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Anglo-amerikanische Denkfabriken: die vergifteten Quellen der deutschen Transatlantiker

Woher kommt die unverantwortliche Hetze und Kriegstrommelei gegen Russland, die wir in Deutschland gerade wieder von Leuten wie Joschka Fischer oder Alexander Graf Lambsdorff zu hören bekommen? Da wird gefordert, man müsse Russland „treffen, wo es wirklich weh tut“, man müsse „die russische Aggression“ stoppen und natürlich endlich das Ende von North Stream 2 herbeiführen. Und die grüne Kanzlerkandidatin ist offensichtlich das neueste Aushängefähnchen der transatlantischen Kriegspartei in London, Washington und deren Freunden in Brüssel. Man erinnere sich am Rande, daß Joschka Fischer das besondere Wohlwollen der US-Außenministerin Madeleine Albright genoss und er einst zusammen mit George Soros die anti-russische Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) gründete.

Das Netzwerk angloamerikanischer Denkfabriken mit ihrer Kriegspropaganda-Kampagne gibt offensichtlich für ihre Geistesverwandten in Deutschland und den einschlägigen Medien den Ton an.  Der folgende Bericht ist dem neuesten Artikel von Harley Schlanger entnommen. 

"... Ein Maß dafür, wie sehr sich die globale Oligarchie einem Regimewechsel gegen Rußland, China und andere souveräne Nationen verschrieben hat, sind die vielen Artikel und öffentlichen Veranstaltungen maßgeblicher transatlantischer Denkfabriken, die ein Feindbild schaffen sollen, um Provokationen zu rechtfertigen, die im Krieg enden können. Diese Denkfabriken, die von Konzernen aus dem Umfeld des Militärisch-Industriellen Komplexes (MIK) und von Treuhandfonds reicher Familien finanziert werden, dienen als Heimat für ehemalige hohe Regierungsbeamte und als Startrampe für Opportunisten, die Teil der Schattenregierung werden wollen.

So plant der Atlantic Council, in dessen Vorstand Michael Carpenter sitzt, in nächster Zeit Veranstaltungen zu den Themen „Putins Schachzug im Mittelmeer“, „Putins Druckpunkte – Nawalny und Cyberkrieg“ sowie „Die Wirkung von Sanktionen auf Rußland“.

Chatham House in London, Sitz des geheimdienstnahen Royal Institute of International Affairs (RIIA), veröffentlichte am 23. April ein Papier mit dem Titel „Europa muß zugeben, daß Russland Krieg führt“.

Dazu veranstaltet es einen Runden Tisch zum Thema „Die Weltordnung im 21. Jahrhundert“ mit der Vorstellung einer Studie einer speziellen Arbeitsgruppe (Lloyd George Study Group on World Order) sowie Kommentaren von Rednern der Georgetown University und der RIIA-Schwesterorganisation, dem Council on Foreign Relations (CFR) aus den USA.

Andere Beteiligte der Eskalation sind die neokonservative Jamestown-Stiftung, die einen Workshop und Webinare zum Thema „Die wachsende Bedeutung von Belarus an der Ostflanke der NATO“ veranstaltet, sowie

das Zentrum für Neue Amerikanische Strategie (CNAS). Es veröffentlichte im Internet ein Video „NATO, China und Rußland: ein Balanceakt“ mit Ian Brzezinski, dem Sohn von Zbigniew Brzezinski, der in der Carter-Regierung die britische geopolitische „Krisenbogen“-Strategie verfolgte, mit der die Beteiligung der USA an den „ewigen Kriegen“ in Südwestasien mit dem Ziel der Loslösung der südlichen Republiken von der Sowjetunion begann. Die frühere Vorsitzende von CNAS ist Victoria Nuland, die beim Putsch in der Ukraine im Februar 2014 zusammen mit Biden eine maßgebliche Rolle spielte. Nuland wurde gerade als Nummer drei in Bidens Außenministerium bestätigt.

