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BüSo-Wirtschaftsprogramm: Investieren—aber nicht in den grünen Klimaschwindel!

Jegliche Planung für die Wiederbelebung der Wirtschaft nach der Pandemie muß zuerst mit einer gefährlichen Illusion aufräumen: daß massive Investitionen in das grüne Maßnahmenpaket (Green Deal, Great Reset) irgendeinen Impuls für die reale Wirtschaft bringen könnten, oder daß gar das Klima verbessert werden könnte.

Die grünen Szenarien drehen sich im Kern um den Handel mit Zertifikaten, deshalb ist klar, warum gerade die großen Privatbanken Propaganda für „nachhaltige, grüne Investitionen“ machen – von den Zertifikaten werden nämlich hunderte Milliarden Euros an Gewinnen erhofft, und die braucht das marode, seit dem Ausbruch der Krise 2007-2008 niemals wirklich reformierte Bank- und Finanzwesen dringend, um zu überleben. Die andere große, gefährliche Illusion ist die Idee von „klimaneutraler“  Wirtschaft. Jede Aktivität, einschließlich des Blumenpflanzens im Garten, erzeugt Emissionen, das Ganze auf „Null“ zu senken bedeutet den Stillstand menschlichen Lebens. Zertifikate in Richtung „Klimaneutralität“ sind ein Ablaßhandel, mit dem eine Erlaubnis fürs Leben auf Zeit erkauft werden soll. Das finstere Mittelalter mit seinen Ablaßexzessen läßt grüßen.

Nein, vor allem für führende Industriestaaten wie Deutschland macht nur ein Programm Sinn, das die merkliche Erhöhung der industriellen Produktivität und die Realisierung liegengebliebener wichtiger Infrastrukturprojekte - mittlerweile im Umfang einiger hundert Milliarden Euro - beinhaltet. Schienenprojekte, Tunnelbauten, Eisenbahn- und Autobahnbrücken, Wohnungsbauten, Kraftwerksprojekte – das sind die Bereiche, in denen Deutschland oft noch im 20. Jahrhundert zurückgeblieben ist. Diese überfälligen Projekte nicht durchzuführen und ihre Realisierung künftigen Generationen zu hinterlassen, ist unverantwortlich und zukunftsfeindlich.

Deutschland hat etliche zukunftsweisende Projekte in den Schubladen, es braucht aber dringend Energie, zum Beispiel um Stahl zu erzeugen, der bei jedem Projekt benötigt wird. „Grüner Stahl“ mit „grünem Wasserstoff“ als Energiezufuhr würde so teuer werden, daß größere Projekte nicht mehr durchführbar wären. Deutschland würde ins vorindustrielle Zeitalter abgedrängt.

Allein die Pläne für E-Mobilität erfordern bereits Strommengen, wie sie nach dem Ausstieg aus der Atomkraft nicht und dem Ausstieg aus der Kohle schon gar nicht vorhanden sein werden. Pläne von Radikalgrünen, Industriebetriebe je nach ständig wechselndem Angebot von Strom aus Sonne und Wind an- und abzuschalten, sind nicht akzeptabel - ebensowenig wie Zugfahrten, die mangels Strom immer wieder unterbrochen wären. Es wird eine ständig verfügbare Grundlast benötigt, und die kann im Umfang von etwa 100 Terawatt täglich, das ganze Jahr hindurch, zu tragbaren Kosten nur von Atomkraftwerken garantiert werden. Außerdem muß viel mehr in die Forschung an Fusionsenergiesystemen investiert werden, um deren Anwendbarkeit im täglichen Einsatz zu beschleunigen. 

Verkehrsinfrastruktur: akuter Nachholbedarf

Brücken und Schleusen sind stark vernachlässigt worden in den letzten Jahrzehnten, einige Eisenbahnbrücken sind noch vor 100 Jahren errichtet worden. Daß sie noch nicht zusammengebrochen sind, kann man vielleicht als solide Arbeit deutscher Ingenieurskunst nehmen, aber diese wie ein paar tausend weitere Brücken sind dringend erneuerungsbedürftig. Dies erfordert Millionen von Tonnen hochwertigen Stahls, die mit den bestehenden, drastisch abgebauten Stahlwerkskapazitäten nicht erzeugt werden können. Deutschland muß in eine Erweiterung der Kapazitäten investieren, schließlich wird Stahl auch zur Herstellung von Schienen für die Bahn und Trägern für die Bauwirtschaft (Anlagenbau, Wohnungsbau usw.) gebraucht. Dies muß klassischer Stahl sein, kein künstlich verteuerter „grüner Stahl.“

