UN-Vollversammlung wird zum Tribunal über die Kolonial- und Sanktionspolitik
Von Alexander Hartmann
Die diesjährige Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York verlief weniger eintönig als frühere. Am Eröffnungstag hielt US-Präsident Biden seine übliche Tirade gegen die „Autokratien“, die die „Demokratien“ bedrohen, und forderte mehr Waffen für die Ukraine und mehr Krieg, um Rußland zu besiegen, was der ukrainische Präsident Selenskyj, der erstmals in New York anwesend war, voll unterstützte. Biden forderte auch eine „Risikominderung“ gegenüber China. Doch die Vertreter des Globalen Südens setzten wie zu erwarten andere Schwerpunkte: Sie nutzten die Vollversammlung zu einer Abrechnung mit der bisher dominierenden neoliberalen und neokolonialen Politik des Westens.