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Putin: Die Welt von permanenten Gewinnern und permanenten Verlierern überwinden

Rußlands Präsident Wladimir Putin sprach am Ende der 13. Jahreskonferenz des Internationalen Waldai-Diskussionsklubs, die sich in diesem Jahr mit dem Thema „Die Zukunft des Fortschritts: die Welt von morgen gestalten“ befaßte und vor allem die globale Ordnung ins Schlaglicht rückte, die sich derzeit unter der Führung von Rußland und China gestaltet und der „unipolaren“ Vision der Vereinigten Staaten und des transatlantischen Systems gegenübersteht.

Zu Beginn seiner Rede befaßte sich Putin mit den Anfeindungen, denen sich Rußland ausgesetzt sieht, und verwies auf die zunehmenden Verwerfungen innerhalb der transatlantischen Welt:
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„Soziologische Studien rund um die Welt zeigen, daß Menschen in verschiedenen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten dazu neigen, die Zukunft als düster und trübe zu sehen. Das ist traurig. Die Zukunft lockt sie nicht, sondern erschreckt sie. Gleichzeitig sehen die Menschen keine wirklichen Chancen und Mittel, um etwas zu verändern, Ereignisse zu beeinflussen und die Politik zu gestalten.

Ja, formal haben moderne Länder alle Attribute der Demokratie: Wahlen, Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen. Aber auch in den fortschrittlichsten Demokratien hat die Mehrheit der Bürger keinen wirklichen Einfluß auf den politischen Prozeß und keinen direkten und wirklichen Einfluß auf die Macht.

Die Menschen spüren eine stetig wachsende Kluft zwischen ihren Interessen und der Vision des „einzig richtigen Kurses“ der Elite, den die Elite selbst gewählt hat. Das Ergebnis ist, daß Referenden und Wahlen immer häufiger Überraschungen für die Behörden schaffen. Die Leute wählen überhaupt nicht mehr so, wie es die offiziellen und respektablen Medienvertretungen und etablierten Parteien ihnen geraten haben.“
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Als Beispiel verwies er auf den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf, der in seinem Versäumen der Diskussion substantieller politischer Fragen „einfach alle Grenzen überschreitet“.
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„Öffentliche Bewegungen, die jüngst noch zu weit links oder zu weit rechts waren, stehen im Mittelpunkt und drängen die politischen Schwergewichte zur Seite. Zuerst wurden diese unbequemen Ergebnisse eilig als Anomalie oder Zufall bezeichnet. Aber als sie häufiger wurden, fingen die Leute an zu sagen, daß die Gesellschaft diejenigen auf dem Gipfel der Macht nicht verstanden hat und noch nicht ausreichend gereift ist, um die Arbeit der Behörden für das öffentliche Wohl beurteilen zu können. Oder sie versinken in Hysterie und erklären es als Resultat ausländischer, meist russischer Propaganda.“
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Die transatlantische Ökonomie befinde sich im Griff einer „systemischen Krise“, die die Welt in einen Krieg treibe. Deshalb sei ein ganz neuer Ansatz notwendig, um die Menschheit zu retten:
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„Das Mammut-Ausmaß der Zerstörung erfordert das Aufstellen eines langfristigen und umfassenden Programms, eine Art Marshallplan, um die von Kriegen und Konflikten zerstörten Gebiete wiederzubeleben. Rußland ist zweifellos bereit, sich aktiv an diesen gemeinsamen Bemühungen zu beteiligen.

Wir können keine globale Stabilität erreichen, wenn wir nicht globalen wirtschaftlichen Fortschritt garantieren. Es ist wesentlich, Bedingungen für schöpferische Arbeit und wirtschaftliches Wachstum mit einer Geschwindigkeit zu schaffen, die der Aufteilung der Welt in permanente Gewinner und permanente Verlierer ein Ende setzen würde. Die Spielregeln sollten den sich entwickelnden Volkswirtschaften wenigstens eine Chance geben, zu denen aufzuschließen, die wir als die entwickelten Volkswirtschaften kennen... [und] die Früchte des wirtschaftlichen Wachstums und des technologischen Fortschritts allen zugänglich zu machen. Insbesondere würde dies helfen, der Armut ein Ende zu setzen, einem der schlimmsten Probleme der Gegenwart.“
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Putin betonte, daß Rußland gemeinsam mit China auf eine solche neue Weltordnung hinarbeite:
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„Das ist es, wie wir die Arbeit der Eurasischen Wirtschaftsunion arrangieren und Verhandlungen mit unseren Partnern führen, insbesondere über die Koordinierung des Projekts des Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels, das China jetzt umsetzt. Wir erwarten, daß es eine umfassende eurasische Partnerschaft fördern wird, die verspricht, sich zu einem der großen Zentren der Ausbildung eines riesigen eurasischen Integrationsgebiets zu entwickeln... Eine unserer wichtigen Aufgaben ist es, das menschliche Potential zu entwickeln. Nur eine Welt mit reichlichen Möglichkeiten für alle, mit hochqualifizierten Facharbeitern, Zugang zu Wissen und zu einer großen Vielzahl von Wegen, ihr Potential zu realisieren, kann als wirklich frei betrachtet werden.“
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Das Video von Putins Rede können Sie auf [url:"https://deutsch.rt.com/international/42523-putin-menschen-sind-wutend-weil/"]RTdeutsch[/url] finden.

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