Trotz teils schon vor langen Jahren unterzeichneten Verträgen mit den Nachbarstaaten zeigt die Bundesregierung keinerlei Impuls, den grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu modernisieren. Eingleisige Trassen und mangelnde Elektrifizierung machen die Bundesrepublik für Verkehr aus den Nachbarstaaten zu einer Zone stark reduzierten Tempos. Gerade ist ein italienisch-schweizerischer Auftrag zum Bau der Anbindung Italiens an den Brennerbasistunnel vergeben worden, aber auf deutscher Seite tut sich nichts und wird sich bis in die 2030er Jahre auch nichts tun. Die große Nord-Süd-Trasse von Berlin bis Palermo endet auf deutscher Seite weit vor den Alpen, weil die für die Verkehrsplanung verantwortlichen Bürokraten der Ansicht sind, diese Strecke rechne sich nicht. Das historisch belegte Prinzip, daß erst zuvor bereitgestellte Infrastruktur realwirtschaftliche Entwicklung ermöglicht, wird in Berlin nicht akzeptiert.

Magnetbahn & Co: die nächste Zukunft des Transports

Das Gleiche gilt für die Haltung gegenüber neuen Technologien: das hierzulande entwickelte Magnetschwebebahnsystem wurde vorzeitig abgeschrieben, obwohl es den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts angemessen ist und eben deshalb derzeit in China mit etlichen geplanten Trassenprojekten einen großen Aufschwung erlebt. Es ist wenigstens positiv zu vermerken, daß die deutsche Firma Max Bögl zusammen mit der Partnerfirma Xinzhou eine Teststrecke betreibt für die Entwicklung und Erprobung einer Magnetbahnversion für den urbanen und regionalen Verkehr—das Transport-System Bögl (TSB).

Das auf dem ursprünglichen Transrapid, dessen Patente Bögl sich sichern konnte, beruhende TSB soll nicht nur Personen, sondern künftig auch Güter transportieren können – völlig automatisiert. Bögl will ein Demonstrationsprojekt auf der internationalen Innovationsmesse in Hamburg im Herbst präsentieren. Dabei handelt es sich um selbstfahrende Container, die auf einer geständerten Trasse beispielsweise zwischen Hamburger Hafen und Betrieben oder Logistikzentren verkehren können. Denkbar, so hört man, sei auch eine unterirdische Variante. Das TSB ist im Gespräch auch in weiteren Großstädten wie Berlin (dort als Anbindung zum neuen internationalen Flughafen).

Das wäre eigentlich ein Anlaß, auf mittlerweile zwei oder mehr Jahrzehnte existierende, alte Planungen für Magnetschwebebahntrassen zurückzugreifen: Hamburg-Berlin, Hamburg-Hannover, Berlin-Leipzig-Dresden (mit Weiterführung nach Prag) und weitere. Da gab es auch einmal die Idee, sämtliche Großstädte mit mehr als 100 000 Einwohnern mit dem Transrapid zu verbinden – das wären 5 500 Kilometer Trasse insgesamt. Inter-City-Verbindungen mit 15 bis 30 Minuten Fahrtzeit würden so möglich. „Zu teuer,“ sagen die Berliner Bürokraten. Nein: weil berührungsfrei, sind Magnetschwebesystem wartungsfreundlich und können wesentlich länger ohne Unterbrechung betrieben werden als das heutige ICE-Netz.

„Verbraucht zuviel Strom“, sagen die Bürokraten. Abgesehen davon, das dies strittig ist, zeigt diese Haltung nur, daß das obsessive Einsparen von Energie die vorherrschende bürokratische Ideologie ist. Diese ist schon allein deshalb völlig diskreditiert, weil sie ausgerechnet die hocheffiziente Atomkraft durch hochineffiziente „Erneuerbare“ wie Sonne, Wind und Biomasse ersetzen will. Folgenlos bleiben auch alle Diskussionen darüber, wie Güter von der Straße auf die Schiene gebracht werden sollen, wenn unklar bleibt, woher der Strom für Straßentransporte ersetzende, sichtbar erweiterte Gütertransporte per Bahn kommen soll. Jedenfalls werden Sonne, Wind und Biomasse nicht ausreichen.

