In einem Interview mit n-tv hat sich Sepp Müller, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Sprecher für Wirtschaft und Energie, sehr deutlich zum fortschreitenden Prozess der Deindustrialisierung in Deutschland geäußert. So erklärte er: „Letztlich sind Energiepreise für die energieintensive Industrie das entscheidende Kriterium. Mein letzter Stand ist: Wir verlieren mittlerweile sogar 15.000 Industriearbeitsplätze im Monat. Daran hängen Familien und Schicksale …Wir sehen auch beim Wasserstoff, dass Unternehmen wie ArcelorMittal sich dafür entscheiden, nicht mehr in Deutschland zu investieren, sondern in Frankreich, wo der Strompreis deutlich günstiger ist.“
Müller weiter: „Wir haben eine Industrieauslastung von 72 Prozent. In der chemischen Industrie ist aber erst ab 90 Prozent ein positives Ergebnis möglich. Diese Unternehmen gehen uns reihenweise von der Stange. Bei denen brauchen wir nicht von einer Umstellung reden, wir müssen alles dafür tun, sie hier im Land zu halten.“
Die Nachhaltigkeitspropagandistin Claudia Kemfert, die ebenfalls in der Sendung interviewt wurde, versuchte, Müller zu widersprechen, indem sie behauptete, die Energiekosten seien nur für „fünf bis sieben Prozent“ der Industrie von Bedeutung. Müller: „Aber was bedeutet denn ,fünf bis sieben Prozent‘? Schauen Sie sich das Chemiedreieck im Osten Deutschlands an: Der US-Chemiekonzern Dow wird bis Ende 2027 Teile seiner Anlagen in Sachsen und Sachsen-Anhalt stilllegen. Allein in Böhlen müssen 300 bis 500 Angestellte den Standort verlassen. Einige sagen mir dann: Das ist nicht so schlimm. Die energieintensive Industrie können wir einfach nicht halten. Dabei wird aber vergessen, dass an diesem Werk eine Wertschöpfungskette mit mehr als 3500 Arbeitsplätzen hängt. Das ist die verarbeitende Industrie, und ja, die benötigt tatsächlich viel weniger Energie.“ Gleichzeitig argumentiert Müller allerdings auch für „Nachhaltigkeit“ und klammert sich damit an die falschen Axiome, die die Christdemokraten nach wie vor vertreten, mit denen aber eine Reindustrialisierung unmöglich ist.
Siehe dazu auch den BüSo-Blog: https://www.bueso.de/stoppt-gruenen-feudalismus
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