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China: Bankentrennung und produktive Kreditschöpfung für die Realwirtschaft

Im letzten Jahrzehnt haben Chinas Banken etwa 10 Bio.$ Kredit geschöpft. Im selben Zeitraum gaben die Finanzinstitutionen der transatlantischen Welt plus Japan mehr als 15 Bio.$ für Liquiditätspumpen (Quantitative Erleichterung, QE) aus. Aber während Chinas Kredit in produktive Bereiche fließt, dient es im Westen dazu, die spekulative Finanzblase aufzupumpen.

So wurde China zum Motor der Weltwirtschaft, da ein steigender Anteil seines Kredits im Rahmen der Gürtel- und Straßen-Initiative ins Ausland fließt und in moderne Infrastruktur und die fortschrittlichsten Forschungszweige der Welt - Raumfahrt, Kernfusion etc. - investiert wird. Der Westen hingegen erlebt einen massiven Verfall von Industrie und Infrastruktur, wachsende Armut, hohe Arbeitslosigkeit und den Rückgang von wissenschaftlich-technologischen Innovationen.

Ein sehr wichtiger Grund dafür ist, daß Chinas Banken de facto einer Glass-Steagall-Bankentrennung unterliegen. Ironischerweise führte China diese Regelungen im gleichen Zeitraum ein, als die USA den Glass-Steagall-Standard aufgaben. Unter dem Chinesischen Bankengesetz von 1995 ist es öffentlichen wie privaten Geschäftsbanken verboten, „sich an Börsengängen zu beteiligen oder als Broker-Händler auf dem Aktienmarkt zu agieren - die beiden größten Einnahmequellen für Wertpapierfirmen“, wie es in einem Artikel in der [i]Financial Times[/i] vom 5.4.2016 hieß.

Starker Druck, die Trennung aufzuheben und auf „Universalbanken“ umzustellen, kam 2003-04 und erneut 2015 auf, als die Bankengewinne fielen, dem wurde aber nicht nachgegeben. Tatsächlich beschleunigte sich sogar das Wirtschaftswachstum nach jeder Entscheidung für strikte Bankentrennung. Es gibt in Chinas Wirtschaft auch Blasen, aber der Geschäftsbanksektor ist im großen und ganzen gegen eine Krise in der Finanzwirtschaft abgekapselt.

Eine Folge davon ist, daß Chinas große Geschäftsbanken viel aktiver im Kreditgeschäft sind und einen weitaus größeren Anteil an Einnahmen aus Kreditzinsen haben als amerikanische oder europäische Megabanken. So betrug 2015 das außerzinsliche Einkommen 50-60% der Einnahmen von HSBC, JPMorgan Chase, Deutsche Bank und Citibank, dagegen waren es unter 20% bei der Bank of China, China Construction Bank und Agricultural Bank of China sowie 30% bei der Commercial und Industrial Bank of China. Und trotz ihres enormen Beitrags zur globalen Kreditvergabe entfallen auf die chinesischen Geschäftsbanken nicht einmal 3% der weltweiten Derivatverpflichtungen der Großbanken.

Es ist ganz offensichtlich, wer hier seine "Hausaufgaben" erledigen muß: die Durchführung einer globalen Glass-Steagall-Bankentrennung, Kreditschöpfung für den produktiven Sektor und Infrastruktur sowie ein Wissenschaftsmotor zur Erhöhung der Produktivität, wie von Lyndon LaRouche in seinen "4 Gesetzen" gefordert, sind unverzichtbare Voraussetzungen dafür, eine chaotische Finanzkernschmelze abzuwenden und globale Prosperität herbeizuführen: China macht es vor!

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