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China präsentiert Fünfjahresplan für bemannte Raumfahrt, Wissenschaft und internationale Kooperation im Weltraum

Die chinesische Regierung präsentierte am 27. Dezember in Beijing unter dem Titel „Chinas Weltraumaktivitäten 2016“ einen erstaunlichen Fünfjahresplan für den Weltraum. Der ausdrückliche Zweck des Weißbuchs ist es, „die Weltgemeinschaft in die Lage zu versetzen, Chinas Weltraumindustrie besser zu verstehen“, und „eine kurze Einführung“ in ihre großen Leistungen seit 2011 anzubieten. Im Vorwort heißt es: „Die chinesische Regierung betrachtet die Weltraumindustrie als einen wichtigen Teil der gesamten Entwicklungsstrategie des Landes“. Der Zweck des chinesischen Weltraumprogramms, heißt es darin weiter, sei es, „mehr beizutragen, um sowohl der nationalen Entwicklung als auch der Verbesserung des Wohls der Menschheit zu dienen“.

Der Hauptteil des Papiers faßt die Errungenschaften der bemannten, lunaren, orbitalen und internationalen Kooperationsprogramme im Weltraum zusammen und skizziert die Aufgaben für die kommenden fünf Jahre. Dazu gehört der erste Start des unbemannten Frachttransporters Tianzhou, der Start des ersten Elements der Weltraumstation, zwei Mondmissionen in den beiden kommenden Jahren sowie Chinas erste Marsmission, die für 2020 geplant ist. Bei der Pressekonferenz, mit der das Weißbuch vorgestellt wurde, wurde auch die Frage nach einer bemannten Mondmission gestellt, die bisher noch nicht bewilligt worden ist.

Zu den geplanten Arbeiten auf dem Mond wurden bereits einige Details vorgelegt: 2018 soll erstmals überhaupt eine Mondsonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes eine weiche Landung durchführen. Chinas Mondforschungsprogramm strebt an, die Technologie für die automatische Entnahme und sichere Rückführung extraterrestrischer Gesteinsproben zur Erde durch Weltraumsonden zu entwickeln. In dem Weißbuch heißt es: „Die Mondsonde Chang’e-4 wird in situ und umherstreifend Erkundungen durchführen und über den Erde-Mond-[Langrage-]Punkt L2 [mit der Erde] kommunizieren.“

Im Abschnitt über die internationale Kooperation im Weltraum sind die 29 Länder und Organisationen aufgeführt, mit denen China Abkommen über die Kooperation im Weltraum geschlossen hat. Interessanterweise werden unter der Überschrift „Schlüsselbereiche der zukünftigen Kooperation“ auch der „Bau des Weltraum-Informations-Korridors der Gürtel- und Straßen-Initiative“ für Erdbeobachtungen, Kommunikation, Navigation und andere Anwendungen sowie der „Bau der BRICS-Fernerkundungs-Satellitenkonstellation“ genannt.

China hat erklärt, daß es fast alle Bereiche seiner Weltraumindustrie für private und internationale „Investitionen“ geöffnet habe und es nur sehr wenige „off limits“-Bereiche geben werde. Ein wesentlicher Bereich für solche kooperativen Investitionen wird Chinas Weltraumstation sein.

Das Weißbuch schließt mit der Feststellung: „Es ist das unermüdliche Streben der Menschheit, den Weltraum friedlich zu erforschen und zu nutzen. An dieser neuen historischen Startlinie ist China entschlossen, die Geschwindigkeit der Entwicklung seiner Weltraumindustrie zu beschleunigen und aktiv internationalen Austausch und Kooperation durchzuführen, damit die Errungenschaften der Weltraumaktivitäten im größeren Umfang der Menschheit und ihrem Wohl dienen.“

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