialisiert.“

Kotegawa wiederholte seinen Vorschlag zur Rettung der Deutschen Bank, mit Bankentrennung, Strafverfolgung und Abwicklung der Derivate. Er fügte hinzu:, es sei „sehr wichtig, daß die deutsche Regierung eine Erklärung abgibt, daß sie hinter dieser Bank steht. Der beste Weg dafür wäre es, daß Deutschlands Regierung ankündigt, daß sie die Deutsche Bank teilverstaatlicht und sicherstellt, daß die Bank nicht zusammenbricht.“ Ob die deutsche Regierung dazu bereit sei, wisse er jedoch nicht, „denn dieses große Problem wurde von der Londoner Filiale der Deutschen Bank geschaffen, wo die meisten Beschäftigten entweder Briten oder Amerikaner sind. Die Deutschen sind daran nicht beteiligt.“

Kotegawa warnte, wenn jedoch „die Deutsche Bank völlig unkontrolliert zusammenbräche, dann hätte dies eine schreckliche Ansteckungswirkung auf die anderen großen Banken in Europa. Ich will hier nicht die Namen dieser Banken nennen, aber ich würde sagen, daß dann etwa 10-15 große Banken in Europa insolvent wären und untergehen würden.“

Auch zur Mentalität verantwortlicher Banker äußerte sich Kotegawa: „Ich war ja zuständig für die Untersuchung der gescheiterten Finanzinstitute in Japan und ich stellte fest, daß diese Leute, die in den Banken arbeiteten, keine Loyalität zu ihren eigenen Banken hatten und auch keine Loyalität zu ihrem Land. Die interessierte nur ihr persönlicher Vorteil. Und anders, als es sich die meisten vorstellen, sind sie keine besonders klugen Menschen. Wenn sie einmal eine gute Gelegenheit hatten, im Investmentbanking ein Vermögen zu machen, dann wollten sie das unbedingt wiederholen. Wenn die Behörden sie nicht daran hindern, dann ist es also sehr wahrscheinlich, daß die es einfach wiederholen. Dann muß der Staat diese Institute immer wieder retten, solange die Geschäftsbankaktivitäten mit den Investmentaktivitäten verbunden sind.“

Das englischsprachige Interview finden Sie [url:"https://larouchepac.com/20161010/bankers-who-should-have-gone-jail-are-w..."]hier[/url].

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN