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Bauern verteidigen Nahrungsmittelproduktion weltweit

Die westlichen Regierungen verlangen massive Einschnitte bei der Landwirtschaft, aber die Landwirte wehren sich. Am 31. August versammelten sich zahlreiche deutsche Landwirte mit ihren Traktoren in Großstädten, um ihr Recht, Nahrungsmittel zu produzieren, gegen die massiven Angriffe auf die Landwirtschaft zu verteidigen. Vorangegangen waren bereits die Proteste der niederländischen Landwirte im Juni und Juli mit Traktorenkonvois, Heuballen und Gülle auf den Autobahnen. In Italien fanden Traktordemos in Rom, Mailand und anderen Großstädten statt, und auch in vielen anderen europäischen Ländern gab es kürzlich Aktionen - von Polen über Spanien bis Irland. In Indien gingen am 22. August erneut 5000 Landwirte in Neu-Delhi auf die Straße, nachdem die vor acht Monaten gemachten Zusagen der Regierung nicht eingehalten wurden.

Auch wenn sich die Einzelheiten unterscheiden mögen, ist das Grundproblem immer das gleiche für alle diese Landwirte und Viehzüchter, genauso wie in anderen wichtigen Ländern von Kanada bis Chile: Sie sind mit Bedingungen konfrontiert, die es ihnen unmöglich machen, weiter Lebensmittel zu produzieren. Die Kosten für ihre Produktionsmittel - Kraftstoff, Dünger, Pflanzenschutzmittel, Strom und andere Betriebsmittel - steigen ins Unermeßliche, und manches wird sogar so knapp, daß man es nicht bekommt, egal wieviel man bezahlt.

Auch Wasser - zu viel (Fluten) oder zu wenig (Dürren) - ist ein großes Problem, weil wegen der jahrzehntelangen, von der Wall Street und der Londoner City gesteuerten entwicklungsfeindlichen Politik eine moderne Wasserinfrastruktur fehlt.

Zusätzlich kämpfen die Landwirte mit den inkompetenten und unmoralischen Reaktionen von Politikern und anderen Stellen, von den transnationalen Lebensmittelkonzernen über die UNO bis hin zu den Kirchen. Die Behörden - allen voran die in Europa - fordern im Rahmen der „grünen Agenda“ und im Namen des Klima- und Artenschutzes massive Einschnitte in der Landwirtschaft. Wenn das so weitergeht, werden mehrere hundert Millionen Menschen auf der Welt verhungern.

Anders als bei den europäischen Traktorprotesten der letzten drei Jahre, die immer im Winter stattfanden, verlassen die Landwirte ihre Felder nun sogar in der extrem arbeitsreichen Sommersaison, weil die Lage so verzweifelt ist. Die Bauern stehen an vorderster Front im Kampf für eine Lösung, für ein neues Wirtschaftssystem, das das grundlegendste Bedürfnis jedes Menschen befriedigen kann: Essen.

Auf einem Transparent auf einem Traktor im Konvoi am 31. August in Stuttgart stand: „Leute ohne Ahnung wollen uns ruinieren - deshalb fahren wir demonstrieren“. Das Plakat der Hauptorganisatoren der deutschen August-Kundgebungen, Land Schafft Verbindung, lautet „No Farmers - No Food - No Future“: Ohne Bauern keine Nahrung, keine Zukunft. Ein Traktorenkorso am 15. August am Bonner Sitz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigte das Plakat „Die grüne Ideologie hat die Landwirte in die Knie gezwungen“.

Die Europäische Union hat sich an die Spitze der Angriffe auf die Landwirtschaft gestellt. Sie veröffentlichte im Mai 2020 ihre Green-Deal-Strategie „Farm to Fork“ („Vom Hof auf den Tisch“), die alle 27 EU-Mitgliedsstaaten anweist, bis 2030 weitreichende Einschnitte in der Landwirtschaft vorzunehmen: Verringerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche um 10%, Reduzierung des Düngemitteleinsatzes um 20%, Reduzierung der Pflanzenschutzmittel um 50%, etc. Landwirtschaftliche Aktivitäten in der Nähe von Naturschutzgebieten sollen drastisch eingeschränkt oder sogar ganz verboten werden, wie aus der „Natura 2000“-Karte der Naturschutzgebiete in der EU hervorgeht. Die niederländische Regierung fordert drastische Einschnitte in der Tierhaltung.

In Nordamerika hat die kanadische Regierung in Ottawa die Landwirte angewiesen, weniger Düngemittel zu verwenden. In den USA kündigte die Regierung Biden ab Januar 2021 massive Einschnitte in der Landwirtschaft an, darunter ein Verbot der landwirtschaftlichen Nutzung von 30% der US-Landfläche und Gewässer bis 2030. Es wurden neue Bundesverordnungen erlassen, die die traditionelle Weidehaltung von Rindern und Schafen auf öffentlichem Land einschränken und statt dessen die Büffelherden vergrößern. Unterdessen teilt das Kartell der „Großen Vier“ („Big Four“ - JBS, Cargill, Tyson und Marfrig) weiter die Fleischverarbeitung unter sich auf, zum Nachteil von Erzeugern wie Verbrauchern gleichermaßen.