Neue Produktivitätsprinzipien

Magnettechnik ist auch dabei, weitere Anwendungsgebiete außer der Bahn zu finden. Zum Beispiel können, das passiert bereits jetzt in begrenztem Umfang, Werkstücke berührungsfrei bearbeitet werden, wenn sie über einer Magnetarbeitsplatte rotierend bewegt werden. Die Bearbeitung – schneiden, bohren, eingravieren, polieren--geschieht am besten mit Lasern. Das Werkstück agiert ähnlich schwebend wie ein Transrapid, nur daß es auf einer Stelle rotierend bewegt wird. Künftige Anwendungen in der Schiff- und Luftfahrt zeichnen sich ab, wo Propeller- und Turbinensysteme magnetisch angetrieben würden – der Ersatz heutiger mechanischer Antriebsteile durch berührungsfrei arbeitende Magnetantriebe mit langen wartungsfreien Zyklen wäre möglich.

Hier müßte aber das Problem der Energiequelle gelöst werden. Dabei könnten heute schon in der Entwicklung befindliche, auch bei hohen Temperaturen arbeitende Supraleiter zum Einsatz kommen, die wegen ihrer wesentlich höheren Energieeffizienz helfen könnten, das Gewicht von Batteriesystemen merklich zu senken, und vor allem in der Luftfahrt spielt der Gewichtsfaktor ja eine wichtige Rolle. 

Magnetgestützte, berührungsfreie  Rotation kann auch zur Anwendung kommen in der Medizintechnik. Vor kurzem wurde über ein amerikanisch-australisches Team berichtet, das ein künstliches Herz entwickelt hat: dieses besteht aus einem durch einen Magneten angetriebenen Rotor, der wiederum ein Lüftungsrad bewegt, das abwechselnd Blut aus der Herzkammer ein- und auspumpt. Da relativ berührungsfrei, hat dies Rotor-Pumpsystem gegenüber mechanischen den Vorteil der Langlebigkeit.

Die hohe Steigungsfähigkeit magnetischer Antriebe macht diese auch interessant für die Bewältigung starker Höhenunterschiede, im Bergbau und anderen Anwendungen als Fahrstuhl sowie bei Zulieferungen und Abtransporten bei Bauten in gebirgigen, schwer zugänglichen Regionen.

Um noch einmal auf die Idee der E-Mobilität, kombiniert mit automatisiertem Fahren zurückzukommen: hier gibt es die Möglichkeit von in die Asphaltfahrbahn eingelassenen Führungsschienen, vielleicht zunächst nur für eine Fahrspur, mit denen Fahrzeuge ähnlich wie ein Transrapid magnetisch geleitet werden. Man würde wie bisher über eine Einfahrt die Autobahn erreichen, sich dort in die Schiene einklinken und könnte sich so automatisch bis zum vorprogrammierten Ziel – die entsprechende Ausfahrt – fahren lassen. Dies System könnte auch Staus vermeiden durch zentral gesteuerte Fahrtgeschwindigkeiten. Die Vorprogrammierung der Fahrtroute geschähe hier wie bei einem heutigen Navigator. Das System wäre anwendbar auch auf gegeigneten, breiteren Hauptverkehrsadern der großen Städte. Insgesamt hätte es gegenüber der jetzt diskutierten E-Mobilität für Individualverkehr den Vorteil, zentral mit Strom versorgt zu werden. Zehntausende Ladestationen und mögliche Warteschlangen dort für E-Fahrzeuge wären also nicht erforderlich.

Man sieht: das Rad für eine Reise in eine Zukunft, die dem 21. Jahrhundert technisch und politisch angemessen ist, muß nicht erst neu erfunden werden – etliches ist bereits als Konzept in den Schubladen der Regierungsbürokratien liegengeblieben. Und vieles davon ist von der BüSo schon seit Jahren immer wieder gefordert worden. Es muß nur endlich umgesetzt werden, damit es Realität wird.

 

Hintergrundmaterial

Video: BüSo-Seminar 16.6.2021, Gegen den grünen Morgenthauplan und Deindustrialisierung - für zukunftsweisende Investitionen

https://www.bueso.de/michael-gruendler-welt-braucht-energie-fortschritt-... (Video)

https://www.bueso.de/deutschlands-rolle-beim-aufbau-weltwirtschaft

https://www.bueso.de/vier-gesetze

https://www.bueso.de/stoppt-klimaschwindel-wall-street-city-london

https://www.bueso.de/zukunft-deutschlands-neue-seidenstrasse-aktualisier...