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Bericht vom 83. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Zur Eröffnung des 83. wöchentlichen Internettreffens der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 3. Januar sagte Helga Zepp-LaRouche das Auseinanderbrechen der gegenwärtigen Weltordnung im Jahr 2025 voraus. Dies werde entweder zu einem Weltkrieg oder zu einem neuen Paradigma führen. Die „Amerika zuerst“-Agenda des neuen US-Präsidenten Donald Trump werde das Problem nicht lösen, weil andere Länder diesem Beispiel folgen könnten und so noch mehr Konflikte entstehen. Statt dessen brauche man ein völlig neues Paradigma, in dem die Menschheit als ganzes an erster Stelle steht.

Bei der Betrachtung der aktuellen Konfliktzonen warnte Zepp-LaRouche, die Ukraine könne den Krieg gegen Rußland nicht gewinnen – selbst wenn der Westen mehr Waffen liefert –, weil ihr die Soldaten ausgehen. Die Ukrainer wüßten, daß sie nur Schachfiguren in einem Stellvertreterkrieg sind.

Zu Südwestasien habe Axios berichtet, der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan habe mit Präsident Biden über das iranische Atomprogramm und einen möglichen Militärschlag der USA gegen den Iran gesprochen. Zepp-LaRouche empfahl ein Video des indischen Historikers und Journalisten Vijay Prashad („Der Völkermord in Gaza entlarvt den moralischen Zusammenbruch des Westens“). Zum Abschluß hob sie die Bedeutung des „Jubeljahres 2025“ hervor, das die Möglichkeit eröffne, ein neues Paradigma einzuleiten. Der Westen müsse die Konfrontation mit dem Globalen Süden, der inzwischen die Globale Mehrheit ist, beenden. Dazu verlas sie die Liste der Länder, die jetzt BRICS-Partnernationen werden.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), bezog sich auf den Kindermord des biblischen Königs Herodes. Kein Land dürfe heute behaupten, auserwählt oder außergewöhnlich zu sein, und schon gar nicht Amerika, nachdem US-Sanktionen eine halbe Million Kinder im Irak töteten und US-Außenministerin Madeleine Albright sagte, die Sache sei „das wert gewesen“. Wir müßten mehr tun, als nur „keinen Schaden anzurichten“, sondern Gutes tun, wie das der britische Autor Michael Rosen in einem Gedicht beschreibt (Don't Mention the Children, „Sprecht nicht von den Kindern“).

Dr. Nidal Jboor, Mitbegründer der Gruppe „Ärzte gegen Völkermord“ (Doctors against Genocide), erklärte zu Gaza: „In den letzten 15 Monaten hat ein Massaker an Kindern stattgefunden.“ Die Mitschuld der westlichen Mächte an diesem Völkermord werde langfristige Folgen haben, mit denen wir alle leben müssen. Israel behaupte, einen Krieg zu führen, aber in einem Krieg kämpfe man gegen Armeen und nicht gegen Schulen und Krankenhäuser. Jboor beschrieb, wie das Kamal-Adwan-Krankenhaus, das letzte funktionierende Krankenhaus im Norden des Gazastreifens, niedergebrannt wurde. Die Patienten flohen in ein verlassenes Krankenhaus ohne Versorgung, und der Krankenhauschef, Dr. Hussam Abu Safiya, wurde entführt und gefoltert. Das israelische Regime behaupte, es wisse nicht, wo er sich befindet. Der Ärzteverband American Medical Association (AMA) und andere medizinische Einrichtungen in den USA würden bisher schweigen. „Wir fordern sie auf, Stellung zu beziehen!“, sagte Jboor. „Mehr als 20.000 Kinder wurden von Israel abgeschlachtet.“

Dr. Mimi Syed, eine in den USA geborene und ausgebildete Notärztin, ist gerade aus Gaza zurückgekehrt, wo sie in der Notfallversorgung für schrecklich verwundete Kinder arbeitete. In den Krankenhäusern dort habe sie keine Militäreinsätze oder Kämpfer der Hamas gesehen. Sie beschrieb „Szenen des Chaos und der Verzweiflung..., eine unerträgliche Realität“.

Fernando Garzon, Vorsitzender der Ecuadorianisch-Palästinensischen Union, sprach über die Bedeutung des von Papst Franziskus ausgerufenen Jubeljahres und insbesondere darüber, daß die internationalen Finanzinstitutionen nicht nur für die Schulden, sondern auch für Konflikte wie den in Gaza verantwortlich seien. Ecuador konnte 2008 unter Präsident Rafael Correa einen Großteil seiner Staatsschulden erfolgreich für illegal erklären, nachdem eine detaillierte Studie ergeben hatte, daß die Schulden „verabscheuungswürdig (odious) und illegitim“ waren. Das habe dann zu einer politischen Verfolgung Correas geführt. Die „Konditionalitäten“ von IWF und Weltbank hätten einen schändlichen Zustand verursacht, wo „aus Auslandsschulden ewige Schulden wurden“. Garzon war Vizeminister in der Regierung, als sie diese historische Schuldenstudie veröffentlichte. Ein kleines Land wie Ecuador hat der heutigen Welt damit eine wichtige Lehre erteilt.

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Die IPC hält jeden Freitag um 17.00 Uhr (MEZ) ein Zoom-Treffen ab. Es wird eine deutsche Simultanübersetzung angeboten. Hier können Sie sich anmelden und weiter informieren.

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