Alf Schmidt, der von Januar bis Mitte März 2021 eine 80-tägige Demonstration in Berlin mitorganisierte, betont, daß die Bauern mobilisieren, um alle diese Angriffe auf die Landwirte und die Lebensmittelversorgung abzuwehren und eine „friedliche Revolution“ zur Wiederherstellung der Produktion zu schaffen (Video).

Nach einer Online-Videokonferenz Anfang August, an der Alf Schmidt und führende Landwirte und Viehzüchter aus Italien, den Vereinigten Staaten, Mexiko und Chile teilnahmen, wurden von Amerika aus zahlreiche transatlantische Botschaften zur Unterstützung deutscher, niederländischer und anderer Landwirte organisiert. Bereits am 21. Juli gab Bill Bullard, der Geschäftsführer des größten Verbands unabhängiger Rinderzüchter in den Vereinigten Staaten, R-CALF USA, eine Erklärung ab:

„R-CALF USA unterstützt die niederländischen Farmer-Protestler, die an vorderster Front kämpfen. Wir fordern alle Amerikaner auf, gemeinsam mit uns das Vorgehen der niederländischen Regierung zu verurteilen und die niederländischen Landwirte zu unterstützen.“

Auf der jüngsten Jahrestagung von R-CALF USA im August in South Dakota beschrieb Tracy Hunt, ein Rancher aus Wyoming, die Ergebnisse seiner Recherchen über den Angriff der internationalen Kartelle der Megabanken auf die Landwirtschaft und die Volkswirtschaften. Hunt hatte bereits früher den Angriff des Kartells auf die Viehzüchter durch den Global Roundtable for Sustainable Beef aufgedeckt, eine Operation gegen die Viehzüchter zur Verringerung der Fleischproduktion, die vom grünen Finanz-Netzwerk betrieben wird, darunter JBS, MacDonald's, Walmart, Cargill und viele andere, mit dem World Wildlife Fund mittendrin.

Rancher aus den Great Plains und anderen US-Bundesstaaten und Ländern übermitteln ihre Unterstützung für den Kampf der europäischen Landwirte. Freiwillige Mitarbeiter des Schiller-Instituts haben diese Botschaften, einige davon sogar aus Mexiko und Chile, übersetzt und an deutsche und andere europäische Bauernführer weitergeleitet und die Texte auch auf den Kundgebungen am 31. August verteilt.

Die Aktionen vom 31. August, mit Traktorkonvois am frühen Morgen und anschließenden Demonstrationen in den historischen Stadtzentren, waren in Deutschland sehr wirkungsvoll. In Dresden zum Beispiel standen die Traktoren, Lastwagen und anderen Fahrzeuge direkt vor dem Wahrzeichen der Stadt, der Frauenkirche.

Zu den Rednern in Dresden gehörte Andreas Wilhelm, Berater und Aktivist bei Land Schafft Verbindung, der eindringlich auf die weltweite Dimension der Ernährungskrise und die Notwendigkeit des Erhalts und Ausbaus der landwirtschaftlichen Kapazitäten hinwies:

„Agrarpolitik ist global, anders als [Landwirtschaftsminister] Özdemir sagt. Wir müssen den globalen Rahmen sehen. Das Bevölkerungswachstum erforderte in den vergangenen Jahrzehnten eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion um 2%, um den Nahrungsmittelbedarf mehr oder weniger zu sichern. Das Bevölkerungswachstum wird sich fortsetzen. Die UNO geht davon aus, daß in den nächsten 50 Jahren die Bevölkerung um eine weitere Milliarde Menschen wachsen wird, d.h. die landwirtschaftliche Produktion muß um 50% gesteigert werden. Auch wir in Deutschland müssen uns dieser Aufgabe stellen. Wir sind nicht nur hier, um Ernährungssicherheit zu erreichen, sondern wir in Deutschland und in der Europäischen Gemeinschaft müssen uns engagieren und einen Beitrag zur Sicherung der Welternährung leisten... Ich will allen bewußt machen, daß wir über Deutschland hinaus eine Verantwortung für die ganze Welt haben.“

Video zu Bauernprotesten international 

Zur zerstörerischen Landwirtschaftspolitik in Deutschland: Rede von Alf Schmidt gegen Özdemirs Landwirtschaftspolitik beim Bundesparteitag der BüSo  (Video) 

https://www.bueso.de/duengemittelproduktion-kollabiert-europa-produktion-statt-spekulation

Unterstützungsflugblatt für die Landwirte:  https://www.bueso.de/keine-kuerzungen-landwirtschaft-hungernden-muessen-ernaehrt-0

https://www.bueso.de/bueso-nordrhein-westfalen-solidarisch-protestierenden-landwirten

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