06131-237384info@bueso.de

Derivatblase: Türkische Krise wird zur Krise der Wallstreet-Banken

14. August 2018 – In einem Artikel mit der Überschrift „Die 4-Bio.-$-Antwort auf die Frage, warum die Türkei die Wallstreet-Banken und Versicherer durchschütteln“ weisen Pam und Russ Martens von „Wall Street on Parade“ darauf hin, daß die Explosion der Derivatblase, die die türkische Krise auslösen könnte, nicht nur die mit türkischen Schulden belasteten europäischen Banken, sondern auch die Wallstreet-Banken und Lebensversicherer zu Fall bringen könnten. Schließlich sind die europäischen und die Wallstreet-Banken Gegenparteien bei Billionen an Derivaten. Die Autoren zitieren die folgende Warnung, die im
Jahresbericht 2016 des Büros für Finanzforschung im US-Schatzamt enthalten ist:

„Globale systemrelevante US-Banken (G-SIBs) haben gegenüber Europa offene Positionen von mehr als 2 Bio.$. Grob die Hälfte dieser offenen Positionen sind
außerbilanziell... Amerikanische G-SIBs haben Kreditderivate von über 800 Mrd.$ Nominalwert an Körperschaften in der EU verkauft...

Ende 2015 beliefen sich die Derivate-Risiken der US-Lebensversicherer entsprechend der gesetzlichen Meldepflicht auf insgesamt 2 Bio.$ Nominalwert. Diese 2
Bio.$ enthalten nicht Derivatverträge bei angeschlossenen Rückversicherern, versicherungsfremden Tochtergesellschaften und Mutterkonzernen, die nicht der gesetzlichen Meldepflicht unterliegen. Einzelheiten über die Derivatpositionen dieser Körperschaften sind nicht öffentlich verfügbar...

Nach gemeldeten Daten über juristische Personen von Versicherungsgesellschaften sind neun große amerikanische und europäische Banken Gegenparteien bei etwa 60% der Derivate von US-Lebensversicherern von 2 Bio.$ Nominalwert. Diese Daten zeigen, daß die Derivat-Vernetzung zwischen der US-Lebensversicherungsindustrie und den Banken trotz zentralen Clearings substantiell bleibt.“

Das Büro für Finanzforschung stellte auch fest, daß es keinerlei Daten über den Umfang des Schattenbankenmarkts gebe, und deswegen „bleibt die Wahrscheinlichkeit hoch, daß Datenlücken Risikomanager und Finanzaufseher erneut daran hindern werden, Risiken zu bewerten, bevor es zu spät ist.“

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN