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Die in den BAE-Skandal verwickelte Riggs Bank ist schon lange ein britisches Finanzinstrument

19. Juni 2007 (LPAC) - Die Washingtoner Riggs Bank, die im Zentrum des BAE-Saudi-Skandals steht, hat eine lange Geschichte als Finanzinstrument der Britischen Krone. Obwohl Riggs nie in der Liga der riesigen New Yorker Banken, wie beispielsweise JP Morgan, mitspielte, war sie eine strategisch in der Region Washington plazierte Institution, die des öfteren die Finanzen für Präsidenten und Abgeordnete erledigte. Da sie im Mittelpunkt der Finanzgeschäfte von Regierungsinstitutionen steht, hieß es im allgemeinen, sie sei "das ähnlichste zu einer Bank der Vereinigten Staaten, das wir je haben werden." In der Tat zeigen weitere Berichte, daß Riggs während der ersten Jahrzehnte ihres Bestehens die "bekannteste amerikanische Bank" im ganzen fernen Osten war.

Die Riggs Bank entwickelte sich aus einem Textilwarenunternehmen des in Baltimore beheimateten Finanziers George Peabody, der ursprünglich von Elisha Riggs finanziert wurde. Peabody ging mit Riggs eine Partnerschaft ein und gründete 1836 Peabody Riggs, das im Jahre 1852 offiziell zur Bank wurde. Zu jenem Zeitpunkt zog Peabody nach London, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. In London knüpfte Peabody enge Verbindungen zur Monarchie, auch zu Königin Victoria persönlich. Er baute Beziehungen zu Junius Morgan und Nathaniel Rothschild auf und war eine zentrale Person bei der Errichtung der JS Morgan Bank, die später unter dem Namen JP Morgan Bank in die USA umzog.

Peabody hatte ausgezeichnete Beziehungen zu einem weiteren anglophilen Unternehmen aus Baltimore  (gegründet in Liverpool), Brown Brothers. Alexander Brown kam 1801 nach Baltimore und etablierte das heute älteste bekannte Bankhaus der Vereinigten Staaten, (das unter den Namen Brown Brothers Harriman in New York immer noch im Geschäft ist) Brown, Shipley und Co. in England und Alex Brown and Son in Baltimore. Jene Beziehungen könnten in all den Jahren erhalten geblieben sein, da 1998 J Carter Beese, ein Mann, der den größten Teil seiner Berufskarriere bei Alex Brown verbracht hatte, dem Aufsichtsrat von Riggs beitrat.

Im Jahre 1973 wurde Riggs die erste Bank, die Kreditgeschäfte mit einer ausländischen Botschaft machte, auf Bitten der britischen Botschaft selbst. 1980 eröffnete Riggs seinen ersten Zweig im Ausland, in der Londoner US-Botschaft, angeblich auf Bitten des US-Außenministeriums. 1994 gründete Riggs Berichten zufolge die Riggs Bank Europe, indem sie die Anglo-Portugiesische Bank aufkaufte. Im Jahre 2003 stieg Christopher Meyer, der ehemalige britische Botschafter in den USA, direkt in den Aufsichtsrat der Bank ein, als gerade der Skandal mit den Verbindungen der Bank zu den Saudis und zum chilenischen Diktator Augusto Pinochet an die Oberfläche kam.

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Beziehungen zu den Saudis und Pinochet wurde Riggs schnell und leise an das Bankhaus PNC in Pittsburgh verkauft.

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