Ein Beispiel für die Rolle dieser Denkfabriken bei der Gestaltung der Politik ist ein Artikel in der Mai-Juni-Ausgabe 2021 der Zeitschrift des CFR, Foreign Affairs. Unter dem Titel „Rußlands schwacher starker Mann“ liefert der Autor Timothy Frye eine Blaupause, Putins Autorität zu untergraben, um die Voraussetzungen für einen Putsch zu schaffen. Frye schreibt, als „personalistischer Autokrat“ stehe Putin „vor der doppelten Gefahr eines Putsches durch die Eliten um ihn herum und einer Volksrevolte von unten“, wie bei dem vom Westen geförderten Regimewechsel-Vorstoß, in dessen Mittelpunkt derzeit Nawalny steht. Er droht Putin etwas verschleiert, wenn solche Staatsführer die Macht verlieren, „enden sie gewöhnlich im Exil, im Gefängnis oder tot“, und „Putin ist sich dieser Gefahr sicher bewußt.“

Fryes Artikel ist ein Pendant zum „Längeren Telegramm“ des Atlantic Council vom Januar, einem angeblichen Profil der Machtkämpfe innerhalb der chinesischen Regierung, dessen anonymer Autor vorschlägt, im Rahmen der Bemühungen zur Eindämmung der chinesischen „Aggression“ sollten westliche Geheimdienste diese Machtkämpfe ausnutzen, um Präsident Xi Jinping zu untergraben.

Der Fall Weißrußland

Der Versuch von Farbenrevolution und Putsch in Weißrußland, den Putin als eine der „roten Linien“ Rußlands identifizierte, liefert ein weiteres Beispiel dafür, wie westliche Geheimdienste Regimewechselputsche organisieren. Westliche Geheimdienste und Politiker behaupten, die Wahl vom 9. August 2020, die Lukaschenko mit überwältigender Mehrheit gewann, sei voller Betrug gewesen und sollte annulliert werden. Demonstrationen von „prodemokratischen“ Gruppen endeten in Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, und westliche Regierungen verurteilten die Gewalt bei der Niederschlagung der Proteste – der Versuch einer Neuauflage des Maidan-Putsches in der Ukraine. Der deutsche Außenminister Maas gab zu, die Proteste mit mehreren Millionen Euro unterstützt zu haben.

Das Narrativ von den heldenhaften „spontanen“ Demonstranten, die es mit einem von Rußland unterstützten autoritären Regime aufnehmen, wurde pausenlos propagiert, gleichzeitig wurden Sanktionen gegen Weißrußland verhängt und Drohungen gegen Rußland ausgesprochen, falls Putin eingriffe, um Lukaschenko zu helfen.

Bewußt verschwiegen wird in dieser Darstellung die Vorplanung dieses Vorstoßes, Lukaschenko zu stürzen, um den Weg für einen NATO-Beitritt Weißrußlands freizumachen. Trumps Außenminister Pompeo spielte dabei 2019-20 eine Rolle, als er sich in einen Streit zwischen Russland und Weißrussland über Öllieferungen einmischte. Pompeo sagte: „Die Vereinigten Staaten wollen Weißrussland helfen, ein eigenes souveränes Land aufzubauen“, und „es sollte nicht gezwungen sein, von einem Partner abhängig zu sein“. Pompeo besuchte Weißrußland im Februar 2020 und warb für seine Variante eines segensreichen US-Engagements zur Unterstützung des „demokratischen Übergangs“.

Das Drehbuch dafür stammte aus einem Bericht der RAND Corporation, einem weiteren altgedienten Element des MIK, aus dem Jahr 2019. Er enthielt eine Strategie zur Destabilisierung Weißrußlands, indem man versucht, es mit Angeboten westlicher finanzieller Unterstützung von Rußland abzuwerben, und falls dies fehlschlägt, „demokratische“ Kräfte unterstützt, um eine Farbenrevolution zu entfesseln. Die Proteste der Weißrussen haben inzwischen nachgelassen, nicht aber die Begeisterung der transatlantischen Kräfte für einen Regimewechsel. Ein letztes Beispiel für den Irrsinn der westlichen Behauptungen gegen Rußland ist ein bizarrer Artikel in Politico, wonach US-Marinesoldaten in Syrien, die an „grippeähnlichen Symptomen“ erkrankten, Quellen im Pentagon zufolge möglicherweise Opfer russischer Strahlenwaffen wurden. Politico berichtete, daß Pentagon-Beamte Kongreßpolitikern dazu persönliche Briefings gaben, woraufhin der republikanische Senator Marco Rubio, ein berüchtigter Falke, behauptete, dies sei ein Beispiel mehr für „russische Aggression im Nahen Osten“.

Pech für die Regimewechsel-Fanatiker war, daß sich dies bei näherer Untersuchung als falsch erwies: Die Krankheit war die Folge von verdorbenem Essen, das man den Soldaten serviert hatte, sie hatten eine Lebensmittelvergiftung. Dennoch sagte Bidens Nationaler Geheimdienstdirektor vor dem Streitkräfteausschuß des Senats, die Geheimdienste „befassen sich mit diesem Problem“.   ..."

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