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Chatami erklärt EIR in Mailand: „Bush und Cheney sind erledigt“

MAILAND, 08.Mai 2007 (EIRNS) – „Bush und Cheney sind erledigt“, antwortete der frühere iranische Präsident Mohammad Chatami – auf Englisch – auf eine Frage von der [i]EIR[/i]-Korrespondentin Liliana Gorini am Ende einer Konferenz an der Katholischen Universität Mailand über die „Notwendigkeit und Schwierigkeiten eines Dialogs der Zivilisationen im globalen System“. Gorini hatte Chatami auf ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Dick Cheney, das nun in den US-Kongreß eingebracht wurde, angesprochen.

In seiner Rede hatte Khatami bereits dargestellt, daß die „Präventivkriegspolitik" der Regierung Bush „durch wirtschaftliche und politische Gründe motiviert“ war. Außerdem führte er aus, daß Kriege, die aus wirtschaftlichem Gewinnstreben geführt wurden, historisch betrachtet oft in Niederlagen enden.

Chatami sprach vor einem dichtgedrängten Publikum in der Univesitätsaula auch als Gründer und Vorsitzender des Internationalen Instituts für einen Dialog der Kulturen. „Die Hauptabsicht eines solchen Dialogs der Kulturen“, fügte er hinzu, „ist es, diejenigen Extremisten zu isolieren, die Krieg und Gewalt in der Welt vorantreiben“. Unter solchen Extremisten erwähnte er die „Neokonservativen“ in der Regierung Bush, die „in Afghanistan und den Irak eingedrungen sind“, mit dem Ziel, den Terrorismus nach dem 11. September zu besiegen, „aber statt dessen Terrorismus und Fundamentalismus verstärkt haben... Amerika war verantwortlich für den Coup gegen Mossadek im Iran, der den Weg zur Islamischen Revolution bereitete; es war Amerika, welches Saddam und Terrorismus unterstützte.“

Bei der Konferenz in Mailand wurde Chatami vom Moderator, Prof. Vittorio Parsi, einem führenden Neocon an der Katholischen Universität provoziert. Er fragte Chatami nach „Propheten, die sich bewaffnen,“ und nach der Verbindung zwischen dem Islam und dem Terrorismus. Sichtbar empört antwortete Chatami in ärgerlichem Ton: „Dies ist eine Demonstration, wie das Verachten des Anderen zu einem Kampf der Zivilisationen führen kann. Es zeigt den falschen Stolz der aufgeklärten Kultur, die glaubt, die Westliche Kultur sei allen anderen überlegen; es ist der falsche Standpunkt von Hegel und Kant. Es ist das,  was in den USA in den 80ern als das ‚Ende der Geschichte’ bekanntwurde, die Idee, eine amerikanisierte Welt könne alles tun, was sie wolle, daß sie alle anderen Nationen kolonisieren, ihr nationales Vermächtnis rauben, ihre Kultur und ihre Werte verachten könne. Dies ist die Grundlage für Präventivkriege, und das ist das Problem, mit dem wir konfrontiert sind. Wir müssen diesen Teufelskreis der Gewalt durchbrechen. Wir müssen nicht die Propheten und Krieger entwaffnen, denn nur die falschen Propheten greifen zu den Waffen. Wir müssen all diejenigen entwaffnen, die Gewalt predigen - Propheten wie Politiker. Es gibt in der amerikanischen Bevölkerung eine zunehmende Ablehnung gegen sie. 3.600 Amerikaner sind bereits im Irak gestorben, und der Terrorismus hat zugenommen, was auch für New York und Amerika einen hohen Preis bedeutet. Bushs Popularität kollabiert von Tag zu Tag weiter, sie haben bei den letzten Wahlen ihre Mehrheit im Kongreß verloren, und jeden Tag gibt es in den Vereinigten Staaten Demonstrationen gegen den Krieg. Ich will optimistisch sein, weil die Hoffnung auf einen Dialog der Zivilisationen bei der Jugend besteht.“

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